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Verlangen

Titel: Verlangen
Autoren: Amanda Quick
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Interessantes über Düngemittel gelesen hat. Aus einem unerfindlichen Grund beschäftigt mich dieses Thema heute abend.«
    Victoria beobachtete, wie Lucas in den Ballsaal schlenderte, und dann wandte sie sich mit einem Lächeln an Annabella.
    »Wunderbares Fest, nicht wahr?« bemerkte Victoria, während sie ihren Umhang abstreifte und in Richtung der geöffneten Fenster ging.
    Annabella grinste. »Wunderbar. Aber schließlich kann man sich darauf verlassen, daß Lady Athertons Soireen immer ein Erfolg sind. Und ich nehme an, daß es uns drinnen gelingen sollte, die Schmutzflecken auf deinem Kleid zu verdecken, wenn ich mich immer dicht neben dir halte.«
    Drei Stunden später saß Victoria an ihrem Ankleidetisch und beobachtete, wie ihr Gatte vor ihr auf und ab ging. Nie zuvor hatte sie ihn so böse erlebt. Seine Stimme klang leise und gefährlich, und sein Gesichtsausdruck stimmte sie äußerst bedenklich. Offensichtlich hatte seine Toleranz heute nacht ihre Grenzen erreicht.
    »Weshalb, in Gottes Namen, hast du mir nicht gehorcht, Vicky? Antworte, falls du es kannst. Ich habe dir gesagt, daß du den Ballsaal unter keinen Umständen verlassen solltest. Aber nein, du warst nicht in der Lage, einen einfachen Befehl zu befolgen, den ich einzig zu deinem Schutz erteilt hatte. Bei der ersten sich bietenden Gelegenheit mußtest du los, um dich auf dunklen Straßen herumzutreiben.«
    Victoria runzelte die Stirn. »Was hätte ich denn tun sollen, als ich diese Nachricht erhielt, die besagte, daß du in Gefahr seist?«
    »Du hättest meinem Befehl folgen sollen.«
    »Wärst du einfach in dem Ballsaal geblieben, wenn du eine solche Nachricht erhalten hättest?« versuchte Victoria seinen Ärger zu beschwichtigen.
    »Darum geht es jetzt nicht. Du hättest Jessica Athertons Haus niemals allein verlassen dürfen, und das weißt du.«
    »Es tut mir leid, Lucas, aber ich muß ehrlich sagen, daß ich, falls es erforderlich wäre, immer wieder genauso handeln würde.«
    »Das ist der zweite Punkt. Für eine Frau, von der allgemein angenommen wird, daß sie ein gewisses Maß an Intelligenz besitzt, scheinst du aus deinen Fehlern nicht gerade viel zu lernen. Sobald eine Gefahr ausgestanden ist, hast du nichts Besseres zu tun, als dich sofort in das nächste Abenteuer zu stürzen. Nun denn, ich habe eine Neuigkeit für dich, Vicky, du bist heute nacht das letzte Mal über eine Gartenmauer geklettert.«
    »Bitte laß dich nicht zu übereilten Aussagen hinreißen. Beruhige dich erst einmal. Spätestens morgen wirst du einsehen, daß ich unter den gegebenen Umständen durchaus vernünftig gehandelt habe.«
    »Deine Vorstellung von vernünftigem Handeln hat nichts mit meiner Vorstellung zu tun.«
    »Das glaube ich nicht, Lucas. Ich weiß, daß ich dir gegenüber zu dickköpfig bin und daß du mich gelegentlich für unbesonnen hältst, aber -«
    »Gelegentlich?« Er sah sie ungläubig an. »In mindestens neun von zehn Fällen, würde ich sagen.«
    »Wirklich, Graf. Ich bin doch sicher keine so schlechte Ehefrau, oder?«
    Er stapfte hinter ihrem Rücken auf und ab. »Ich habe nicht behauptet, daß du eine schlechte Ehefrau bist. Du bist eine ungehorsame, eigensinnige, leichtsinnige Person, die mich sicherlich vorzeitig ins Grab bringt, wenn ich dir nicht ein wenig Respekt vor deinem armen, geplagten Ehemann einbleue.«
    »Ich respektiere dich durchaus, Lucas«, sagte sie ernst. »Ich habe dich immer respektiert. Ich bin nicht mit allem, was du tust, einverstanden, und manchmal ärgere ich mich maßlos über dich, aber ich empfinde den größten Respekt vor dir.«
    »Ja, du findest mich akzeptabel, nicht wahr?«
    »Größtenteils.«
    »Das ist natürlich äußerst beruhigend«, knurrte Lucas, während er auf dem Absatz kehrt machte und erneut durch den Raum schritt. »Das nächste Mal, wenn du dich bewußt meinen Anordnungen widersetzt, werde ich mich damit trösten, daß du den größten Respekt vor mir hast und daß du mich akzeptabel findest.«
    »Ich habe mich Ihren Anordnungen noch niemals bewußt widersetzt, Graf.«
    »Tatsächlich?« Er schwang herum, trat einen Schritt vor und blieb direkt vor ihr stehen. »Und wie steht es mit heute abend? War das keine Mißachtung eines Befehls? Kein Ungehorsam?«
    Victoria richtete sich gerade auf. »Nun, ich nehme an, daß es so gedeutet werden kann, wenn man mein Verhalten in der negativsten Weise auslegt, aber ich wollte niemals -«
    »Wenn du doch zumindest die Güte besitzen würdest
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