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Verlangen

Titel: Verlangen
Autoren: Amanda Quick
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an, dann sei versichert, daß dies noch nichts ist im Vergleich zu dem, was ich mit dir machen werde, wenn wir erst einmal zu Hause sind.«
    Victoria hörte auf, an ihrer Hose herumzuzerren und starrte ihn betroffen an. Sie brauchte ein paar Sekunden, bis sie feststellte, daß er ernsthaft wütend war. »Lucas, was ist los?«
    »Du hast noch die Nerven, mich das zu fragen? Nach allem, was heute abend geschehen ist?« Er schälte sie aus Weste und Hemd, wobei er ihre nackten Brüste in der Dunkelheit gar nicht zu bemerken schien. Er war viel zu beschäftigt, sie in ihr Kleid zu zwängen.
    »Vorsicht oder du zerreißt mein Kleid.« Sie schob die Hände durch die engen Ärmel. »Ich wünschte nur, du würdest mich jetzt nicht so anschreien. Ich habe einen äußerst aufregenden Abend hinter mir.«
    »Der Abend war für dich wohl kaum aufregender als für mich, und ich möchte behaupten, daß ich dich nicht anschreie. Das hebe ich mir für zu Hause auf. Gütiger Gott, wir haben deinen Petticoat vergessen.«
    »Egal. Niemand weiß, daß ich ihn nicht trage.«
    »Ich weiß es. Und ich werde auf keinen Fall zulassen, daß du Lady Athertons Ballsaal ohne deinen Petticoat betrittst.«
    »Ja, Liebling.« Gehorsam kämpfte sie sich auch noch in den Petticoat. »Lucas, ich habe mir heute abend so entsetzliche Sorgen um dich gemacht.«
    »Was meinst du, wie ich mich fühlte, als ich sah, wie du vor dem Grünen Schwein aus der Kutsche geklettert bist? Du wärst in keinerlei Gefahr gewesen, wenn du mir gehorcht hättest. Oh, wir sind da. Zieh deinen Umhang an.«
    Sie glitt in ihre Pantoffel und zog die Kapuze des Umhangs über ihren Kopf. Lucas öffnete die Tür der Kutsche und schob sie eilig auf die Straße.
    Einige Minuten später führte er sie durch die Gasse vor der Athertonschen Gartenmauer.
    »Ich gehe zuerst.« Lucas fand einen Spalt für seinen Fuß und schwang sich auf die Mauer. Dann beugte er sich hinunter, um Victoria neben sich zu ziehen. »Ich finde, Reithosen sind wesentlich praktischer, wenn es darum geht, über Gartenmauern zu klettern«, murmelte er, als sich ihr Rock über ihre Knie schob.
    Sie ließen sich auf den Kiesweg auf der anderen Seite fallen. Lucas massierte sein Bein und sah sich in der dunklen, leeren Ecke des Gartens um.
    »Wir haben das Schlimmste überstanden«, verkündete er.
    »Wenn wir jetzt gesehen werden, können sie höchstens behaupten, daß der Graf von Stonevale sich mit seiner Braut in der hintersten Ecke des Gartens herumtreibt. Nicht unbedingt vornehm, aber auch nicht gerade skandalös. Los, gehen wir zurück ins Haus.«
    Victoria fuhr sich mit einer Hand durch ihre dunklen Locken, strich ihren Rock glatt und legte graziös die Hand auf Lucas’ Arm. Sie konnte ein leichtes Grinsen nicht unterdrücken, als er sie zurückführte in Richtung der Lichter und des Gelächters, das aus dem Ballsaal drang.
    »Es gibt absolut keinen Grund zum Lachen, Vicky.«
    »Ja, Graf.«
    »Ich sollte dir den Hintern versohlen«, sagte er.
    »Ja, Graf.«
    »Du hast einmal behauptet, daß ich als Ehemann ein konservativer Tugendbold sei, aber bei Gott, Madam, das ist noch gar nichts. Ich werde dir beweisen, was für ein konservativer Tugendbold ich sein kann.«
    »Ja, Graf.«
    Bevor Lucas weitere Drohungen ausstoßen konnte, wurden sie von einer bekannten Gestalt auf der Terrasse entdeckt.
    »Oh, da bist du, Vicky«, rief Annabella Lyndwood fröhlich. »Wie ich sehe, genießt ihr gerade die Schönheit des Gartens. Ich möchte, daß du Lord Shipton kennenlernst. Bertie sagt, es bestehe die Chance, daß er um meine Hand anhält, und da möchte ich deine Meinung hören.«
    »Meine Frau hat inzwischen Abstand davon genommen, Spitzel auf die potentiellen Ehekandidaten ihrer Freundinnen anzusetzen«, sagte Lucas. »Sie ist der Meinung, daß es an der Zeit ist, sich etwas kultivierter und konventioneller zu benehmen.«
    »Oje«, sagte Annabella. »Hoffen Sie etwa, sie zu einer zweiten Jessica Atherton oder perfekten Miss Pilkington zu machen? Wie reizlos.«
    »Ja, Lucas«, fragte Victoria, während sie seinem grimmigen
    Ausdruck mit einem unschuldigen Lächeln begegnete. »Wäre es dir lieb, wenn ich mein Betragen nach dem Vorbild von Lady Atherton oder Miss Pilkington verändern würde?«
    »Ich denke nicht, daß wir ganz so weit gehen müssen«, murmelte Lucas. »Wenn die beiden Damen mich entschuldigen wollen, ich glaube, ich sehe Tottingham und Lady Nettleship. Ich will ihn fragen, ob er in letzter Zeit etwas
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