Verlangen

nicht mein Buch. Es ist Reverend Worths Buch.«
    »Ich werde dir ein Geheimnis verraten, meine Liebe. Deine Tante Cleo sagt, daß die Leute das Buch ebenso wegen der wunderbaren Bilder kaufen wie wegen der hervorragenden Ausführungen des Pfarrers zum Thema Gartenbau.«
    Victoria betrachtete das Buch und strich sanft über das Leder.
    »Oh, das bezweifle ich.«
    »Es stimmt.«
    »Danke, Lucas.« Liebevoll sah sie zu ihm auf. »In einer Sache hatte Tante Cleo recht. Du hast das Talent, mir Dinge zu schenken, die ich mir mit keinem Geld der Welt kaufen könnte.«
    Er lächelte sanft. »Und du, meine Liebe, hast mir weit mehr gegeben, als ich mir jemals erträumt hätte, als ich mich auf die Jagd nach einer reichen Erbin gemacht habe.«
    »Weißt du«, murmelte sie und griff nach dem Amulett an ihrem Hals, »ich denke, es ist an der Zeit, daß der Bernsteinritter und seine Lady einen neuen nächtlichen Auftritt auf den Stonevaleschen Gütern absolvieren.«
    Lucas stöhnte. »Du bist erst seit einem Monat wieder auf den Beinen. Vergiß es, meine Liebe.« Bedeutungsvoll sah er zu seinem Sohn hinüber. »Außerdem hast du im Moment um Mitternacht andere Dinge zu tun.«
    »Nun gut, vielleicht nicht heute nacht. Und vielleicht auch nicht morgen nacht. Aber bald.« Sie lachte, und ihre Augen strahlten. »Du weißt, wie gerne du mich verwöhnst, Lucas.«
    »Weshalb«, murmelte er, während er mit seinem Mund sanft über ihre Lippen strich, »frage ich mich eigentlich so oft, wer von uns beiden sich unterworfen hat?«
    Victorias Antwort ging in einem Kuß unter, einem Kuß, der das Versprechen lebenslanger wunderbarer Nächte enthielt.