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Verico Target

Verico Target

Titel: Verico Target
Autoren: Nancy Kress
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der
Oberfläche der Dinge. Ein unsichtbares Schema, das man
fühlt, aber nicht enträtseln kann. Das nicht
enträtselbar ist.« Er sah sie scharf an. »In
persönlicher wie in kosmischer Hinsicht.«
    »Oh«, sagte Judy. »Ich habe nur gerade darüber
nachgedacht.« Sie hielt die drei Blatt Papier eng an sich
gepreßt und ging ins Schlafzimmer, um bei ihrem Anruf allein zu
sein.

Aus
der New York Times:
    ANKLAGE GEGEN 7 MORDVERDÄCHTIGE
Schwerwiegende Beschuldigungen
geben zu Spekulationen Anlaß
    ELIZABETH, New Jersey, 24. April. – Eine Bundesanklagekammer
hat entsprechend den Strafgesetzen gegen das organisierte Verbrechen
gegen sieben Männer, denen eine Reihe krimineller Handlungen
vorgeworfen wird, das Hauptverfahren eröffnet. Die
Beschuldigungen im einzelnen: Mord in zehn Fällen, Anstiftung
zum Mord in zwei Fällen, vorsätzliche Körperverletzung
mit Todesfolge in sieben Fällen, Verabredung zur
Einschüchterung durch Gewaltmaßnahmen in fünf
Fällen, Behinderung der Justiz in siebzehn Fällen,
Verstoß gegen das Waffengesetz in zweiundzwanzig Fällen
und Gefährdung der öffentlichen Gesundheit in sechzehn
Fällen. Alle sieben Männer gehören der
›Gigliotti-Familie‹ an, angeblich einer der
mächtigsten innerhalb des organisierten Verbrechens. Bei allen
sieben Verdächtigen wurde eine Freilassung bis zur Verhandlung
gegen Kaution abgelehnt.
    Die Namen der sieben Verdächtigen: Salvatore Gigliotti, 47;
Edward Giovanni Gigliotti, 45; Michael J. Petruno, 40; Anthony M.
Petruno, 38; Frank R. Gigliotti, 38; Joseph Paul Surace, 35;
Christopher Vincent DelCorvo, 29.
    Es ist ungewöhnlich bei Mordanklagen – im besonderen
gegen angebliche Angehörige krimineller Organisationen
-Verstöße gegen das Waffengesetz mit einer Gefährdung
der öffentlichen Gesundheit zu koppeln; das hat zu Spekulationen
geführt, daß es sich bei den betreffenden Waffen um
biologische handeln könnte. Die Spekulationen werden
geschürt durch den Umstand, daß Christopher Vincent
DelCorvo bis vor kurzem Angestellter eines in Privatbesitz
befindlichen kommerziellen Unternehmens für biotechnische
Forschungen namens Verico war, das in Elizabeth, New Jersey, seinen
Firmensitz hatte. Die Betriebsstätte von Verico wurde am 12.
Januar während einer Razzia des FBI zur Sicherung der
Firmenunterlagen durch eine absichtlich ausgelöste Explosion
völlig zerstört. Dieser Vorfall zog jedoch keine
Anklageerhebung nach sich. Der Alleineigentümer der Firma
Verico, der Unternehmer Joseph Kensington, befindet sich zur Zeit im
Ausland und konnte für eine Stellungnahme nicht erreicht
werden.
    Der Chef der Ermittlungsabteilung bei der
Bundeskriminalbehörde FBI, Patrick Duffy, lehnte es ab,
Einzelheiten des Falles zu enthüllen, gab jedoch seiner
Überzeugung Ausdruck, daß die Justiz nunmehr über
ausreichende Beweise verfüge, um
    (Forts. Seite 2)
     
    Aus der Washington Post:
    PRÄSIDENT VON MEXIKO TOT!
UNRUHEN IN DER HAUPTSTADT MEXICO CITY
    MEXICO CITY, 24. April. – Nachdem heute um 10 Uhr 42 Ortszeit
der Tod des mexikanischen Präsidenten Marcos Perez über die
Medien offiziell bekanntgegeben worden war, kam es in der Hauptstadt
zum Ausbruch von Unruhen. Perez, der im Santa-Catarina-Krankenhaus
starb – oder unmittelbar nach seinem Tod dort eingeliefert wurde
–, war bereits zweimal das Ziel von Mordanschlägen gewesen.
Die offizielle Bekanntgabe des Hinscheidens des Präsidenten
nannte einen Herzinfarkt als Todesursache.
    Diese erste Diagnose wurde jedoch von Maria Carolina Perez, der
Ehefrau des Verstorbenen, in schwerste Zweifel gezogen. Frau Perez,
die nicht bei ihrem Gatten war, als er starb, erklärte heute
nachmittag bei einer Pressekonferenz auf den Stufen des
Präsidentenpalastes unter Tränen: »Er war erst
sechsundfünfzig und bei bester Gesundheit! Sein Herz war
völlig in Ordnung! Er hatte nur eine leichte
Erkältung!« Die Pressekonferenz wurde vom Fernsehen
übertragen, und in den Straßen rund um den Palast waren
Fernsehapparate aufgestellt worden. Die Unruhen begannen mit dem Ende
der Übertragung.
    Die ärztlichen Leiter des Santa-Catarina-Krankenhauses
wollten keine Auskunft darüber geben, ob eine Autopsie
vorgenommen werden soll.
    Obwohl es nach den beiden fehlgeschlagenen Attentaten auf den
Präsidenten zu keiner Anklageerhebung gekommen war, herrscht in
Mexico City die weitverbreitete Überzeugung, daß sie von
den mächtigen Drahtziehern des lukrativen mexikanischen
Drogenhandels in Auftrag gegeben und finanziert
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