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Vergiss mein nicht

Vergiss mein nicht

Titel: Vergiss mein nicht
Autoren: Karin Slaughter
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noch mehr Kinder zu organisieren.
    » Jenny war sauer, dass sie von denen angemacht wurde«, sagte Lacey. » Und Dottie sagte ihr, sie soll doch nochmal mitmachen, und dann würden sie schon aufhören. Aber Jenny wollte das nicht. Sie sagte, sie möchte rein sein.«
    » Das war also der Grund, warum sie sich zwischen den Beinen verletzt hat?«, fragte Sara.
    Lacey sagte: » Sie hat damit angefangen, aber Dottie musste es dann zu Ende bringen.«
    Lacey wandte sich wieder der verschorften Wunde zu und kratzte so lange, bis sie zu bluten anfing.
    Sara nahm ein Papiertaschentuch und tupfte damit das Blut vom Bein des Mädchens. Sie fragte: » Hast du gesehen, was Dottie an jenem Abend mit Jenny gemacht hat?«
    Wieder schüttelte sie nur den Kopf. » Danach durfte ich ja nicht mehr mit ihr sprechen.«
    » Warum denn nicht?«
    » Weil Mama es mir verboten hat«, sagte sie und sah wieder hinunter auf den Wundschorf, den sie abzukratzen versuchte. » Mama hat mir gesagt, wenn ich mit Jenny rede, dann sorgt sie dafür, dass Dottie bei mir dasselbe macht.« Sie deutete in ihren Schoß. » Da unten.«
    » War deine Mutter denn auch wütend auf Jenny?«
    Da Lacey den Kopf nach unten gebeugt hatte, klang ihre Stimme sehr gedämpft, und Sara musste sich anstrengen, um die Antwort des Mädchens zu verstehen. » Mama sagte, Mark hätte es mit Jenny getrieben, und das war böse. Davon ist Jenny verrückt geworden, und darum hat sie das auch bei sich selbst gemacht.« Sie hielt inne. » Kinder sollten immer nur mit Erwachsenen zusammen sein, weil Erwachsene ja wissen, was sie tun, Kinder aber nicht.«
    » Bist du wirklich sicher, dass dein Daddy nichts von alledem gewusst hat?«
    Sie nickte, die Lippen zu einem schmalen Strich zusammengepresst. » Er hätte Mark umgebracht.«
    » Meinst du, er wäre auch wütend auf deine Mutter gewesen?« Sara war entschlossen, sie ein wenig in die Enge zu treiben. » Meinst du nicht, dass er sich über die Schwangerschaft deiner Mutter furchtbar aufgeregt hätte?«
    Laceys Kopf schnellte hoch. » Woher wissen Sie das?«
    » Ich weiß eine ganze Menge«, sagte Sara.
    » Es war Marks Schuld, dass sie schwanger geworden ist«, sagte Lacey, und wieder war Sara über ihren Tonfall verblüfft. Offenbar waren auch diese Sätze dem Kind eingebläut worden. » Als Mama wieder so krank wurde, hat sie Daddy gesagt, dass sie mit ihm nichts mehr machen kann. Deswegen wusste sie ja auch, dass es Marks Kind war.«
    Wieder atmete Sara tief durch. Sie bezweifelte sehr, dass man je erfahren würde, wer der wahre Vater des Babys war.
    » Letzten Sonnabend«, fing Sara wieder an. » Was ist da passiert?«
    » Mama ist zu Skatie’s gekommen, um Mark zu suchen, und da wurde ihr übel.«
    » Wie übel?«
    Lacey studierte wieder ihr Bein. » Sie hat uns da hingefahren, wollte Mark suchen, und dann ist ihr furchtbar schlecht geworden. Sie musste auf die Toilette.«
    Sara fiel ein, dass Grace Patterson ja eine kleine Frau gewesen war. Tessa hatte sie ohne weiteres für einen Teenager halten können.
    Sara fragte: » Bist du mit ihr auf die Toilette gegangen?«
    Lacey nickte.
    » Und dann ist Jenny dazu gekommen?«
    » Sie hat uns reingehen sehen.«
    » Was ist dann passiert?«
    Lacey seufzte lange. » Das Baby kam zwischen ihren Beinen raus, und überall war Blut…« Sie konnte nicht weitersprechen und auch Sara nicht ins Gesicht sehen. » Mama hat gesagt, es ginge ihm zu schlecht von der Krebsmedizin, die sie nehmen musste, und sie müssten das jetzt regeln.«
    Sara schluckte schwer.
    » Mir hat sie gesagt, ich soll draußen im Auto warten, und Jenny und sie regeln alles.«
    » Warum hat sie Jenny gezwungen, bei ihr zu bleiben?«
    » Um sie zu bestrafen. Es war doch Jennys Schuld, dass alles passiert ist. Wenn sie gar nicht erst mit Mark zusammen gewesen wäre, dann hätte Mama auch nicht das tun müssen, was sie getan hat.«
    Sara lehnte den Kopf an die Tür und überlegte, was sie sagen sollte. Sie war verblüfft, welche Macht Grace Patterson und Dottie Weaver über diese Kinder gehabt hatten. Dass die beiden Frauen vor ihr gesessen hatten, ohne dass sie bemerkt hatte, wie durch und durch böse sie waren, das würde Sara sich niemals verzeihen.
    Lacey wartete, bis Sara ihre Aufmerksamkeit wieder auf sie richtete: » Mama hat Jenny gesagt, wenn sie nicht bleibt und ihr hilft, würde sie Ihnen sagen, was Jenny gemacht hat.«
    » Mir?«, fragte Sara, unfähig, ihren Schock zu verbergen.
    » Jenny wollte Kinderärztin
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