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Vergiss mein nicht

Vergiss mein nicht

Titel: Vergiss mein nicht
Autoren: Karin Slaughter
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Zeug…« Sie hielt inne und sagte dann: » Na, so ’n Sex-Zeug halt. Und was Dottie machte und so, das haben die da drüben nicht, denn Kinder sind ihnen heilig. Mädchen werden geschützt.«
    » Warum sollte Dottie sie denn beschneiden, Lacey?«
    » Hat sie ja gar nicht«, sagte Lacey. » Nach dem Skiausflug zu Weihnachten hat Jenny beschlossen, das selbst zu machen.«
    Sara wollte das nicht glauben. » Es ist völlig unmöglich, dass sie sich so etwas selbst angetan hat, Kleines.«
    » Hat sie aber«, beharrte Lacey. » Sie hat eine Rasierklinge benutzt, aber sie fing an zu schreien, und Dottie ist raufgerannt und hat dann auch geschrien.«
    » Du warst im Haus?«
    » Ich war unten mit Mama, weil Zahltag war.«
    Sara sagte sich, dass sie deswegen nicht überrascht zu sein brauchte. Diese Frauen hatten tatsächlich regelmäßig Zahltage, und das war schließlich einleuchtend, weil sie ihren perversen kleinen Magazinhandel wie ein richtiges Unternehmen aufgezogen hatten. Seit mindestens dreizehn Jahren betrieben sie diesen Handel bereits, und sie wussten, was sie taten.
    » Jenny hat so laut geschrien, als wenn sie sterben müsste«, sagte Lacey. » Und dann kam Mama wieder nach unten und hat mir erzählt, was Jenny mit sich gemacht hatte.«
    Mehr als auffordernd zu nicken, sie möge weitererzählen, brachte Sara nicht fertig.
    » Sie konnten sie ja nicht ins Krankenhaus bringen, und da hat Mama gesagt, dass es am besten ist, sie machen das zu Ende, was Jenny angefangen hatte…« Lacey schwieg. » Das haben sie dann auch gemacht.«
    » Ist sie denn betäubt worden?«, fragte Sara.
    » Mama hat ihr ein paar von ihren Pillen gegeben, damit sie keine Entzündung kriegt.«
    » Das hab ich nicht gemeint«, sagte Sara. » Ist sie bewusstlos gemacht worden, bevor weiter an ihr herumgeschnitten wurde? Oder haben sie Jenny einschlafen lassen, damit sie nichts spürt?«
    » Ich glaub, sie ist von selbst eingeschlafen, als sie damit angefangen haben«, vermutete Lacey. » Wenigstens hat sie nach ’ner Weile aufgehört, so schrecklich zu schreien.«
    Sara kaute an der Unterlippe. Sie wusste nicht, wie sie reagieren sollte. Also fragte sie: » Wieso, meinst du, hat Jenny sich das angetan?«
    » Carson und Rory haben sie aufgezogen, als wir Ski laufen waren, also dass sie erst mit ihnen gehen wollte und dann wieder nicht.«
    » Mit ihnen gehen bedeutet Sex haben?«
    Sie nickte. » Sie sagte, dass sie nicht wollte. Da wurden sie wütend auf sie und nannten sie eine Hure, und sie wusste ja gar nicht, warum, aber dann sagte Cooper zu ihr, dass sie es doch schon mal gemacht hatte, das eine Mal, als sie zusammen mit Mark bei denen zu Hause gewesen war.« Achselzuckend fügte sie hinzu: » Mark hatte ihr was in den Drink getan, damit ihr ganz komisch wurde und sie hinterher nichts mehr wusste.«
    » Weißt du, was das war?«
    » Etwas, von dem man sich am nächsten Tag richtig mies fühlt«, antwortete Lacey. » Sie hatte Bauchschmerzen und konnte zwei Tage nicht zur Schule. Dottie hat erzählt, dass sie die Grippe hätte.«
    Rohypnol, dachte Sara. Die angesagte Droge bei geplanten Vergewaltigungen.
    Lacey erzählte weiter. » Sie hat getan, was sie tun wollte, wissen Sie. Mark sagt, dass Drogen nur helfen, Sachen zu machen, die man sowieso machen würde.«
    » Das stimmt nicht«, klärte Sara sie auf. » Besonders nicht bei der Droge, die er ihr wahrscheinlich gegeben hat.«
    Lacey zuckte die Achseln, als sei es völlig unwichtig. » Sie stand doch eh auf Cooper Barrett.«
    » War der beim Skiausflug mit?«, fragte Sara.
    » Er und Rory und Carson«, antwortete Lacey. » Die haben uns im Hotel immer Nachrichten unter der Tür durchgeschoben, und als wir eines Morgens aufstanden, war ein Schild über unserer Zimmernummer, und da standen fiese Sachen drauf.« Sie blickte zu Sara auf. » Ich glaub, sie waren es auch, die den Kram aus ihrem Schließfach in der Schule geklaut haben.«
    » Was für Kram?«
    » Fotos und so Sachen. Die haben sie zerrissen, und danach wollte sie außer Schulbüchern nichts mehr in ihrem Fach aufbewahren.«
    » Das war wohl ziemlich schlimm für sie.«
    Wieder zuckte Lacey nur die Achseln, aber Sara merkte, dass es ihr doch nicht gleichgültig war.
    » Was meinst du, warum Mark das mit ihr gemacht hat?«, fragte Sara. » Hat Dottie ihn gebeten, sie zu der Party mitzunehmen?«
    Lacey nickte, und Sara fasste sich an den Kopf bei dem Gedanken, dass Mark den Zuhälter von Jenny Weaver gespielt hatte, um Dottie
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