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Vergiss das mit dem Prinzen: Roman (German Edition)

Vergiss das mit dem Prinzen: Roman (German Edition)

Titel: Vergiss das mit dem Prinzen: Roman (German Edition)
Autoren: Pippa Wright
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Wahrscheinlich war Jim an so was gewöhnt. Sonst würde er nicht so lässig dahinschlendern. Und vielleicht akzeptierte er es als eines der Risiken, die zu seinem Job gehörten. Danach lachte er mit seinen Freunden über solche Abenteuer. Wie peinlich … Zum Glück ging er jetzt neben mir und konnte meine brennend geröteten Wangen nicht sehen.
    »Diese Kolumne schreibe ich nicht mehr«, murmelte ich.
    »Schade, ich habe sie gern gelesen.«
    »Was, du hast sie gelesen?« Verwirrt starrte ich ihn an. Aber warum überraschte mich das? Vermutlich hatte meine Tante nicht nur Percy und Eleanor, sondern auch Jim gezwungen, alle meine Werke zu lesen.
    Er zuckte die Achseln. »Nachdem Lydia nur wegen dieser Website einen Laptop gekauft hat, dachte ich, das müsste interessant sein. War’s ja auch. Sehr amüsant. Obwohl du einen furchtbaren Geschmack hast, was Männer angeht.«
    »Die sollten furchtbar sein, das war doch der Sinn dieser Kolumne.«
    »Dann ist es ein Kompliment, dass ich die nötigen Voraussetzungen nicht erfülle?«, neckte er mich. »Trotzdem wäre ich gern in Prosa verewigt worden.« Er stieß mich wieder an. Obwohl die Gasse breit genug war, ging er viel zu dicht neben mir.
    »Das würde dir gefallen, was?« Ich lachte. »Bist du sauer, weil ich dich nicht in Country House erwähnen werde? Wenn es so wichtig für dich ist, tu ich’s.«
    »Wirklich? Und was wirst du über mich schreiben?«
    »Ich muss natürlich auf deine T-Shirts hinweisen.« An diesem Abend war der Slogan besonders charmant. Heute Nacht nicht, Ladys, ich will mich nur betrinken.
    »Hätte ich rechtzeitig von unserem Dinner gewusst, hätte ich mich umgezogen.« Jim zupfte an seinem T-Shirt. »Solche Dinger trage ich nur bei der Arbeit.«
    »Wo hast du die denn alle her?«
    »Meine Schwester ist Stewardess und kauft sie überall auf der Welt für mich. Ich hab es bisher nicht übers Herz gebracht, ihr zu sagen, wie schauderhaft ich ihre Mitbringsel finde. Wenn ich sie nicht anziehe, ist sie beleidigt. Was wirst du noch schreiben?«
    »Über deine T-Shirts?«
    »Über mich.«
    »Das hängt davon ab, wie du dich heute Abend benimmst.« So sehr ich dieses Date auch gefürchtet hatte – mit seinem albernen Geplänkel machte er es mir etwas leichter.
    »Also darf ich mein Messer nicht wie einen Kugelschreiber halten? Was würden die Country-House -Leute sonst über mich denken?«
    »Was meine Chefin denkt, weiß ich«, bemerkte ich vielsagend.
    »Amanda? Die scheint mir ganz okay.«
    »Sie findet dich nicht nur okay. Sie hat mir gestanden, dass sie dich hinreißend findet.«
    »Tatsächlich?« Jim lachte leise. Er hielt es offenbar für selbstverständlich, dass die Frauen auf ihn standen, und es machte ihn kein bisschen verlegen. Sicher stürzte sich dauernd irgendeine auf ihn. Kein Wunder, dass er den Kuss in der Küche so lässig abgetan hatte … Mit der Zeit musste er sich daran gewöhnt haben, unwillkommene weibliche Avancen abzuwehren.
    Nun erreichten wir die Venn Street, wo es mehrere Restaurants in der Nähe des Kinos gab. Tante Lyd hatte ein großzügiges Bündel Zwanziger auf den Küchentisch gelegt. Also konnten wir uns einen gewissen Luxus leisten.
    Um zu betonen, dass das Dinner die Idee meiner Tante gewesen war und nicht meine, bot ich Jim an, das Restaurant auszusuchen. Immerhin wollte sie sich mit dieser Einladung bei ihm bedanken. Ich hoffte, er würde sich nicht für das Restaurant mit der Cocktailbar entscheiden. Da gingen meistens nur Paare hin. In so einer Atmosphäre würde ich mich unbehaglich fühlen. Ich wollte mich cool und unbefangen geben, das Geplänkel aufrechterhalten und keinesfalls den Eindruck erwecken, ich wäre scharf auf Jim.
    »Dieses französische Lokal sieht nett aus«, meinte er.
    Da drin hatte ich Rotwein getrunken, als Tante Lyd – ohne mein Wissen – ins Krankenhaus gebracht worden war. Doch das musste ich Jim ja nicht erzählen. Vielleicht würde es wie eine Katharsis wirken, hier noch einmal hinzugehen. Immerhin war meine Tante auf dem Weg der Besserung – und ging gerade mit Lysander aus, erinnerte ich mich.
    »Hat Tante Lyd erwähnt, wo sie heute Abend hingeht, Jim?«, fragte ich, von plötzlichem Unbehagen erfüllt.
    »Entspann dich, Rory. Sie trifft Lysander in einem Restaurant in der Altstadt. Das habe ich gecheckt. Wir werden ihr nicht begegnen.«
    »Dann ist es hier okay«, seufzte ich erleichtert. Er öffnete mir die Tür, und auf dem Weg zur Theke streiften sich unsere
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