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Vergiss das mit dem Prinzen: Roman (German Edition)

Vergiss das mit dem Prinzen: Roman (German Edition)

Titel: Vergiss das mit dem Prinzen: Roman (German Edition)
Autoren: Pippa Wright
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im Weg stehen – und dich nicht verwirren.«
    »Aber ich habe ihn nicht mehr geliebt.«
    »Das weiß ich jetzt auch. Aber an jenem Tag sah es anders aus. Deshalb dachte ich, ich müsste so was sagen. Es war kein besoffener Kuss. Zumindest nicht für mich.«
    »Kein besoffener Kuss«, wiederholte ich unsicher.
    »Hör mal …« Jim breitete seine Hände auf dem Tisch aus, als wollte er mit seinen Fingern ein Diagramm zeichnen. »Ganz nüchtern war ich nicht. Aber ich hab es nicht bereut. Nicht so, wie du glaubst. Ich musste mich die ganze Zeit zusammenreißen, um dich nicht anzufassen. Ich wusste doch, was du durchgemacht hast. Deine Tante in der Klinik, dein Ex war wieder aufgetaucht … Und trotzdem – als du mich mit deinen großen Augen angeschaut und deinen Arm um mich gelegt hast … Da konnte ich einfach nicht anders …«
    »Du konntest nicht anders …«
    »Großer Gott, Rory, musst du alles nachplappern?«, stieß er ärgerlich hervor. »Ich versuche mich zu entschuldigen.«
    »Entschuldigen?«
    Er verdrehte die Augen.
    »Tut mir leid, Jim. Das – habe ich nicht erwartet.«
    »Sonst willst du nichts dazu sagen?«
    »Oh – ich – ich …«, stotterte ich. Dann verschlug es mir die Sprache. Einer Panik nahe, überlegte ich, ob ich alle meine Worte mit banalen Kommentaren über die Hunde und die seltsamen Frisuren der Kinobesucher da draußen aufgebraucht hatte. Und jetzt fehlten mir die richtigen Worte, um auszudrücken, was ich für Jim empfand.
    Während ich den Mund öffnete und wieder schloss, grinste er wehmütig.
    »Jim …« Endlich gehorchte mir meine Stimme wieder. »Du hast mich nicht abgeschreckt. Eigentlich dachte ich nach jenem Abend, ich hätte mich dir aufgedrängt. Und dann hast du gesagt, dass du nicht interessiert wärst. Deshalb bin ich dir aus dem Weg gegangen.«
    Plötzlich lächelte er strahlend. Mit seinen schneeweißen Zähnen sah er wie ein Werbemodel aus. Ganz egal, wofür er werben mochte, ich würde es kaufen.
    »Hast du mein Interesse an dir wirklich nicht bemerkt, Rory? Noch nie hat ein simpler Installationsjob so lange gedauert. Ich habe mir alle möglichen Ausreden einfallen lassen, damit ich jeden Tag stundenlang im Haus deiner Tante rumhängen konnte. Noch nie in meinem Leben bin ich tagelang hintereinander schon im Morgengrauen aufgestanden. Nur weil ich dich beim Frühstück sehen wollte.«
    »Natürlich ist mir aufgefallen, wie oft du da warst. Aber ich hatte angenommen, es würde dir um meine Tante gehen. Und ich bin so gemein zu dir gewesen.«
    Jim grinste wieder. »Deshalb habe ich mir Hoffnungen gemacht.«
    »Hoffnungen?«
    »Naja, Lydia meinte, das würde zeigen, dass ich dir nicht gleichgültig bin. Aber du wärst noch nicht bereit für eine neue Beziehung, und ich sollte mich von dir fernhalten, bis du dich beruhigt hättest.«
    »Beruhigt?«, wiederholte ich verständnislos.
    »Bis du aufhören würdest, Straßenmusiker und notgeile Teenager zu verführen«, spottete er.
    Seufzend verschränkte ich meine Arme vor der Brust. »Falls du glaubst, dass das die geeignete Methode ist, um mich zu erobern, irrst du dich.«
    »Ich hatte keine Ahnung, wie ich dich erobern sollte. Lydia riet mir, auf Abstand zu gehen – Eleanor meinte, ich sollte es dir einfach sagen …«
    »Und was hat Percy gesagt?«, unterbrach ich ihn erbost. »Hast du mit allen Leuten im Haus über mein Liebesleben diskutiert, nur nicht mit mir , Jim?« In meiner Fantasie erschien die Vision eines Küchenmeetings, bei dem besprochen wurde, was gegen die Eskapaden einer problematischen Hausbewohnerin unternommen werden konnte.
    Immerhin besaß Jim genug Anstand, um verlegen dreinzuschauen. »So war es nicht, Rory. Aber die haben alle Augen im Kopf. Natürlich merken sie, was ich fühle.«
    »Und?«, fragte ich leise. »Was fühlst du?«
    »Habe ich nicht versucht, dir das klarzumachen?« Entnervt hob er seine Hände. »Verdammt nochmal, Aurora Carmichael, ich finde dich zauberhaft . Jedes Mal, wenn du einen Raum betrittst, glaube ich, niemand anderer ist da. Allzu lange kann ich meine Finger nicht mehr von dir lassen. Was soll ich sonst noch sagen, damit du es begreifst?«
    »Hm«, machte ich. »Konnte dir Percy da nicht einen guten Rat geben? Das hast du doch sicher auch mit ihm durchgesprochen, oder?«
    Sekundenlang schloss er stöhnend die Augen. »Wenn du es wirklich wissen willst – er hat massenhaft Shakespeare zitiert. Ich habe kein Wort davon verstanden, abgesehen von einer Szene, in der
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