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Vergeltung unter Palmen

Vergeltung unter Palmen

Titel: Vergeltung unter Palmen
Autoren: Iris Frank
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heiß und sie bemerkte, wie sie errötete. Dieser Vorfall war ihr unheimlich peinlich. Einige Passagiere fanden die Episode wahrscheinlich sehr lustig, denn sie schmunzelten. Dieser Mann verzog keine Miene, nur seine schwarzen Augen durchbohrten sie. Warum sieht er mich so voller Hass an? Er kennt mich doch gar nicht!, fragte sie sich. Ihr schaudert auf einmal. Sie eilte zu ihrem Platz und ließ sich unsanft fallen. Jasmin, die wie ein Engelchen schlummerte, fuhr erschrocken hoch. »Was ist denn los, ist etwas passiert?« Sie setzte sich auf und blinzelte ihre Freundin an. In ihrem Gesicht erkannte sie ein gewisses Entsetzen. »Hey Laura, du bist ja ganz blass. Ist dir schlecht?« Laura sprach flüsternd: »Nein, nein … dieser bärtige Mann, der vom Handyladen … Jasmin, ich bilde mir das nicht ein. Er guckt voller Hass, als ob er mich kennt, … oder ich ihn an jemanden erinnere.« Jasmin schaute sie genervt an. »Jetzt komm mal wieder runter. Woher soll er dich denn kennen? Vielleicht hast du ihm die Haare falsch geschnitten!« Sie lachte auf und bemerkte weiter: »Nee, … dazu sind sie zu lang. Der Mann hat bestimmt noch keinen Friseursalon von innen gesehen. Vielleicht mag er keine Frauen! Solls auch geben. Oder du siehst seiner Verflossenen ähnlich! Komm, jetzt trinken wir etwas. Da sehe ich den Wagen. Hm, und Essen gibt es auch. «
     
    Nach zehnstündigem Flug konnten sie aus dem Bullauge endlich die ersehnte Trauminsel sehen. Laura gab sich Mühe, nicht an diesen Mann zu denken, was allerdings schwer war. Jasmin strahlt voller Heiterkeit und es ist eine Freude sie um sich zu haben. Der Pilot forderte die Passagiere zum Anschnallen auf, da die Landung bevorstand. Sie nahmen noch ein Bonbon, um den Druck von den Ohren zu nehmen. Der Landeanflug war beeindruckend, denn man hatte einen sehr schönen Ausblick auf die Bucht von Buccoo, eines der wundervollsten Korallenriffe der Welt, sagte die Stimme aus dem Lautsprecher. Beide waren voller Begeisterung.
    Es dauerte noch eine viertel Stunde, ehe sie aus dem Flugzeug stiegen. Die zwei Frauen hatten beschlossen, im hinteren Bereich das Flugzeug zu verlassen. Die subtropische Hitze prallte ihnen entgegen. `Endlich Boden unter den Füßen`, dachte Laura. Nach Luft ringend, begaben sie sich in das Flughafengebäude und reihten sich in die kleine Truppe ein, um die Einreiseformalitäten auszufüllen. So lernten sie auch gleich die karibische Mentalität kennen, denn es ging alles ziemlich langsam. Danach verging wieder eine Ewigkeit bis ihre Koffer abgeladen wurden und sie diese in Empfang nehmen konnten. Nach geraumer Zeit rollten sie ihr Gepäck zur Tür hinaus. Nun wurden alle Passagiere aufgerufen zu den hotelzuständigen Transporten, die schon bereitstanden, zu gehen. Laura suchte in ihren Gedanken den Fremden. Sie konnte ihn nicht sehen. Er kann sich doch nicht in Luft auflösen? So viele Menschen sind hier auch wieder nicht! Wieso muss ich denn ständig an diesen Typ denken, durchfuhr es ihr. Er ist nun gar nicht mein Fall!
    Endlich saßen sie im Bus und fuhren zu ihrem Hotel, das immerhin noch eine halbe Stunde entfernt lag. Sie genossen den herrlichen Ausblick auf das Meer und den wehenden Palmen. Als sie die Anlage vor sich hatten, waren sie überwältigt.
    »Himmlisch!«, rief Jasmin. »Oh ich glaube, es heißt auch so ähnlich.«, erklärte Laura. Sie warteten auf ihr Gepäck und schlenderten in die große Halle. Nun dauerte es wiederum noch einige Minuten, ehe die Gäste ihre Zimmer aufsuchen konnten. Obwohl das Hotel direkt am Strand lag, war es doch ein wenig hinter Palmen und schönen Sträuchern versteckt. »Ich habe noch nie so ein niedliches kleines Hotel gesehen«, schwärmte Laura. »… alles so historisch, man könnte denken, wir sind im Film.«
    Auch als sie ihr Zimmer betraten, jauchzen beide. Sie ließen sich auf das große Bett fallen und lachten. Mit glücklicher Miene rief Jasmin aus: »Komm, lass uns gleich zum Strand gehen und alles anschauen. Hey, wie spät ist es denn? Wenn ich mich richtig informiert habe, sind es fünf Stunden zurück, oder?«
    Laura sah sie belustigend an. »Hm, hast wohl dem Piloten nicht zugehört, als er die Zeit durchsagte. Du sprichst doch perfekt englisch, meine kleine süße Jasmin.«, und stupste mit ihrem Zeigefinger auf ihre Nase.
    »Ah ja, er sagte so etwas«, erinnerte sie sich. »Ha, guck mal, auf dem Schrank steht eine Uhr. Man hat hier an alles gedacht. Um drei. Sag ich doch, fünf Stunden.« Sie
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