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Verfuehrung in aller Unschuld

Verfuehrung in aller Unschuld

Titel: Verfuehrung in aller Unschuld
Autoren: Annie West
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zurückgegeben. Du glaubst nicht, wie viel mir das bedeutet.“
    „Aber ich habe viel zu lange gebraucht. Ich hätte gleich darauf kommen müssen.“
    Lucy sah verständnislos von einem zum anderen. „Worauf?“
    „Auf die Sache mit dem Schmuck.“ Pia hob den rechten Arm, an dem ein zierliches goldenes Armband baumelte, dessen Ornamente in Blütenform reich mit Perlen verziert waren. „Domenico hat den Goldschmied ausfindig gemacht, von dem er stammt.“
    Lucy blieb fast das Herz stehen, als sie die fein ziselierten Blüten auf dem Armband wiedererkannte: Primeln und Vergissmeinnicht. Dann erst fiel ihr auf, dass Pia auch die passende Halskette trug, was sie in ihrer Verwirrung völlig übersehen hatte.
    „Das ist die Kette, die man in meinem Zimmer gefunden hat“, flüsterte sie betroffen. „Ich hatte keine Ahnung, dass es auch ein Armband gibt.“
    „Ich auch nicht.“ Pia lächelte ihrem Schwager zu.
    „Und du wusstest davon?“, wandte sich Lucy an Domenico. Noch immer begriff sie nicht, was das alles zu bedeuten hatte.
    „Nein, ich habe nur verzweifelt jede noch so kleine Spur verfolgt, um herauszufinden, was damals wirklich vorgefallen ist.“ Seine Hand schloss sich fester um ihre. „Die Polizei hat damals nur interessiert, dass man die Kette in deinem Zimmer gefunden hatte, aber nicht, wo sie angefertigt worden war.“
    „Weil jeder annahm, dass Sandro sie für mich gekauft hatte.“ Schaudernd erinnerte sich Lucy, wie man die Tatsache, dass die blau schimmernden Blütenornamente genau die Farbe ihrer Augen hatten, gegen sie verwendet hatte.
    „Aber das stimmte nicht, siehst du?“ Pia nahm das Armband ab und reichte es ihr, doch Lucy konnte sich nicht überwinden, es anzufassen.
    Domenico nahm es an ihrer Stelle und drehte es um, sodass die eingravierte Widmung sichtbar wurde: Meiner geliebten Pia, Licht meines Lebens. Auf ewig dein, Sandro.
    „Sandro hatte das Set in Auftrag gegeben, jedoch beim Abholen beschlossen, noch eine Widmung in das Armband eingravieren zu lassen. Also hat er nur die Halskette mitgenommen und das Armband dortgelassen“, erklärte er. „Als der Goldschmied von seinem Tod erfahren hat, hätte er die Widmung fast weggeschliffen, um das Stück anderweitig zu verkaufen, war aber zum Glück abergläubisch genug, es nicht zu tun.“
    „Warum hat dein Bruder nicht gewartet, bis beide Teile fertig waren?“, erkundigte sich Lucy verwirrt.
    „Weil er mir eine Freude machen wollte“, schaltete sich Pia ein, deren Züge jetzt von Trauer und Schmerz gezeichnet waren. „Es ging mir zu der Zeit nicht gut …“ Sie streifte Lucy mit einem verlegenen Blick. „Ich war nach Taddeos Geburt nicht mehr ich selbst. Ich war … depressiv, obwohl mir das zu dem Zeitpunkt nicht klar war. Domenico hat nach Sandros Tod dafür gesorgt, dass ich in Behandlung komme.“
    Sie spielte nervös mit dem Armband an ihrem Handgelenk. „Damals stand ich so neben mir, dass ich Sandro vorgeworfen habe, er würde mich vernachlässigen und betrügen.“
    Lucy erinnerte sich, wie schwierig und launisch Pia damals gewesen war. Wie ihr missfallen hatte, dass der kleine Taddeo sich von ihr viel leichter beruhigen ließ als von seiner Mutter. Und wie eifersüchtig Pia reagiert hatte, wann immer sie Sandro mit ihr zusammen sah.
    Sandro, der sich große Sorgen um seine Frau und seinen Sohn machte, hatte sich öfter mit Lucy darüber unterhalten. Mal hatte er versucht, die Probleme herunterzuspielen, dann wieder war er im Begriff gewesen, ihren Rat zu befolgen und seiner Frau professionelle Hilfe zu besorgen.
    „Ich dachte, alles, was ich damals vor Gericht über Sandro und Sie gesagt habe, würde der Wahrheit entsprechen“, sagte Pia mit zittriger Stimme. „Jetzt weiß ich es besser.“
    Sie hatte unter Eid geschworen, dass Lucy Sandros Geliebte gewesen sei und sie die beiden in eindeutigen Situationen zusammen erwischt habe.
    Den Blick auf das Armband gerichtet, fuhr sie fort: „Sandro und ich lernten uns im Frühling kennen, und obwohl er so reich war, brachte er mir immer Sträußchen aus Primeln und Vergissmeinnicht mit. Mit dem Schmuck wollte er mich an die glückliche erste Zeit unserer Liebe erinnern. Mir wollte er an jenem Abend die Halskette schenken, nicht Ihnen. Sie muss ihm aus der Tasche gefallen sein, als er … als er …“
    Lucy beugte sich vor und berührte sanft Pias Hand. „Ihr Mann hat Sie sehr geliebt. Man merkte es ihm an, immer wenn er von Ihnen sprach.“
    Pia lächelte unter
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