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Verfuehrung im Palast der Liebe

Verfuehrung im Palast der Liebe

Titel: Verfuehrung im Palast der Liebe
Autoren: Penny Jordan
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unersättlichen Frauen, die herausgefunden hatten, dass Männer bereit waren, für ein solches Vergnügen zu zahlen.
    Im Innenhof des Palastes wurde mit dem Feuerwerk begonnen. Der Lärm brach den Bann, unter dem Keira stand, und holte sie zurück in die Wirklichkeit. Mit aller Kraft schob sie Jay von sich und stieß ein wildes „Nein!“ aus.
    Nicht sehr einfallsreich, aber wirkungsvoll, wie Jay sich eingestand. Erst einen Mann derart zu erregen, dass er alles tun würde, um Befriedigung zu erlangen, und dann eine süße Belohnung verlangen. Nun, es wäre eine neue Erfahrung für ihn, eine Frau für Sex zu bezahlen. Normalerweise taten sie alles, um mit ihm zu schlafen, nicht umgekehrt.
    Mit verhangenen Augen beobachtete Keira, wie Jay seine Brieftasche hervorzog. Doch erst als er sie öffnete, ein paar Geldscheine entnahm und kalt fragte: „Wie viel?“, wurde ihr klar, was er beabsichtigte.
    Übelkeit schnürte ihr die Kehle zu, Erniedrigung brannte schlimmer als Feuer. „Nein“, wiederholte sie und trat noch einen Schritt zurück. Er sollte nicht sehen, wie stark sie zitterte, wie beschmutzt und beschämt sie sich fühlte.
    Sie lehnte ihn ab? Wie konnte sie es wagen? Er hatte doch gesehen, wie sie heute schon einmal Geld von einem Mann angenommen hatte! Er hatte Mühe, seinen Zorn im Zaum zu halten.
    „Ich wollte nicht noch mehr zahlen“, behauptete er mit gefährlich sanfter Stimme und kam näher. „Da ich die Ware nun getestet habe, bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass sich der Kauf nicht lohnt. Ich wollte nur für das zahlen, was ich bisher gehabt habe. Hier …“
    Er wollte ihr einen Geldschein in den Ausschnitt stecken, doch Keira wich entsetzt zurück. „Mich kann man nicht kaufen.“
    „Lügnerin.“
    Damit war er verschwunden, bevor sie noch etwas erwidern konnte, ließ sie allein zurück, um den Reißverschluss wieder zu schließen und dann in den nächstgelegenen Waschraum zu flüchten, um ihr Make-up und ihre Frisur zu richten, bevor sie sich zu den anderen Hochzeitsgästen gesellen konnte.
    Es kostete Keira übermenschliche Anstrengung, sich nichts anmerken zu lassen. Sie stand unter Schock – unter doppeltem Schock, nach seinen verächtlichen Worten. So einsam und verlassen hatte sie sich in ihrem ganzen Leben noch nie gefühlt, selbst als kleines Mädchen nicht, als sie zum ersten Mal mit der Wahrheit über ihre Mutter konfrontiert worden war.
    „Deine Mom ist eine Prostituierte. Sie nimmt Geld dafür, dass sie mit Männern ins Bett geht.“
    Noch immer hörte sie die Worte des Jungen, der sie auf dem Schulhof in eine Ecke gedrängt hatte. Damals war sie acht gewesen, trotzdem hatte sie geahnt, dass ihr Leben anders war als das der anderen Kinder in ihrer Klasse. Der Kinder, deren Mütter nach dem Unterricht vor dem Tor auf ihre Sprösslinge warteten und sie wegzogen, sobald Keira über den Schulhof kam. Kinder, die nicht allein nach Hause gingen, zu einer Mutter, die den ganzen Tag schlief und die ganze Nacht „arbeitete“ – um ihre Drogensucht finanzieren zu können.
    Keira hatte schon immer Scham und Schande gekannt. Die beiden waren ihre einzigen konstanten Begleiter. Ein unausweichlicher Schatten, der ihr ganzes Leben verdüsterte, die Zukunft ebenso wie die Vergangenheit.

3. KAPITEL
    Jay war immer stolz auf seine Selbstbeherrschung gewesen. Es war diese Selbstbeherrschung, die ihn davor schützte, den Fehler seines Vaters zu wiederholen und sein Leben von dem Verlangen nach einer unwürdigen Frau bestimmen zu lassen. Er konnte es sich erlauben, seine körperlichen Bedürfnisse zu befriedigen, aber niemals würde er einer Frau erlauben, in seine Gedankenwelt einzudringen.
    Doch genau das hatte er zugelassen. Hier stand er nun, und eine Frau, die er verachtete, beherrschte all seine Gedanken.
    Wahrscheinlich hielt sie sich für besonders clever. Weil sie sich ihm erst anbot und sich ihm dann entzog. Sie rechnete sich wohl aus, dass sie damit sehr viel weiter kam, als wenn sie sofort mit ihm ins Bett gegangen wäre. Nun, Jay ließ sich nicht manipulieren, von niemandem, erst recht nicht von einer Frau, die solche Spielchen trieb. Er hatte Interesse an ihr gezeigt, sie hatte es erkannt und darauf reagiert, und dann versucht, Kapital daraus zu schlagen. Was ihn betraf, so war das Spiel aus.
    Jay war es gewohnt, dass Frauen sich ihm anboten. Daher ließ er sich auch nicht von seinen körperlichen Reaktionen gängeln. Allerdings war er nicht daran gewöhnt, dass Frauen ihn
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