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Verfuehrung im Harem

Verfuehrung im Harem

Titel: Verfuehrung im Harem
Autoren: Teresa Southwick
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Großmutter die Tür. Während der Chauffeur das Gepäck ins Haus trug, warf Jessica Kardahl über die Schulter einen Blick zu.
    Er wirkte atemberaubend attraktiv in seinem eleganten Anzug, wie er so dastand an der offenen Autotür. Als sie sich daran erinnerte, wie leidenschaftlich sie sich geliebt hatten und wie sich sein nackter Körper an ihrem angefühlt hatte, erbebte sie vor Sehnsucht. Einem Mann wie ihm war sie noch nie zuvor begegnet. Er sah nicht nur umwerfend gut aus, sondern war freundlich, hilfsbereit, rücksichtsvoll und hatte Sinn für Humor. Mit anderen Worten: Er war einmalig und ein wunderbarer Mann.
    Dass sie ihn verließ, hatte gute Gründe. Es war unsinnig, ihr zu unterstellen, sie würde weglaufen.
    Auf einmal fuhr er sich mit den Fingern durch das volle dunkle Haar, und ihr stockte der Atem. Die Geste war ihr sehr vertraut, und sie gestand sich ein, dass sie ihn schon sehr gut kannte. Zu ihrer eigenen Überraschung vertraute sie ihm, und sie hatte rasch gelernt, sich auf ihn zu verlassen. Aber sie konnte nicht mit einem Mann zusammenleben, der sich nie wieder verlieben konnte und wollte. Deshalb würde sie bei ihren Großeltern wohnen, solange sie noch in Bha’Khar bleiben musste. Es brach ihr das Herz, dass der Mann, den sie liebte, ihre Gefühle nicht erwiderte. Es war jedoch die beste Lösung, sich jetzt von ihm zu trennen. Je länger sie damit wartete, desto schwerer würde es ihr fallen.
    Sie winkte ihm kurz zu, und er winkte zurück. Dann ging sie mit ihrer Großmutter ins Haus.
    „So, meine Liebe“, begann Leena. „Ich lasse uns gleich im Wohnzimmer Tee servieren, und wir können uns dann ungestört unterhalten.“
    „Wo ist Großvater?“
    „Zur Berichterstattung im Außenministerium. Er kommt erst in einigen Stunden zurück.“
    Jessica ließ sich auf das Sofa sinken. „Danke, dass ich zu euch kommen darf.“
    „Nein, wir danken dir, dass du dich an uns gewandt hast. Ich muss zugeben, ich bin neugierig und möchte zu gern wissen, warum du Kardahl verlassen hast. Gibt es Probleme?“, fragte Jessicas Großmutter.
    Nur wenn ich schwanger bin, dachte Jessica. „Wir müssen uns über einiges klar werden, und dazu möchte ich allein sein.“
    „Ah ja“, sagte ihre Großmutter nur.
    Laufe ich wirklich davon wie meine Mutter?, überlegte Jessica und faltete die Hände im Schoß. „Warum ist meine Mutter weggegangen, statt euch um Hilfe zu bitten?“
    „So genau wissen wir das leider nicht.“
    „Aber du hast sie doch gut gekannt, sie war euer Sonnenschein. Du hast doch sicher eine Ahnung, weshalb sie sich nicht an euch gewandt hat, als sie Schwierigkeiten hatte.“
    „Sie war zu stolz und hat sich geschämt“, antwortete Leena traurig.
    „In dem Brief, den sie mir hinterlassen hat, stand, mein Vater sei Attaché gewesen.“
    Die ältere Frau nickte. „Maram hat ihn hier bei uns im Haus auf einer Party kennengelernt. Er war verheiratet und weit weg von zu Hause. Sie war jung und schön, sie haben miteinander geflirtet, und sie erfand immer neue Ausreden, um ihn im Auswärtigen Amt zu besuchen. Er fing dann an, unter allen möglichen Vorwänden deinen Großvater aufzusuchen. Wir wussten natürlich, was los war, und haben sie eindringlich gewarnt. Immer wieder haben wir mit ihr geredet, um sie zur Vernunft zu bringen. Doch sie war sehr eigensinnig. Sie wollte nicht auf uns hören und ließ sich nicht davon abbringen, diesen Mann zu sehen. Wir waren außer uns vor Sorge.“
    „Und dann wurde sie schwanger“, stellte Jessica fest und bemerkte die schmerzerfüllte Miene ihrer Großmutter.
    „Zuerst wussten wir es nicht, denn sie verschwand einfach. Dann haben wir uns gesagt, sie schäme sich zu sehr, um uns um Hilfe zu bitten.“
    „Habt ihr mit meinem Vater geredet?“
    „Natürlich. Er wusste auch nicht, wo sie war, aber er wusste, dass sie schwanger war. Sie war bei ihm und hat sich ihm anvertraut. Wie er uns erzählte, hat er ihr klargemacht, dass er seine Frau nicht verlassen würde. Er wollte Karriere machen und konnte sich keinen Skandal leisten.“
    „Was für ein gemeiner Kerl!“, stellte Jessica fest.
    „Ja, das kann man wohl sagen“, stimmte ihre Großmutter ihr zu, und ihre Stimme klang hart.
    Sie kommt mir vor wie eine Löwin, die ihre Jungen beschützt, dachte Jessica und musste lächeln. Es war ein beruhigendes Gefühl, zu dieser Familie zu gehören. „Arbeitet mein Vater immer noch im diplomatischen Dienst?“
    „Weil er uns unsere Tochter weggenommen
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