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Verfuehrt von einem Highlander

Verfuehrt von einem Highlander

Titel: Verfuehrt von einem Highlander
Autoren: Paula Quinn
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sollte, dass sie sich von keinem Mann für dumm verkaufen ließ, warf sie ihren tief rotbraunen Zopf über die Schultern zurück und sagte: »Eure Schwester hält Euch also für einen arroganten Dummkopf?«
    »Aye«, bestätigte er mit einem Grinsen, das ebenso unschuldig wie verführerisch war. »Das und noch viel Schlimmeres.«
    Als sollte es seine Aussage bekräftigen, erregte eine weitere Bewegung jenseits der Statuen Isobels Aufmerksamkeit. Als sie hinschaute, sah sie eine junge Frau zum Palast zurücklaufen; sie hatte goldblonde Locken und trug ein saphirblaues Kleid.
    »Meine Vermutung ist«, entgegnete Isobel, während sie an ihm vorbeisah und den Rückzug der Lady beobachtete, »dass Eure Schwester höchstwahrscheinlich recht hat.«
    »Das hat sie meistens«, stimmte er zu, ohne sich die Mühe zu machen, sich umzuschauen. Seine Tonlage vertiefte sich ebenso wie sein Lächeln. »Aber ich bin nicht gänzlich unverbesserlich.«
    Anstatt diesen Punkt mit einem so offensichtlichen Schürzenjäger wie ihm zu diskutieren, sollte sie besser über eine Möglichkeit nachdenken, wie sie Alex überzeugen konnte, mit ihr und Cameron abzureisen. Isobel zog zweifelnd die Stirn kraus und wandte sich zum Gehen. »So schwer es auch zu glauben ist, Sir, werde ich wohl Euer Wort für wahr nehmen müssen. Guten Tag.«
    Ihr Atem beschleunigte sich einen Augenblick später, als der Fremde an ihrer Seite auftauchte und sich zu ihr herunterbeugte.
    »Ihr könntet doch den Nachmittag mit mir verbringen und es selbst herausfinden.«
    Seine Nähe erfüllte die Luft um sie herum mit Wärme und dem vertrauten Duft von Heidekraut. Er war ganz gewiss ein Highlander, vielleicht war er einer von den Gordons, oder er gehörte zum Clan der Donaldsons, auch wenn er kein Plaid trug. Sie erwog, ihn nach seinem Namen zu fragen, entschied sich aber dagegen. Er könnte dieses Interesse als Annahme seines Angebots werten. Und sie konnte es sich nicht erlauben, sich ihre Sinne verwirren zu lassen, indem sie einen ganzen Nachmittag mit ihm verbrachte, wenn die Sicherheit ihrer Familie auf dem Spiel stand.
    »Danke, Mylord, doch ich muss über einige Dinge nachdenken.« Sie ging schneller, aber so leicht ließ er sich nicht wegschicken.
    »Haben diese Dinge mit dem unbesonnenen Bruder zu tun, für den Ihr gebetet habt?«
    »Warum interessiert Euch das?«, fragte Isobel, die versuchte, sich nicht von der Kühnheit beeindrucken zu lassen, mit der er ihr folgte. »Habt Ihr Sorge, er könnte sich Euren Titel angeeignet haben?«
    Sein Lachen traf sie ebenso unvorbereitet wie ihre Reaktion darauf: Fröhlich und sorglos hallte es in ihr wider. Dutzende anderer Männer hätten sie ob dieser Bemerkung jetzt tadelnd angesehen, auch wenn Isobel sie lediglich gemacht hatte, um ihr mangelndes Interesse zum Ausdruck zu bringen. Aber dieser charismatische Fremde fand ihre Entgegnung witzig. Und ihr gefiel es, dass er genügend Selbstvertrauen hatte, darüber und über sich selbst zu lachen.
    »Warum müssen Brüder immer so kompliziert sein?«, gab sie mit einem Lächeln nach und begann, neben ihm herzugehen. »Wahrhaftig, gäbe es einen Titel für unbesonnene Brüder, dann würde er ihm gebühren.« Sie fühlte sich ein klein wenig schuldig, weil sie auf diese Weise über Alex sprach – mit einem Mann, den sie nicht kannte. Doch vielleicht machte das die Sache auch leichter. Sie brauchte jemanden, mit dem sie über ihr Dilemma reden konnte. Nein, was sie wirklich brauchte, war ein Augenblick oder auch zwei, in denen sie nicht darüber nachdenken musste. Dieser Fremde brachte sie zum Lachen, und das hatte sie den ganzen Morgen noch nicht getan.
    Er bückte sich, um einen Stein aufzuheben und ihn in den kleinen See zu werfen, der einige Schritte vor ihnen lag. »Und was hat Euer Bruder angestellt, das so schrecklich ist?«
    »Er weigert sich, Whitehall zu verlassen und nach Hause zu reisen.«
    »Ah, unverzeihlich.«
    Isobel warf ihm einen Seitenblick zu und sah, dass er sie anlächelte. »Ihr versteht das nicht.«
    Er zog eine dunkle Augenbraue hoch und wartete darauf, dass sie weitersprach.
    »Also gut, wenn Ihr es unbedingt wissen wollt – unsere meistgehassten Feinde sind vor Kurzem hier eingetroffen, um dem König ihre Aufwartung zu machen. Mein Bruder ist großspurig und hochmütig. Wenn wir hierbleiben, wird er wahrscheinlich einen von ihnen beleidigen und damit erreichen, dass diese Barbaren uns erneut heimsuchen.«
    Er nickte und führte sie um den See herum.
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