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Verfuehrt von einem Highlander

Verfuehrt von einem Highlander

Titel: Verfuehrt von einem Highlander
Autoren: Paula Quinn
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gerettet. Tristan hatte nicht den Wunsch, ihm zu Hilfe zu eilen. Auch wenn er mit dem Schwert ebenso gut umgehen konnte wie jeder der Krieger zu Hause auf Camlochlin, hatte er kein Interesse daran, sich dem Kodex der Highlands und seiner Sippe zu unterwerfen: Stolz, Arroganz und Rache. Er zog es vor, einen Mann – oder eine Frau – mit seinem Verstand zu entwaffnen, nicht mit seiner Klinge. Es war eine Einstellung, die ihn, so manches Mal zu seinem tiefen Bedauern, von seinem Vater trennte. Nichtsdestotrotz war es eine Einstellung, von der er zutiefst überzeugt war. Es gab keine Gunst, die er nicht gewinnen konnte, keine Meinung über ihn, die er nicht ändern konnte – wenn ihm der Sinn danach stand, das zu tun.
    Einen Moment blieb er reglos in der Dämmerung stehen, wie gefangen zwischen den zwei Welten, die er zurückgewiesen hatte. Seine Gedanken kehrten zu dem Mädchen zurück … Isolde … und zu der Art, wie sie ihn angelächelt hatte, als er ihr seine Hilfe angeboten hatte. Er hätte für immer in diesem Moment verharren mögen. Aber sie irrte sich in ihm. Er hätte ihr die Wahrheit sagen und dafür sorgen müssen, dass sie ihm glaubte. Er war ein gedankenloser Schuft, der sie nur ins Bett kriegen und sie wieder verlassen wollte, ehe sie eine Bindung an ihn aufbaute.
    Oder bevor er es tat, was noch schlimmer wäre.
    Nachdem Tristan sich entschlossen hatte, welchen Weg er einschlagen wollte, wandte er sich zum Westtor, um den Palastgarten zu verlassen. Unerwartet hörte er eine weibliche Stimme seinen Namen rufen.
    Er blickte sich um und sah Lady Priscilla Hollingsworth, eine dunkelhaarige Schönheit, auf die sein Auge gleich bei seiner Ankunft im Palast gefallen war.
    »Ich habe Euch im Banketthaus vermisst«, sagte sie und ging rasch auf ihn zu. »Seid Ihr allein?«
    Sein Blick glitt von ihren leicht geöffneten Lippen zu ihrem puderweißen Busen, den die feste Schnürung ihres tief ausgeschnittenen Kleides mehr als betonte.
    »Glücklicherweise jetzt nicht mehr.« Langsam hob er den Blick und lächelte sie an.
    »Wunderbar.« Ihr Mund verzog sich zu dem gleichen dekadenten Lächeln wie seiner. »Wollen wir einen Spaziergang machen?« Ohne auf seine Antwort zu warten, schob sie den Arm unter seinen. »Lady Hartley hat mir berichtet, dass Ihr Highlander seid. Ich habe viele aufregende Dinge über die Männer aus dem Hochland gehört.«
    »Gewiss sind sie nicht aufregender als die Geschichten, die mir über englische Ladys zu Ohren gekommen sind.«
    Sie kicherte, was vermutlich von dem Prickeln herrührte, das er ihr offensichtlich ihren Rücken herunterlaufen ließ. »Oh, ich bewundere über die Maßen den Tonfall, in dem Ihr sprecht. Er klingt so ungezähmt und doch anmutig. Ganz wie Eure Erscheinung.«
    Verdammt, sie hatte Absichten! Die hier brauchte allerdings keine hübschen Worte, sondern verlangte nach etwas, das von ein wenig wilderer Natur war. Und das konnte er schließlich, wie eben noch von ihm behauptet, am besten: Mädchen behilflich sein.
    »Lasst Euch nicht von meinem gerüschten Äußeren narren, Lady! Was sich darunter verbirgt, ist das reinste Tier.«
    »Aber, Mr. MacGregor!« Sie legte in vorgetäuschter Verlegenheit die Hand auf ihre Brust. »Ich bin eine Lady!«
    Als sie die Finger von ihrem milchweißen Busen fortzog, ging Tristan der Gedanke durch den Sinn, dass sie in ihrem Katz-und-Maus-Spiel noch einen Schritt weitergehen und ihm tatsächlich ins Gesicht schlagen könnte. Doch stattdessen presste sie ihre zarten Handflächen auf seine Brust und schob ihn tiefer in die Schatten.
    »Aber bitte«, schnurrte sie und ließ ihren heißen Atem über seine Kehle streifen, »lasst Euch davon nicht aufhalten!«
    Er legte die Arme um ihre Taille und zog sie an seine Hüften. »Das würde mir nicht im Traum einfallen«, flüsterte er an ihren Lippen, ehe er sie küsste.
    »Priscilla!« Der Ruf eines Mannes schnitt durch die Luft wie ein Pfeil.
    »Verdammt«, fluchte Tristan und gab sie frei.
    »Es ist mein Mann!«
    Er warf ihr ein ärgerliches Stirnrunzeln zu, als er ging, um sich der Strafe zu stellen. »Ihr habt mir nicht gesagt, dass Ihr verheiratet seid.«
    »Ihr habt mich nicht gefragt.«
    Das stimmte. Er hatte nicht gefragt.
    »Mein lieber Lord Hollingsworth. Ich …«
    Tristan duckte sich weg, als der stämmige Politiker mit überraschender Gewandtheit sein Schwert zog und es ihm an die Kehle setzen wollte. »Es gibt keinen Grund, das zu tun«, sagte er, wobei er einem weiteren Hieb
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