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Verfuehrt von einem Highlander

Verfuehrt von einem Highlander

Titel: Verfuehrt von einem Highlander
Autoren: Paula Quinn
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namens Ragnelle zu heiraten – dafür, dass es dem König die Antwort auf die ewige Frage verraten würde, was Frauen am meisten wollen. Nur die richtige Antwort konnte dem König das Leben retten.«
    »Hat er sein Wort gehalten?«
    »Natürlich hat er das«, sagte Tristan. »Er war …« Er machte eine Pause, weil er sich seltsam berührt von dem fühlte, was er sagen wollte, und von den alten Gefühlen, die es an die Oberfläche zerrte. »Er war ein Mann von Ehre.« Rasch wechselte er zu einem anderen Thema. »Gibt es einen Mann, der zu Hause auf Euch wartet, schöne Isolde? Einen Ehemann vielleicht?« Dieses Mal fragte er wohl besser erst einmal nach.
    »Nein.« Sie lachte leise. »Es gibt niemanden, der mir die Herrschaft über sein Herz eingeräumt hat.«
    »Dann sind alle Narren.«
    Sie sahen sich an und lächelten. Sie, die hinter seine Oberflächlichkeit zu blicken schien und etwas in ihm anrührte, das er seit zehn Jahren in sich verschlossen hütete. Er, der eine Frau vor sich sah, die vielleicht als Einzige fähig wäre, seine Schutzwälle niederzureißen. Tristan wandte den Blick ab, weil er diese Mauern brauchte, um in der Welt zu überleben, in die er hineingeboren worden war.
    »Ich habe ihn gestern Abend im Banketthaus gesehen.«
    »Wen?«, fragte Tristan und sah sie an. Er wollte sie küssen – und sich damit beweisen, dass er es tun konnte, ohne sich davon berührt zu fühlen.
    »Diesen Teufel, der meinen Vater getötet hat. Ich habe sein Gesicht nie vergessen. Als ich ihn gesehen habe, konnte ich seinen Anblick nicht ertragen.«
    »Ihr habt die Tat mitangesehen?«, hakte Tristan nach, und sein Herz brach ein wenig für sie. Er hatte den Mann, den er geliebt hatte, tot am Boden liegen sehen. Es war ein Bild, das er vermutlich nie mehr vergessen würde.
    »Ich habe von meinem Fenster aus gesehen, wie er meinem Vater mit seiner Klinge das Herz durchbohrt hat.«
    Zur Hölle. Tristan blieb stehen und legte die Finger an ihre Wange, als wollte er die Tränen fortwischen, die sie an jenem schrecklichen Tag geweint haben musste. »Ihr habt mir nicht gesagt, warum diese Bestie Euren Vater getötet hat.«
    Bei seiner zarten Berührung schloss Isobel für einen Moment die Augen. »Er hat geglaubt, dass mein Vater während eines Überfalls den Earl of Argyll getötet hat.«
    Tristans Hand erstarrte ebenso wie sein Herz.
    »Der Earl war ein Blutsverwandter der MacGregors«, sprach sie gnadenlos weiter. »Er war der Schwager dieses Teufels Callum MacGregor, so wurde mir gesagt. Wenn der Earl von derselben Art war wie seine barbarischen Verwandten, dann hatte er den Tod verdient.«
    Nein! Tristans Verstand wollte nicht wahrhaben, was er hörte. Dieses reizende, kluge Mädchen, das ihn an Dinge erinnert hatte, die zu vergessen er sich gezwungen hatte, konnte nicht Archibald Fergussons Tochter sein! Sie hatte ihm nicht gerade eben gesagt, dass sein Onkel den Tod verdient hatte! Er ließ die Hand sinken und zog sich von ihr zurück. Er wollte ihre Sippschaft in den Hades verbannen, aber wie konnte er das, wenn der Tod seines Onkels doch seine Schuld war? Sie irrte sich, was Robert Campbell anging, doch Tristan war zu wütend über ihre Anklage, um es ihr zu sagen. Er war so erschüttert, dass er sie nur anstarren konnte.
    »Ich muss gehen.«
    »Was?« Sie schaute überrascht auf und streckte die Hand nach ihm aus. Er wich zurück. »Was habt Ihr denn?«
    Er sollte ihr erklären, wer er war. Er sollte ihr sagen, dass alles Schreckliche in ihrem Leben durch sein Handeln geschehen war. Aber er hatte nicht das Herz dazu. Oder den Mut. »Mir ist eingefallen, dass ich meiner Schwester versprochen habe, ihr das Theater des Königs zu zeigen. Einen guten Tag noch für Euch.« Er ging, ohne sich umzusehen und ohne ein weiteres Wort. Sie war eine Fergusson, und zu ihrem eigenen Besten würde er vergessen, dass er ihr je begegnet war.

Kapitel 3
    U nd dort zu Eurer Rechten seht Ihr die Huldigung Charles I.«
    Tristan schaute hinauf zu den Deckengemälden des Banketthauses, auf die Henry de Vere, Sohn des Earl of Oxford, Mairis Blick gewiesen hatte. Tristan fühlte ein klein wenig Mitleid mit seiner Schwester, die sich durch die Tischordnung gezwungen sah, während acht Gängen dem englischen Adligen ihre ganze Aufmerksamkeit zu widmen. Tristan kümmerte die Verherrlichung toter Könige kein bisschen – und die der lebenden auch nicht, um genau zu sein. Aber den langatmigen Erläuterungen zuzuhören lenkte seine Gedanken von
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