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Verführerisches Feuer

Verführerisches Feuer

Titel: Verführerisches Feuer
Autoren: PENNY JORDAN
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Mühe zu machen, in ihren Bademantel zu schlüpfen, eilte sie barfuß ins Ankleidezimmer, wo Ollie in dem Reisebett schlief. Sie trug eins der Nachthemden, die zu ihrer neuen Ausstattung gehörten, ein bodenlanges, zwischen den Brüsten und an den Seiten geschnürtes Negligé aus aprikosenfarbener Seide. Es war ein aufregendes Teil, das sich für nächtliche Ausflüge ins Kinderzimmer allerdings nicht sonderlich gut eignete. Aber Annie musste zugeben, dass sie es heute eher aus erotischen Erwägungen ausgewählt hatte.
    Der fensterlose Raum wurde nur von einem kleinen Nachtlicht schwach erhellt. Sobald Ollie Annies Anwesenheit spürte, hörte er auf zu weinen. Annie nahm ihn hoch und setzte sich mit ihm in den Sessel, der neben seinem Bett stand. Seine rechte Wange war geschwollen und glühte, was sie in ihrer Vermutung bestätigte, dass er einen neuen Zahn bekam.
    Als sie mit dem kleinen Finger behutsam das Zahnfleisch in seinem Unterkiefer betastete, biss er instinktiv zu, um sich etwas Linderung zu verschaffen.
    „Mein armer Kleiner“, flüsterte sie. In seiner Babytasche bewahrte sie ein kühlendes Gel sowie einen schmerzstillenden Saft auf. Um die Sachen herausholen zu können, brauchte Annie allerdings zwei freie Hände, und das bedeutete, dass sie Ollie wieder hinlegen musste. Sie wusste, dass ihm das gar nicht gefallen würde, aber sie hatte keine andere Wahl. Deshalb schob sie jetzt die Tür zum Ankleidezimmer mit dem Ellbogen zu und legte Ollie wieder ins Bett, bevor sie anfing, nach den Medikamenten zu kramen.
    Fünf Minuten später beglückwünschte sie sich, weil es ihr gelungen war, Ollie wieder zum Einschlafen zu bewegen, ohne dass Falcon aufgewacht war. Sie richtete sich erleichtert auf und stieß dabei mit dem Ellbogen ein Wasserglas von dem Servierwagen, der ihr als Arbeitsplatte gedient hatte. Das Glas zersplitterte mit einem lauten Klirren auf dem Marmorboden.
    Ollie machte keinen Mucks, aber Annie fuhr so zusammen, dass sie mit einem nackten Fuß in eine Glasscherbe trat. Der heftige Schmerz, der sie durchzuckte, entlockte ihr einen Aufschrei.
    Fast im selben Moment wurde die Tür des Ankleidezimmers aufgerissen, Licht flammte auf. Falcon, der sofort sah, was passiert war, sagte: „Bleib wo du bist und rühr dich nicht.“ Dann ging er vorsichtig um den Scherbenhaufen herum auf sie zu.
    „Es ist nichts passiert, ich bin nur in eine Glasscherbe getreten“, protestierte Annie, nachdem Falcon sie kurz entschlossen hochgehoben, aus der Gefahrenzone getragen und auf dem obersten Absatz der kleinen Treppe abgesetzt hatte, die in die etwas tiefer gelegene Duschzone führte.
    Annie stammelte eine Entschuldigung, weil sie ihn aufgeweckt hatte, aber Falcon hörte gar nicht hin. Er saß, nur mit einer seidenen Pyjamahose bekleidet, neben ihr auf der Treppe, mit ihrem Fuß in seinem Schoß, den er nach Splittern absuchte.
    „Bis jetzt kann ich nichts entdecken“, verkündete er schließlich. „Ich glaube eigentlich nicht, dass da etwas ist.“
    „Da ist auch nichts außer einer kleinen Schnittwunde, glaub mir.“ Annie versuchte ihr Bein wegzuziehen, aber er hielt ihren Fuß unverrückbar fest. Was dazu führte, dass sich in ihrem Körper eine unerwünschte und höchst gefährliche Hitze ausbreitete.
    „Kann sein, aber besser, man geht kein Risiko ein.“ Unendlich sanft tastete Falcon mit den Fingerspitzen die Gegend um die Wunde herum ab.
    Annie hielt die Luft an und atmete erst wieder aus, als er seine Untersuchung abgeschlossen hatte. Falcon, der ihre erleichterte Reaktion missverstand, hob den Kopf und sagte: „Ja, da scheint wirklich nichts zu sein.“
    Zum Glück ahnte er nicht, dass nicht die Schnittwunde der Grund für ihre Nervosität war, sondern die Befürchtung, sie könnte ihre Gefühle preisgeben.
    „Warte hier. Ich hole nur rasch eine Schüssel mit Wasser und Desinfektionsmittel, dann kannst du den Fuß baden, während ich die Scherben aufkehre.“ Und bevor sie protestieren konnte, war er auch schon weg.
    „Achtung, das brennt jetzt gleich ein bisschen“, warnte er sie, nachdem er kurz darauf mit einer mit Wasser gefüllten Schüssel zurückgekehrt war, die er neben sie auf den Boden stellte. „Desinfektionsmittel ist bereits drin.“
    Er hatte recht, es brannte wirklich. Aber der Schmerz in Annies Fuß war nichts im Vergleich zu dem Schmerz in ihrem Herzen.
    Wenig später ließ das Brennen im Fuß nach. Falcon untersuchte die Wunde noch einmal gründlich, bevor er
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