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Verführerischer Weihnachtstraum

Verführerischer Weihnachtstraum

Titel: Verführerischer Weihnachtstraum
Autoren: CATHY WILLIAMS
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überhaupt sagen wollte. Letztendlich nickte er nur ihrem steifen Rücken zu und verließ leise die Küche.

10. KAPITEL
    Der Besuch seiner Mutter war unbefriedigend verlaufen. Höchst unbefriedigend sogar! Pierre drehte sich mit seinem Bürosessel zum Fenster um und starrte von seinem Büro hinaus auf die Stadt, die sich allmählich aus dem Würgegriff des Winters befreite. An den Bäumen zeigte sich das erste vorsichtige Grün. In der Luft lag der typische Duft nach Frühling, und die Menschen hatten die schweren Wintermäntel bereits gegen kurze Jacken getauscht.
    Er fragte sich, was Georgie jetzt wohl trug. Wie viele von ihren Stofflagen hatte sie wohl schon abgelegt, um die wärmeren Temperaturen zu begrüßen?
    Mit einem Kopfschütteln lenkte er seine Gedanken zurück zu Didi.
    Es war ihr erster Besuch in London seit Langem gewesen. Pierre hatte sich auf geradezu lächerliche Weise über ihr Lob für sein Haus gefreut. Sie hatte jedes Zimmer besichtigt, hatte Bemerkungen über die Einrichtung, die Farben, die Bilder abgegeben und beim gemeinsamen Tee ihre Bewunderung für seinen Geschmack ausgesprochen. Alles war bestens gelaufen. Bis er, Narr, der er war, das Gespräch auf Georgie gebracht hatte.
    Natürlich bedauerte seine Mutter immer noch, dass es zwischen ihm und Georgie nicht geklappt hatte. Doch als er ihr vor drei Monaten bedrückt von der Trennung erzählte, hatte sie die Nachricht mit erstaunlicher Gelassenheit aufgenommen.
    Anfangs hatte er sich bewusst zusammengenommen. Bei den Telefonaten mit seiner Mutter, die inzwischen zweimal wöchentlich erfolgten, hatte er Georgie gar nicht erst erwähnt. Er hatte Angst, aus Versehen die Büchse der Pandora zu öffnen. Doch dann holte ihn seine Neugier ein. Er ließ ihren Namen hier und da in die Gespräche einfließen – natürlich nur, wie er sich sagte, weil er an ihrem Wohlergehen interessiert war. Schließlich wollte er nicht, dass sie in eine depressive Phase verfiel.
    Didi versicherte ihm, dass mit Georgie alles in bester Ordnung sei. Dennoch fragte er weiter nach ihr. Seiner Mutter gegenüber behauptete er, Georgie sei über die Trennung doch sehr schockiert gewesen; vielleicht war ihre Unbeschwertheit nur eine Fassade? Um den Kummer zu verbergen? Und Pierre wollte schließlich nicht, dass Georgie in ein Tief stürzte.
    Obwohl Georgies Leben ihn nichts mehr anging, konnte er sich nicht zurückhalten, seine Mutter nach ihr zu fragen, als sie bei Harrods nach einem neuen Wohnzimmerteppich für das Cottage suchten. Der alte Teppich sollte endlich den Weg alles Irdischen gehen; er hatte nun wirklich seinen Dienst getan.
    Das warderTag, andemesbegann. Dennwährend Didi mit der Hand abwesend über die kostbaren Perserteppiche fuhr und laut überlegte, ob sie die astronomisch hohen Summen wirklich wert seien, erwähnte sie wie nebenbei, dass es Georgie gut gehe. Besser sogar als gut.
    Sie hatte jemanden kennengelernt.
    Ein Fall, den Pierre bisher nie in Betracht gezogen hatte. Noch dazu einer, der ihn mehr oder weniger umhaute. Als er dann vorsichtig vorschlug, Georgie würde damit nur über ihren Kummer hinwegzukommen versuchen, hatte Didi fröhlich aufgelacht. Ihrem Eindruck nach sei es sogar eine sehr ernste Sache, hatte sie ihm mitgeteilt. Dieser Mann sei sehr attraktiv, sehr nett und zudem sehr charmant.
    „Ein Musiker“, vertraute sie ihm an und fragte ihn im gleichen Atemzug nach seiner Meinung zu den drei Teppichen, die sie in die engere Auswahl gezogen hatte. Pierre zeigte ohne Nachzudenken auf den, der ihm am nächsten lag, und stocherte, so unauffällig wie möglich natürlich, nach mehr Details.
    „Ein Musiker?“ Er selbst hörte den herablassenden Ton in seiner Stimme und kaschierte das Ganze mit höflichem Interesse. „Vermutlich einer von diesen langhaarigen Typen mit Piercing, nicht wahr? Hat er auch eine Tätowierung auf dem Arm?“
    Aber nein, ganz und gar nicht. Ein Orchestermusiker. Kein Piercing, keine Tattoos, aber wunderbares dunkles Haar hatte er, das er auf sehr attraktive Weise zurückkämmte.
    Von da an war es stetig bergab gegangen, zumindest für Pierre. Während seine Mutter begeistert Londons Attraktionen genoss, kämpfte Pierre tagtäglich gegen die Schussfahrt seiner Laune an.
    Sein Versuch, den Punktestand auszugleichen, erwies sich als grober taktischer Fehler. Das gemeinsame Dinner mit Sonya wurde ein Flop. Sonya war Anwältin; Pierre und sie hatten geschäftlich ein paar Mal miteinander zu tun gehabt. Sie hatte ihm
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