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Verführerischer Weihnachtstraum

Verführerischer Weihnachtstraum

Titel: Verführerischer Weihnachtstraum
Autoren: CATHY WILLIAMS
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ihre Karte zugesteckt mit der Bemerkung, er könne sie jederzeit anrufen.
    Sie trafen sich in einem französischen Restaurant. Sonya bemühte sich redlich, Eindruck zu schinden und seiner Mutter zu zeigen, wie intelligent sie war. Didi blieb höflich, aber distanziert. Mehrere Male versuchte Pierre, das Gespräch auf andere Themen als Arbeit zu lenken, doch Sonya war wohl fest entschlossen gewesen, ihre Qualitäten als Karrierefrau zu beweisen. Was sie auch tat. Sie erwies sich als selbstverliebt, unsensibel und absolut humorlos.
    Und hier saß Pierre nun. Didi war auf dem Rückweg nach Devonshire. Wahrscheinlich hielt sie gerade ein Nickerchen auf dem Rücksitz des Bentleys. Pierre hatte seinen Fahrer angewiesen, sie nach Hause zu bringen. Didi hatte ihren Aufenthalt genossen. Sie nahm sogar zwei Teppiche mit nach Hause; sie hatte sich einfach nicht entscheiden können. Außerdem hatte sie mehrere Frühjahrskombinationen dabei und ein paar Mitbringsel für Georgie. Pierre malte sich düster aus, wie sie diese mit ihrem neuen Musikerfreund teilen würde.
    Er stand auf und starrte grimmig aus dem Fenster auf die Straßen. Drei Monate! Drei Monate, und noch immer fragte er sich, was Georgie wohl so trieb! Nun, jetzt wusste er es ja. Sie zeigte einem anderen Mann, was für eine heiße kleine Nummer sie im Bett war! Wahrscheinlich planten sie schon die gemeinsame Zukunft. Verlobung, Hochzeit, zwei Kinder und ein Hund.
    Pierre lehnte die Stirn an die Scheibe und schloss die Augen.
    Als er sie wieder öffnete, war er zu einer Entscheidung gekommen. Der Bentley stand ihm jetzt zwar nicht zur Verfügung, aber es gab ja öffentliche Verkehrsmittel. Wenn er nicht selbst fahren musste, würde ihm das sogar Gelegenheit geben, in Ruhe nachzudenken. Womit er eine Weile beschäftig sein würde. Angefangen bei der Frage, wie er Georgie jemals hatte gehen lassen können – bis hin zu einem Plan, wie er sie zurückgewinnen konnte.
    Er setzte sich sofort in Bewegung. Pierre war ein dynamischer Mann; Untätigkeit war ihm unangenehm. Er verspürte den Drang, Georgie sofort zu sehen. Er musste jetzt unbedingt so schnell wie möglich wissen, woran er war und wie es weitergehen sollte. Was, wenn sie ihm die Tür vor der Nase zuknallte? Eine durchaus denkbare Möglichkeit – so blasiert, wie er sich bei ihrer letzten Begegnung benommen hatte.
    Mehrere Stunden später setzte der Zug ihn auf einem Bahnsteig in feinem Nieselregen ab. Fast im gleichen Augenblick wurde er nervös – etwas, worunter Pierre sein Lebtag noch nicht gelitten hatte. Für einen Augenblick überlegte er ernsthaft, ob er nicht einfach auf dem Absatz kehrtmachen und nach London zurückfahren sollte. Doch das dauerte nur wenige Sekunden an. Dann schüttelte er den Gedanken ab und stieg in ein Taxi vor dem Bahnhof.
    Die Fahrt dauerte keine Viertelstunde – keinWunder in einer Gegend fast ohne Verkehr! –, dann hielt derWagen im abendlichen Dämmerlicht vor Georgies Tür. Der Musiker trat gerade aus ihrem Haus. Der Orchestermusiker mit seinem dunklen Haar und ohne Piercing! Um genau zu sein, war er sehr normal angezogen in hellerer Hose und Pullover. Sie küsste ihn nicht zum Abschied, aber sie hätte es genauso gut tun können. Denn die Welle wütender Eifersucht, die Pierre überrollte, war so mitreißend, als ob die beiden sich vor seinen Augen geliebt hätten.
    Er drückte dem Taxifahrer ein paar Geldscheine in die Hand und stieg aus, knallte die Tür hinter sich zu, so laut, dass Georgie sich erstaunt umdrehte.
    Nein, sie schlug ihm nichtdieTür vorder Nasezu. Noch nicht. Pierre spurtete los. Er runzelte die Stirn, als sie leicht vor ihm zurückwich, doch als er schließlich vor ihr stand, war ihr Gesicht eine Maske der Höflichkeit.
    „Pierre. Was für eine Überraschung. Wie geht es dir? Hast du Didi gerade abgesetzt? Hatte sie mir nicht gesagt, dass dein Fahrer sie nach Hause bringt?“ Hätte Georgie gewusst, dass Pierre in der Gegend ist, hätte sie Vorkehrungen getroffen, um ihm nicht über den Weg laufen zu müssen. Die letzten Monate waren ein einziger Albtraum gewesen. Das Letzte, was sie jetzt gebrauchen konnte, war ein Wir-sind-doch-zivilisiert-und-erwachsen-Höflichkeitsbesuch von Pierre.
    „Willst du mich nicht hereinbitten?“ Mit einem angedeuteten Lächeln legte er die Hand auf die Türklinke.
    „Ich bin gerade dabei, Klassenarbeiten zu korrigieren. Im Moment ist es eher ungünstig …“
    Er trat einen Schritt auf sie zu. Er ängstigte sie, und
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