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Verführerischer Weihnachtstraum

Verführerischer Weihnachtstraum

Titel: Verführerischer Weihnachtstraum
Autoren: CATHY WILLIAMS
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1. KAPITEL
    Georgie sah an der Glasfront des Gebäudes empor. In genau dieser Sekunde nahm sie sich fest vor, nie wieder in ihrem ganzen Leben einem Impuls zu folgen. Nie wieder! So richtig und gut die Gründe dafür auch sein mochten.
    Der einzig halbwegs akzeptable Teil dieser grässlichen Reise nach London war die Taxifahrt vom Bahnhof bis hierher gewesen. Und selbst die hatte einen schalen Nachgeschmack: Der schlecht gelaunte Taxifahrer weigerte sich strikt, ein paar Minuten zu warten. Obwohl Georgie ihn äußerst freundlich darum gebeten hatte. Nur für den Fall, dass ihr Gesprächspartner nicht anwesend sein sollte.
    Denn Georgie hatte im Moment nicht die geringste Ahnung, wie sie überhaupt an den Mann herankommen sollte. Das Gebäude wirkte wie eine uneinnehmbare Festung. Es wimmelte von Sicherheitsleuten. Überall waren Überwachungskameras angebracht. Einfach lächerlich! Als ob jemand mit auch nur einem Funken Verstand versuchen würde, in ein Fitnessstudio einzudringen.
    Außerdem war es kalt.
    Und sie hatte Hunger. Das letzte Mal hatte Georgie vor über vier Stunden etwas gegessen; ein höchst trauriges Sandwich, das sie sich unterwegs an irgendeinem Bahnhofskiosk besorgt hatte. Jetzt verlangte ihr Magen mit unüberhörbarem Knurren nach anständiger Nahrung, und zwar schnell.
    Georgie holte tief Luft und marschierte entschlossen auf die Drehtüren zu. Hinter dem runden Empfangstresen tummelten sich ein paar Mitarbeiter des Fitnessclubs. Sonst war niemand zu sehen; sie hatten also offensichtlich nichts zu tun. Trotzdem dauerte es sehr lange, bevor eine sehr junge, sehr blonde Frau die Besucherin zur Kenntnis nahm. Ein Cheerleader mit Rottweilermiene, dachte Georgie ungnädig. Dementsprechend vorsichtig näherte sie sich.
    Der abschätzige Blick und die hochgezogene Augenbraue, mit dem die Blondine Georgie von Kopf bis Fuß musterte, sprachen Bände. „Kann ich Ihnen helfen, Miss?“, flötete sie dennoch.
    „Ich … Nun, ja, das hoffe ich.“ Du bist Lehrerin, Ge orgina! Du lässt dich doch nicht etwa von so einem Hüp fer im Lycra-Trikot einschüchtern! „Um genau zu sein, ich bin hier, um hier …“
    „Sie möchten Mitglied werden? Tut mir leid, Miss. Wir sind für die nächsten acht Monate komplett ausgebucht.“
    „Nein. Ich bin nicht hier, um Mitglied zu werden.“
    Die Augenbraue ruckte noch höher. „Sondern?“
    „Ich suche jemanden. Eines Ihrer Mitglieder.“
    Mit einem ungeduldigen Seufzer stieß die Blondine die Luft aus den Lungen und sah auf ihre Armbanduhr. „Ich fürchte, ich kann Ihnen nicht weiterhelfen, Miss. Unsere Mitglieder sind hier, um sich in exklusiver Atmosphäre zu entspannen. Sie erwarten, nicht gestört zu werden. Ich muss Sie nun bitten, zu gehen.“
    So schnell wirst du mich nicht los, Schätzchen! Georgie räusperte sich, dann wandte sie sich an eine etwas ältere, aber ebenso blonde Version des Cheerleaders. Sie musste um die dreißig sein und verfolgte das Gespräch interessiert. „Ich fürchte, ich muss darauf bestehen, Mr. Newman zu sehen“, hob Georgie mit ihrer strengsten Lehrerinnenstimme an. Das war jene Stimme, die beim Gegenüber düstere Ahnungen über bittere Konsequenzen und lange Strafen heraufbeschwor, falls man sich den Anordnungen widersetzte. Nun, bei Georgies sechsjährigen Schützlingen funktionierte das immer. Und tatsächlich: Die ältere Blondine versteifte sich unmerklich.
    Bis Georgie klar wurde, dass es weniger ihre Stimme war, der diese Reaktion hervorrief. Es war der Name, den sie genannt hatte.
    „Meinen Sie etwa Mr. Pierre Newman ?“
    „Genau den. Erstaunlich, dass Sie sich seinen Namen merken konnten. Wo Ihr Club doch so überlaufen ist.“ Georgie konnte es sich einfach nicht verkneifen. Dabei überraschte die Reaktion der Blonden sie überhaupt nicht. Schließlich war Pierre beileibe kein Mann, den man so einfach übersah. Es sei denn, man war praktisch mit ihm aufgewachsen. Dann verlor seine Ausstrahlung natürlich ihre Wirkung.
    Der Blondine aber verschlug es wohl für einen Augenblick die Sprache. Dann nahm sie sich zusammen. Nein, man sei hier keineswegs überlaufen, erklärte sie. Im Gegenteil. Man lege großen Wert auf Exklusivität und beschränke daher die Mitgliederzahl auf einen kleinen auserwählten Kreis. „Unsere Mitglieder sind vermögende und einflussreiche Persönlichkeiten“, erklärte sie herablassend. „Sie kommen zu uns, um sich von ihren vollen Terminkalendern zu erholen. Wir können uns mit Stolz als
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