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Verführerischer Weihnachtstraum

Verführerischer Weihnachtstraum

Titel: Verführerischer Weihnachtstraum
Autoren: CATHY WILLIAMS
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Kopf gehauen hast.“
    Er musterte sie abschätzig von Kopf bis Fuß. Georgie funkelte ihn böse an. Sie kannte diesen Blick. Das hatte er schon immer gut gekonnt: dass sie sich klein fühlte, nur weil ihr Geschmack in Sachen Mode fast nie mit dem übereinstimmte, was die Designer diktierten. Und diesen Ausdruck in seinen blauen Augen, den hatte sie über all die Jahre als eine Art fassungslose Verachtung zu deuten gelernt.
    Dabei fehlte diesem Mann nur jegliche Fantasie. Sie musste sich ja nur die Frauen in Erinnerung rufen, die er ab und zu mit zu seinen Eltern nach Hause gebracht hatte. Humorlose Intellektuelle, die endlos über Weltpolitik, Finanzwelt und das britische Rechtssystem referieren konnten, denen aber zu jedem anderen Thema absolut nichts einfiel.
    „Designerkleider sind nicht besonders praktisch, wenn man mit Kindern arbeitet“, verteidigte sie sich dennoch.
    „Habe ich das behauptet?“
    „Das war gar nicht nötig.“
    „Für Kleider hast du das Geld jedenfalls nicht ausgegeben. Offensichtlich siehst du keinen Sinn darin, feminine Kleidung zu tragen, das sagst du ja selbst …“
    „Das habe ich nie gesagt!“
    „Falls man dich nicht in langen Zigeunerröcken sieht, trägst du Jeans, Georgie. Manchmal halte ich es für durchaus denkbar, dass du bereits in bunten Stoffen zur Welt gekommen bist.“ Er grinste. „Nun, einen exzessiven Kaufrausch haben wir also ausgeschlossen. Hm, was bleibt dann noch?“ Mit einem Gefühl von Triumph beobachtete er, wie sie entrüstet nach Luft schnappte. Es war wohl schwer, auf Moral zu pochen, wenn die eigenen geheimen Gelüste ans Tageslicht gezerrt wurden.
    „Amüsierst du dich gut, Pierre?“
    Er lehnte sich genüsslich zurück. „Durchaus. Vor allem, wenn ich mich an all die endlosen Litaneien erinnere, in denen mir mein widerwärtiger Charakter, meine verheerende Obsession für Geld oder meine mangelnde Hingabe als Sohn vorgehalten wurde.“
    Georgie lief rot an. Wenn man es so ausdrückte, erschien sie wirklich in einem wenig vorteilhaften Licht. Er beschrieb sie als moralinsaure Langweilerin. Zum ersten Mal wurde ihr bewusst, als welch unangenehme Gesellschaft er sie immer empfunden haben musste. In einer Welt, in der Geld und Status alles bedeuteten, war er der unangefochtene König. Man musste sich nur ansehen, mit wie viel Respekt und Ehrerbietung man ihm hier in diesem überteuerten Fitnessclub entgegentrat. Sie dagegen musste ihm immer wie ein lästiger Splitter unter der Haut gesessen haben. Saß sie ihm wahrscheinlich heute noch.
    Sie fragte sich, ob es eine Möglichkeit gab, ihre Mission einfach aufzugeben und sich ohne Erklärung wieder nach Devonshire davonzumachen.
    „Sag schon, wofür du das Geld brauchst, Georgina. Es hat Spaß gemacht, ein bisschen herumzuspekulieren, aber das Spiel ist jetzt zu Ende. Ich muss mich auf den Weg machen, und ich gehe davon aus, dass du ebenfalls zurückmusst.“
    Eine Weile hatte er tatsächlich nicht an Jennifer gedacht, doch ein Blick auf die Uhr sagte ihm, dass er sich beeilen musste. Und als er jetzt Georgie abwartend ansah, stellte er erstaunt fest, dass ihr scheinbar tatsächlich die Worte fehlten.
    „Herrgott, Georgie, spuck’s endlich aus! Ich habe keine Zeit mehr für diese dummen Spielchen.“
    „Ich will kein Geld von dir, Pierre, ich habe keine Schulden gemacht, weder Spielschulden noch andere. Ich bin hier, um dir zu sagen … dass …“ Ihr Kopf war plötzlich völlig leer; sie benetzte nervös die Lippen. „Du und ich … wir beide … Es ist so schwer, das auszusprechen, aber … wir sind …“
    „Grundgütiger! Hör auf zu stammeln und sag schon. Was?“
    „Verlobt. Zumindest so gut wie.“

2. KAPITEL
    „Wie bitte?!“
    Bei Pierres Schrei drehten sich Köpfe in ihre Richtung. Georgie bezweifelte, dass in diesem eleganten Café oft gebrüllt wurde. Brüllten extrem reiche und einflussreiche Leute überhaupt? Wahrscheinlich nicht. Nun, dieser Mann hier tat es.
    „Erklär mir das!“ Pierre lehnte sich vor. Ihre Nerven standen kurz vor dem Zerreißen.
    Georgie räusperte sich und mühte sich redlich, ihm in die Augen zu sehen. „Es besteht kein Grund, sich derart aufzuregen …“
    „ Es besteht kein Grund, sich derart aufzuregen? Auf welchem Planeten lebst du eigentlich? Du kommst unaufgefordert nach London, störst mich in meinem Fitnessclub und teilst mir ohne mit der Wimper zu zucken mit, dass wir verlobt sind? Und da erwartest du von mir, dass ich mich nicht
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