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Verführerischer Weihnachtstraum

Verführerischer Weihnachtstraum

Titel: Verführerischer Weihnachtstraum
Autoren: CATHY WILLIAMS
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aufrege?“
    „So gut wie. Nun, vielleicht sollte man es eher als Romanze bezeichnen …“
    „Jetzt hast du endgültig den Verstand verloren. Du brauchst dringend Hilfe, Georgina! Oder Beruhigungspillen. Oder noch besser: Such den Psychiater auf, wenn du wieder zu Hause bist.“
    Georgie blickte ihm fest in die Augen. „Ich weiß, wir hatten unsere Differenzen …“
    „Das ist die Untertreibung des Jahrhunderts!“
    „Lass mich doch erst einmal ausreden.“
    „Ich bin ganz Ohr.“
    „Deine Mutter und ich stehen uns sehr nah, das weißt Du ja. Ich gehe eigentlich jeden Tag bei ihr vorbei, um zu sehen, ob alles in Ordnung ist.“
    „Und das ist es ja auch.“
    „Relativ, ja.“
    „Georgie, du stellst meine Geduld wirklich auf die Probe. Meine Mutter ist komplett wieder hergestellt, das hat mir ihr Arzt bestätigt. Und ob du’s glaubst oder nicht: Ich telefoniere regelmäßig mit ihr. Jede Woche.“
    „Aber du besuchst sie nicht.“
    „Lassen wir dieses Thema“, warf Pierre gepresst ein. „Das haben wir schon oft genug angesprochen.“ Langsam fiel es ihm immer schwerer, seinen Ärger unter Kontrolle zu halten.
    Seine Eltern, Didi und Charlie Newman, stammten beide aus sehr stabilen finanziellen Verhältnissen. Und doch hatten sie das über Generationen angehäufte Familienvermögen verplempert: Sie hatten in eine Unzahl von spleenigen Projekten und Firmen investiert, die sang- und klanglos untergingen, sobald sein Vater ihnen sein Geld hatte zukommen lassen. Pierre hatte das alles mit ansehen müssen.
    Didi und Charlie schien das nie besonders beunruhigt zu haben. Pierre jedoch schon.
    Also hatte er schon in frühen Kindheitsjahren einen Entschluss gefasst: Er wollte nie ein solches Leben führen wie seine Eltern. Er würde Erfolg haben und ein Vermögen machen. Und er würde unerbittlich sicherstellen, dass ihm nie die Kontrolle über sein Leben entglitt.
    An diesen Plan hatte er sich gehalten. Erst als sein Vater starb, kam das wahre Ausmaß der Schulden heraus. Pierre hatte zu diesem Zeitpunkt bereits ein nicht mehr zu schätzendes Vermögen angehäuft. Seine Disziplin war geradezu legendär. Pierre Newman galt als größtes Finanzgenie des Landes.
    In Greengage Cottage interessierte das allerdings niemanden. Mit seiner Mutter unterhielt Pierre eine recht oberflächliche Beziehung. Er besuchte sie, wenn sein voller Terminkalender es ihm erlaubte, und erfüllte seine Pflichten als Sohn.
    Aber hatte Didi ihm auch nur ein Mal zu seinem Erfolg gratuliert? Natürlich nicht. Nicht einmal, als er die Schulden seiner Eltern bis auf den letzten Penny beglichen hatte. Oder als er ihr das Cottage gekauft und ihr eine Summe zur Verfügung gestellt hatte, die sie bis an ihr Lebensende nicht ausgeben konnte.
    Deshalb konnte er auch nicht glauben, was er da hörte. Eine Romanze mit dieser verrückten Blondine? Mit dieser unglaublich nervtötenden Frau, deren größtes Talent darin bestand, ihm das Fell gegen den Strich zu streichen?
    „Ich werde mir diesen Unsinn nicht länger anhören.“
    „Didi ist depressiv, Pierre.“
    „Jeder macht mal eine depressive Phase durch“, knurrte er ungeduldig. „Deshalb muss man sich keine Sorgen machen.“
    „Didi ist aber nicht der Typ, der in depressive Phasen verfällt.“ Georgie seufzte unmerklich. Der Himmel allein wusste, wie sie auf diese Idee verfallen war! Zu Hause war es ihr noch wie die perfekte Lösung erschienen. Doch jetzt, unter Pierres unnachgiebigem Blick, bekam die Idee eindeutig einen mehr als schalen Nachgeschmack. Ja, sie ließ sogar an Irrsinn denken. „Didi hat sich erholt, und ja, körperlich geht es ihr gut. Aber sie hat sich in den letzten Monaten verändert, Pierre. Sie hat mit allem aufgehört, was ihr sonst Spaß gemacht hat. Sie geht nicht mehr zum Bridge; das hat sie früher zweimal die Woche getan. Sie hat ihre Enten der Streichelfarm überlassen …“
    Pierre runzelte die Stirn. „Das wurde höchste Zeit.“
    „Sie hatte diese Tiere seit vier Jahren, Pierre!“ Georgie lehnte sich vor, um die Dringlichkeit ihrer Argumente zu unterstreichen. Allerdings war ihr gleichzeitig klar, dass sie kein bisschen weiterkam. „Ihre Wohltätigkeitsarbeit erledigt Didi noch. Aber ich habe sie jetzt schon öfter im Bett angetroffen, wenn ich morgens vor dem Unterricht bei ihr vorbeischaue …“
    „Wann fängt die Schule an?“
    „Um acht.“
    Pierre lachte auf. „Hoffnungslos! Georgie, meine Mutter ist keine achtzehn mehr! Vielleicht hat sie
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