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Verführerischer Weihnachtstraum

Verführerischer Weihnachtstraum

Titel: Verführerischer Weihnachtstraum
Autoren: CATHY WILLIAMS
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Georgie musste seine Runden im Pool unterbrochen haben. Wahrscheinlich lag auch deswegen ein Handtuch um seine Schultern.
    Mit gerunzelter Stirn sah er auf sie hinunter. „Was tust du hier, Georgina? Clarice sagte mir, du willst mich dringend sprechen. Ist irgendwas mit meiner Mutter?“ Die Falte auf der Stirn wurde tiefer. „Ich habe am Wochenende noch mit ihr gesprochen, da war alles in Ordnung. Nun? Sag schon, was los ist, zum Teufel!“
    Georgie hatte völlig vergessen, wie einschüchternd dieser Mann sein konnte, wenn man ihm persönlich gegenüberstand.
    Er war über eins neunzig groß, und ja, das musste sogar Georgie zugeben: Er war ein enorm attraktiver Mann. Er war gesegnet mit perfekten Gesichtszügen. Jeder Muskel seines athletischen Körpers war durchtrainiert; zudem strahlte er eine enorme, nahezu gefährliche Entschlossenheit aus. Seine Präsenz brachte Frauen dazu, sich nicht nur auf der Straße den Hals zu verrenken, um einen zweiten Blick auf ihn zu ergattern.
    Nicht jedoch Georgie. Sie erachtete sich als gänzlich immun gegen derartige Oberflächlichkeiten. Ihrer Meinung nach waren Pierres Augen kalt wie Eis. Und in seinem makellosen Aussehen lag unterschwellig eine Härte, die ihn wie ein Kraftfeld umgab.
    „Es gibt keinen Grund, diesen Ton anzuschlagen, Pierre“, erwiderte sie kühl.
    „Ich habe nur eine zivilisierte Frage gestellt.“ Er fasste die Enden des Handtuchs und musterte sie mit unverhohlener Ungeduld. Noch eine seiner unliebsamen Charaktereigenschaften, dachte Georgie. „Ich habe nicht oft Gelegenheit, mich zu entspannen. Das Letzte, was ich dann brauche, ist eine Unterbrechung durch jemanden, der sich auch noch in Schweigen hüllt. Wenn du mir etwas zu sagen hast, dann spuck’s aus.“
    Entrüstet sprang Georgie auf. „Manche Dinge ändern sich nie, nicht wahr, Pierre? Du bist noch immer der unhöflichste Mensch, der mir in meinem ganzen Leben untergekommen ist!“
    „Erzähl mir doch etwas Neues! Wenn ich mich recht entsinne, lässt du keine Gelegenheit aus, mich das wissen zu lassen. Das letzte Mal übrigens auf der Beerdigung meines Vaters! Das hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Statt dein Beileid zu bekunden wie jeder andere, hattest du nichts Besseres zu tun, als mir mitzuteilen, was für ein taktloses und unkultiviertes Wesen ich doch sei.“ Er musterte sie kühl. „Nicht dass es von Bedeutung wäre. Sag einfach, was du zu sagen hast, Georgina, und dann verschwinde.“
    „Ich will mich nicht mit dir streiten, Pierre. Und Didi geht es gut. Relativ, zumindest.“
    „Relativ? Was soll das denn nun wieder heißen?“
    „Könnten wir vielleicht irgendwo hingehen und reden? Mir ist klar, ich zerre dich von deiner Entspannung fort, aber … schließlich bin ich den ganzenWeg von Devonshire hergekommen.“ Unaufgefordert, unangekündigt und un vorbereitet . „Die Reise war äußerst unangenehm, falls dich das überhaupt interessiert. Verspätungen, überfüllte Züge und übelst gelaunte Taxifahrer, ganz zu schweigen von der Handyrechnung, die ich bekommen werde.“ Georgie runzelte die Stirn. „Ich musste deine Sekretärin mit Engelszungen überreden, mir zu sagen, wo ich dich finde. Hat sie vorher beim Geheimdienst gearbeitet?“
    „Natalie weiß, dass ich im Fitnessclub nicht gestört werden will.“ Pierre entspannte sich ein wenig. Vielleicht war er wirklich etwas zu unfreundlich zu Georgie gewesen. Aber aus einem unerfindlichen Grund war ihm diese Frau schon immer gegen den Strich gegangen. Alles an ihr irritierte ihn: von ihrem hochtrabenden Moralgehabe bis hin zu ihrer wirklich ärgerlichen Angewohnheit, unüberlegt herauszuposaunen, was ihr gerade in den Kopf schoss. Er zog Frauen vor, die alles unter Kontrolle hatten – sowohl ihre Kleidung als auch ihren Charakter. Um genau zu sein: Er erachtete sich als modernen Mann des einundzwanzigsten Jahrhunderts, der die Gesellschaft intellektueller Frauen genoss und deren Selbstfindung imArbeitsleben befürwortete. Was die Reize ihres Geschlechts anging, so befand Georgie sich eher am unteren Ende der Skala. Zehn Minuten in ihrer Gesellschaft reichten ihm normalerweise.
    „Das habe ich verstanden“, sagte sie jetzt. „Das hat sie mehr als deutlich gemacht – in den zwanzig Minuten, die es gedauert hat, bevor sie damit rausgerückt ist.“
    „Was hast du denn zu ihr gesagt?“
    „Dass ich die Frau bin, die du klammheimlich am Wochenende geheiratet hast. Ich hab auch immer wieder Didis Namen
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