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Verführe niemals Deinen Mann

Verführe niemals Deinen Mann

Titel: Verführe niemals Deinen Mann
Autoren: MAUREEN CHILD
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poetisch du sein kannst, Bruderherz.“
    Adam stellte den Kassettenrekorder auf dem Kaffeetisch ab. „Die Aufnahme ist ziemlich lang“, sagte er. „Die arme Frau hat mit dem Kerl eine Stunde zusammengesessen und ihm immer wieder ordentlich einen eingeschenkt. Aber dann endlich ist es nur so aus ihm herausgesprudelt. Ich habe das Band schon zu der Stelle vorgespult, wo es interessant wird.“ Damit drückte er auf den Abspielknopf.
    Eine rauchige Frauenstimme ertönte. „Und ihr Mann wird dir so viel Geld zahlen?“
    „Ach, der zahlt, was immer ich verlange.“ Das war Jean Claudes Stimme. Sie klang etwas verzerrt, war aber deutlich zu verstehen. „Er glaubt mir meine Lügenmärchen über seine süße kleine Julie aufs Wort. Und solange ich ihn weiter glauben machen kann, dass sie mich immer noch liebt, wird er weiter zahlen.“
    Travis’ Hand ruhte immer noch auf Julies Schulter, und er spürte, wie sie sich anspannte. Er wusste, wie schmerzlich es für sie sein musste, das alles anzuhören. Am liebsten wäre er sofort losgezogen, hätte Jean Claude aufgestöbert und den Mistkerl für alles, was er ihnen angetan hatte, mit eigenen Händen büßen lassen.
    „Aber ist Erpressung nicht gefährlich?“
    „Schon, aber sehr gut b… bezahlt“, sagte Jean Claude hicksend. „Ich werde ihm erzählen, dass Julie und ich uns für heimliche Schäferstündchen treffen. Dann lässt er sich mein Schweigen wieder was kosten. Und wieder und wieder.“
    Julie sprang auf. „So ein dreckiger Lügner!“, rief sie.
    „Natürlich lügt er“, kommentierte Adam. Er schaltete den Kassettenrekorder aus. „Das soll reichen. Ich möchte euch ersparen, das selbstgefällige Gesäusel noch weiter anhören zu müssen. Aber ihr könnt mir glauben, die Polizei war sehr an dieser Aufnahme interessiert. Dieser Jean Claude wird jetzt genug damit zu tun haben, seinen eigenen Hintern zu retten. Da bleibt ihm keine Zeit mehr, uns das Leben schwer zu machen.“
    „Aber wenn die Polizei die Aufnahme bekommt und die Sache vor Gericht geht, stehen doch wieder die Zeitungen voll davon“, warf Julie ein. Sie legte schützend die Hand auf ihren Bauch, wie um das heranwachsende Leben vor diesem Gespräch abzuschirmen.
    „Nein“, sagte Travis und blickte sie an. „Ich mache Jean Claude einen letzten Vorschlag, einen, den er an annehmen muss. Wenn er das Land verlässt und nie wieder ein Wort in dieser Sache sagt, zeige ich ihn nicht an.“
    „Und was ist mit dem Geld, das du ihm schon gezahlt hast?“
    „Spielt keine Rolle“, erklärte Travis leichthin. „Portokasse.“
    „Also … ist es vorbei?“, fragte Julie.
    „Es ist vorbei“, versicherte Travis ihr. „Er wird dir nie wieder Ärger machen, Julie. Das schwöre ich dir.“
    Sie lächelte. „Und dein Weinvertriebsvertrag?“
    „Die Tinte trocknet gerade darauf“, sagte Travis. „Thomas Henry und ich waren uns ja schon einig, und gerade heute Nachmittag haben wir die Papiere rechtskräftig unterzeichnet.“
    „Das nenne ich gute Neuigkeiten!“ Jackson hob sein Glas. „Endlich können die Kings sich wieder mal entspannt zurücklehnen.“
    „Noch nicht ganz“, murmelte Gina. Zu ihren Füßen hatte sich eine kleine Lache Fruchtwasser gebildet.

11. KAPITEL
    Sie hieß Emma.
    Dreitausendachthundertneunundvierzig Gramm krähende Lebensfreude.
    Gina Kings Krankenzimmer war mit so vielen Blumen geschmückt, dass es wie ein Sommergarten wirkte. Alle standen um ihr Bett herum, lachten und unterhielten sich. Acht Stunden hatte die Geburt gedauert, und Gina sah entsprechend erschöpft aus – aber auch erleichtert und überglücklich. Sie fühlte sich wie eine Königin, die Hof hielt. Alle wollten das Baby sehen und strahlten mit ihr um die Wette.
    „Sie ist eine kleine Schönheit, Adam“, bemerkte Travis. Grinsend fügte er hinzu: „Wie gut, dass sie nach ihrer Mutter kommt und nicht nach dir.“
    „Da kann ich dir ausnahmsweise nur recht geben“, sagte Adam. In dieser Situation hatte er keine Lust, auf Travis’ Sticheleien einzugehen, er war einfach zu glücklich. Er beugte sich herunter und küsste seine Frau auf die Stirn.
    Julie nahm alles nur durch einen Tränenschleier wahr. Ginas Eltern, die Torinos, tätschelten stolz ihr neues Enkeltöchterchen. Neben ihnen stand Adam. Abwechselnd schaute er auf seine Frau und dann wieder auf das neugeborene Glück. Tränen standen in seinen Augen. Auch Jackson und Travis war die Freude über ihre kleine Nichte anzusehen. Julie hatte das
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