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Verführe niemals Deinen Mann

Verführe niemals Deinen Mann

Titel: Verführe niemals Deinen Mann
Autoren: MAUREEN CHILD
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es jemals sein müsste, würde er sein Leben für das des Kindes geben.
    Wie viel stärker müssten dann erst die Gefühle für sein eigenes Baby sein? Er konnte sich derart große Emotionen nicht mal ausmalen.
    „Mann, war das eine Nacht“, bemerkte er und drückte den Fahrstuhlknopf.
    „Ja“, sagte Julie. „Gina hat toll durchgehalten.“
    „Sie war erstaunlich.“ Travis schob eine vorwitzige rote Haarsträhne hinter Julies Ohr und nutzte die Gelegenheit, um ihr über die Wange zu streichen. „Du bist aber auch erstaunlich.“
    Sie lachte kurz auf. „Ich habe doch gar nichts getan.“
    Er schüttelte den Kopf und legte eine Hand auf ihren Bauch. „Nein? Du lässt ein Kind entstehen, Julie.“
    „Travis“, sagte sie, als der Signalton erklang und die Fahrstuhltür sich öffnete. „Du klingst irgendwie so komisch. Ist alles in Ordnung mit dir?“
    Er wusste es nicht. Als er in diese grünen Augen sah, die ihn seit der ersten gemeinsamen Nacht nicht mehr losgelassen hatten, wusste er nur, dass er etwas fühlte, worauf er niemals gefasst gewesen war. Etwas …
    „Ja, ja, alles prima.“ Er nahm sie beim Ellbogen und führte sie in den Fahrstuhl. Es war ja nur eine kurze Fahrt vom ersten Stock ins Erdgeschoss, man hätte auch die Treppe nehmen können. Er drückte auf den Abwärtsknopf, die Tür schloss sich. Nur einen Augenblick später krachte es ganz furchtbar, und sie verloren den Halt.
    Julies Schreckensschrei dröhnte in seinen Ohren.
    Sekunden später rappelte Travis sich benommen wieder auf. Julie lag leblos ausgestreckt in einer Ecke der Fahrstuhlkabine. Der Fall war nicht tief gewesen, nur ein Stockwerk. Dennoch hatte es einen harten Aufprall gegeben.
    Staub rieselte von der Decke, die Fahrstuhlbeleuchtung flackerte unruhig.
    Travis dröhnte der Kopf, sein Körper schmerzte, aber all das zählte nicht, ihm ging es nur um Julie. Als er sie mit ihrem Namen ansprach, zitterten ihre geschlossenen Lider, dann endlich öffnete sie die Augen und sah ihn verwirrt an.
    „Was … was ist denn passiert?“
    „Ich weiß nicht“, murmelte er. Er strich mit seinen Händen über ihren Körper, suchte nach Wunden, nach Verletzungen. „Hast du dir was getan? Kannst du dich bewegen?“
    „Mir tut alles weh“, antwortete sie. Sie klang leidend, und Travis brach fast das Herz vor Mitgefühl. „Aber ich glaube, ich kann mich bewegen.“
    Er half ihr, sich aufrecht hinzusetzen, mit dem Rücken gegen die Wand gelehnt. Sie fasste sich an die Stirn, und ein furchtbarer Schreck durchzuckte Travis, als er das winzige Rinnsal Blut sah.
    „Himmel, du blutest“, murmelte er und durchwühlte seine Taschen nach einem Taschentuch, um die Blutung zu stillen.
    „Oh Mann“, sagte sie leise und lehnte den Kopf an die Wand. „Jetzt klingelt’s mir auch noch in den Ohren … zum Verrücktwerden.“
    „Das ist nur die Alarmklingel“, sagte er.
    „Oh, ein Glück.“ Sie lachte kurz auf, dann zuckte sie plötzlich zusammen und rang nach Luft.
    „Was ist?“, fragte er panisch. „Julie, was ist los?“
    Sie sah zu ihm hoch. Oben flackerte das Licht und brach sich in den Tränen, die ihr plötzlich in den Augen standen. Sie ergriff seine Hand, hielt sie ganz fest und flüsterte: „Ich … ich glaube, mit dem Baby stimmt was nicht.“
    Stunden später tat Julie immer noch alles weh.
    Wie sich inzwischen herausgestellt hatte, war das Fahrstuhlkabel schadhaft gewesen und hatte nachgegeben. Sie konnten von Glück sagen, dass sie nur ein Stockwerk tief gefallen waren. Wären sie im vierten Stock gewesen, hätte alles ganz anders ausgehen können. Travis hatte ein paar Kratzer davongetragen, war aber ansonsten unverletzt. Julie wusste noch nicht genau, wie ernst es um sie stand.
    Dabei beunruhigten die Schmerzen in Armen und Beinen sie noch nicht einmal. Was ihr Angst machte, waren diese Krämpfe. Sie betete um das Wohl ihres Kindes. Es hatte eine gefühlte Ewigkeit gedauert, bis die Feuerwehr von Birkfield endlich an Ort und Stelle war – und dann noch viel länger, bis die Männer sie endlich aus dem Fahrstuhl befreit hatten. Die ganze Zeit über hatte Travis ihr die Hand gehalten, sie getröstet, versucht, sie aufzumuntern.
    Als sie endlich aus ihrem Gefängnis befreit waren, hatte man Julie sofort zur Untersuchung gefahren. Die Ärzte hatten Tests durchgeführt, ihr Blut abgenommen, sie an den Tropf gehängt. Sie kam sich dabei vor, als würde sie Tropfen für Tropfen mit Angst angefüllt.
    Warum dieser Tropf? War das
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