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Verführe niemals Deinen Mann

Verführe niemals Deinen Mann

Titel: Verführe niemals Deinen Mann
Autoren: MAUREEN CHILD
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Frühstückstisch in der Ecke. „Du solltest nicht so lange stehen.“
    „Travis, ich will nicht sitzen“, protestierte sie.
    Er bugsierte sie auf einen Stuhl, als ob er sie überhaupt nicht gehört hätte. „Wenn die Köchin aus dem Urlaub zurück ist, kannst du alles mit ihr durchgehen. Ich bin sicher, dass Margaret nach deinen Anweisungen fast genauso gute …“
    „ Travis!“
    „Was denn?“
    Julie stand auf. Nur mühsam konnte er den Impuls unterdrücken, sie sanft wieder auf den Stuhl zurückzudrängen.
    „Was machst du da eigentlich die ganze Zeit?“, fragte sie.
    „Na … ich plane“, antwortete er verblüfft.
    „Das ist mir nicht entgangen“, sagte sie kopfschüttelnd. „Die Frage ist … warum?“
    „Warum? Weil wir ein Kind bekommen. Da müssen wir uns eben über alle möglichen Dinge Gedanken machen.“
    „Nein.“
    Ihre heftige Reaktion traf ihn wie ein Keulenschlag. „Was … was meinst du damit? Heißt das, du willst das Baby nicht?“
    Jetzt war es an ihr, verblüfft zu sein. Als hätte er ihr vorgeschlagen, sich von einem Arm oder einem Bein zu trennen. „ Natürlich will ich das Baby. Wie kannst du auch nur denken …“
    „Wovon redest du denn dann?“
    „Travis, wir führen keine wirkliche Ehe. Hast du das schon vergessen?“ Ihre Stimme war sanft, aber jedes ihrer Worte war wie eine Ohrfeige für ihn. „Wir haben einen geschäftlichen Deal, eine Abmachung auf Zeit. Wir werden nur ein Jahr zusammen sein.“
    Ja, das war die Abmachung gewesen. Aber jetzt sah doch alles anders aus!
    Als könnte sie seine Gedanken lesen, fuhr sie fort: „Das Baby ändert nichts daran. Wir sind nun mal kein normales Ehepaar mit Kinderwunsch. Wir haben das nicht geplant.“ Sie schluckte, dann fuhr sie fort: „Aber ich möchte, dass du eines weißt: Auch wenn unser gemeinsames Jahr vorüber ist, wirst du dein Kind jederzeit sehen dürfen. Ich würde es dir niemals vorenthalten.“
    Travis runzelte die Stirn. In seinem Kopf rotierte es. Glaubte sie wirklich, er würde sie einfach so ziehen lassen? War ihr denn nicht klar, dass sich die Situation komplett geändert hatte, dass die alte Abmachung unter diesen Umständen keine Gültigkeit mehr besaß? „Ehe auf Zeit“ – das war Vergangenheit.
    Und was sollte das überhaupt heißen – „Du wirst dein Kind jederzeit sehen dürfen“? Dass er am Wochenende mal auf einen Besuch vorbeischauen durfte? Zu Besuch bei seinem eigenen Kind? Oh nein, so würde das auf keinen Fall laufen!
    Er ergriff mit beiden Händen ihre Schultern, hielt sie fest gepackt. Tief sah er Julie in die Augen und sagte eindrücklich: „Du siehst das alles ganz falsch, Julie. Unsere Ehe ist ab sofort für die Ewigkeit gedacht. Du weißt doch, ‚bis dass der Tod euch scheidet‘. Wir werden uns nicht in einem Jahr trennen.“
    „Aber …“
    „Glaubst du wirklich, ich würde dich jetzt – unter diesen Umständen – gehen lassen? Du trägst mein Kind in dir, Julie.“
    „Es wird auch immer dein Kind sein – auch wenn wir geschieden sind.“
    „Geschieden? Dazu wird es nicht kommen.“
    „Travis, ich kann nicht nur wegen unsere Kindes mit dir verheiratet bleiben. Das wäre nicht richtig, das wäre nicht gut. Für keinen von uns.“
    „Ach, und eine Scheidung wäre besser, ja?“ Seine Stimme klang hart, sein Entschluss stand felsenfest. Es würde keine Scheidung geben, auf keinen Fall. Julie würde ihn nicht verlassen, würde das Kind – sein Kind! – nicht mitnehmen. Gemeinsam würden sie schon eine Lösung finden. Einen Weg, wie sie zusammen glücklich werden konnten. Sie alle drei.
    „Travis …“
    „Wir kriegen das Kind, und wir bleiben verheiratet“, sagte er und zog sie in seine Arme. Ihre innere Abwehr schien ihn nicht zu kümmern. „Gewöhn dich an den Gedanken.“
    „Er ist völlig uneinsichtig.“ Julie saß auf der King-Ranch am Küchentisch. Die hochschwangere Gina King, Ehefrau von Travis’ Bruder Adam, bewegte sich vorsichtig auf den Küchenschrank zu.
    „Das wundert mich überhaupt nicht“, murmelte Gina, nahm einige Gläser aus dem Küchenschrank und stellte sie auf ein Tablett, auf dem schon eine Kanne mit Eistee stand. Sie sah Julie an. „Wenn du dich mit einem Mitglied der Familie King einlässt, besorg dir lieber vorher einen Familienpackung Kopfschmerztabletten. Nur für den Eigenbedarf, versteht sich.“
    Gewöhn dich an den Gedanken.
    Wieder und wieder erklangen Travis’ Worte in ihrem Kopf, wie die ganzen vergangenen Tage schon. Aber
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