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Verführ mich undercover!

Verführ mich undercover!

Titel: Verführ mich undercover!
Autoren: Barbara Dunlop
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Schulter.
    „Das war Jared Ryder.“ Melissas Stimme klang hohl. Sie fühlte sich völlig leer. Ihr ganzes Leben war leer.
    „Im Ernst?“
    Egal, was sie in dem Artikel schrieb, welche Geheimnisse sie für sich behielt und was sie enthüllte, Jared würde ihr niemals verzeihen, das wusste Melissa. Sie würde ihn nie wiedersehen, nie wieder in seinen Armen liegen, seine Stimme hören, ihn leidenschaftlich küssen. Erst jetzt wurde ihr richtig bewusst, wie sehr sie sich auf diese letzte Nacht mit ihm gefreut hatte.
    „Alles okay mit dir?“, wollte Susan wissen.
    Melissa zwang sich, zu nicken. Ihre Augen brannten, und sie blinzelte.
    „Wow. Ich hoffe, du bist fertig mit deiner Recherche.“
    Sollte sie jetzt lachen oder weinen? Im Augenblick interessierte sie nichts weniger als der Artikel. „Ja“, antwortete sie.
    „Aber was machst du dann hier?“ Susan ließ den Blick durch die Hotellobby schweifen. „Brandon und ich hatten gehofft, den Bürgermeister zu erwischen.“
    Melissa lachte bitter auf. „Ich habe oben mit ihm geplaudert.“
    „Wirklich?“ Susan musterte Melissas Outfit. „Du warst auf dem Ball des Genevieve-Gedächtnisfonds?“
    „Jared und … äh … sein Bruder haben mich dazu eingeladen.“ Ihre Kollegin sollte ihr auf keinen Fall Fragen stellen, die ihre Beziehung zu Jared betrafen.
    „Wow“, meinte Susan noch einmal. Ihr Blick wanderte zu dem Fahrstuhl, in dem die beiden Männer verschwunden waren. „Ich bin beeindruckt.“
    Melissa fühlte sich nur noch erschöpft. Eine Woche voller harter Arbeit und langer Nächte lag hinter ihr. In jeder freien Minute hatte sie an dem Artikel gefeilt. Na ja, in jeder freien Minute, in der sie sich nicht …
    Sie atmete tief ein und schloss die Augen.
    In jeder freien Minute, in der ich mich nicht noch mehr in Jared verliebt habe.
    Die Hände zu Fäusten geballt, kämpfte sie gegen die plötzliche Erkenntnis an.
    „Dein Artikel wird super“, sagte Susan gerade.
    Wie konnte ich so dumm sein, fragte sich Melissa. Ich hätte es verhindern müssen.
    Stattdessen hatte sie wie ein Schoßhündchen an ihm gehangen, hatte sich in seine Arme und sein Bett geworfen und so getan, als gehörte sie zu seinem Leben.
    Susan drückte Melissas Schulter. „Dein Aufstieg ist sicher, glaub mir. Wir werden Seth lächeln sehen.“ Sie schwieg einen Moment. „Hey, Brandon steht draußen. Wollen wir es ihm sagen?“
    „Nein.“ Melissas Stimme klang energischer, als sie beabsichtigt hatte. Sie wollte weder mit Brandon noch mit sonst jemandem sprechen. Sie wollte nach Hause und sich in ihrem Apartment verkriechen. Irgendwie musste sie in den nächsten vierundzwanzig Stunden über Jared hinwegkommen und etwas zu Papier bringen.
    „Du hast mit einer Reporterin geschlafen?“ Royce stellte das Offensichtliche fest, als sich die Tür der Hotelsuite hinter ihnen schloss.
    Dass Jared mit Melissa geschlafen hatte, machte ihm am wenigsten Sorgen. Sicher, vielleicht würde sie sich über Küsse und Bettgeflüster auslassen. Aber schließlich stand sein Bruder nicht auf Sadomaso-Spielchen oder auf Frauen, die sich als Zofen verkleideten.
    „Warst du nicht misstrauisch genug?“ Royce ging zur Bar und schnappte sich eine Flasche Single Malt aus dem verspiegelten Regal. Er drehte zwei Kristallgläser um und füllte sie je zur Hälfte.
    „Klar war ich misstrauisch“, erwiderte Jared. „Aber dann dachte ich, was soll’s, sie hat diesen tollen Po. Warum schlafe ich nicht einfach mit ihr, und sie kann es auf die Titelseite bringen?“
    Royce kam hinter der Bar hervor. „Sarkasmus hilft dir nicht weiter.“
    „Dumme Fragen auch nicht.“ Jared nahm ein Glas und trank einen kräftigen Schluck.
    „Und sie hat sich nie verraten?“
    Düster ließ Jared sich in einen Sessel fallen. „Sie hat im Stall geholfen. Wir haben da Dutzende von Leuten. Okay, sie wusste nicht viel über Pferde. Und ihr Hintergrund war nicht klar. Für eine Herumtreiberin wirkte sie zu clever. Das war es ja, was sie überhaupt interessant machte. Sie war …“
    Vielsagend legte Royce den Kopf schief.
    „Verdammter Mist.“ In einem Zug trank Jared seinen Whisky aus.
    Er hatte zugelassen, dass Begehren die Oberhand über sein logisches Denken gewann. Wie jämmerlich … Er war ihr völlig auf den Leim gegangen. „Sie hat mit mir geschlafen, um ihre Story zu kriegen.“
    „Überrascht dich das?“
    Ja. Es überraschte ihn. Er wusste, dass es Frauen gab, die Sex als Druckmittel bei Verhandlungen benutzten.
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