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Verführ mich nur aus Liebe

Verführ mich nur aus Liebe

Titel: Verführ mich nur aus Liebe
Autoren: SARA CRAVEN
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beschäftigten, fand Ellie auch in dem Kloster nicht die erhoffte Ruhe und Erholung. Der seelische Stress forderte darüber hinaus einen Tribut. Sie hatte keinen Appetit, war die meiste Zeit müde und hatte mittlerweile sogar abgenommen. Schwester Perpetua, die die Krankenstation des Klosters leitete, hatte ihr viel frische Luft und Bewegung empfohlen.
    Auch an diesem Morgen war sie wieder mit leichten Kopfschmerzen und Übelkeit aufgewacht. Deshalb entschied sie sich, lieber auf das Mittagessen zu verzichten und sich stattdessen etwas hinzulegen. Als sie sich jetzt vom Fenster abwandte, sah sie Mutter Felicitas mit einem Brief auf sich zukommen.
    „Der wurde für Sie abgegeben, liebes Kind“, sagte die Äbtissin.
    Ohne großes Interesse nahm Ellie den Umschlag, der von dem Maklerbüro in Porto-Vecchio stammte. Sicher hatte die Casa Bianca einen Käufer gefunden. Rasch überflog sie die wenigen gedruckten Zeilen. Tatsächlich hatte es viele Interessenten gegeben, so stand es in dem Schreiben. Doch das Büro hatte sich für das Angebot des Conte Angelo Manzini entschieden, der einen Preis weit über dem Marktwert in bar gezahlt hatte.
    Ellie spürte, wie ihr die Farbe aus dem Gesicht wich. Sie atmete scharf ein und starrte Mutter Felicitas an. „Mein Zuhause“, flüsterte sie. „Er hat mein Zuhause gekauft … für sie …“
    Im nächsten Moment versank alles um sie herum in wohltuender Dunkelheit.

13. KAPITEL
    „Es ist alles in Ordnung“, protestierte Ellie, als sie kurz darauf in der Krankenstation wieder zu sich kam. „Es war nur der Schock. Ich bin nicht … krank!“
    „Natürlich nicht.“ Mutter Felicitas tätschelte ihr die Hand. „Schwester Perpetua hat mir versichert, dass die frühen Anzeichen einer Schwangerschaft manchmal etwas unangenehm sein können. Aber es gibt keinen Grund zur Sorge.“
    Fassungslos sah Ellie die Äbtissin an. „Ein Baby?“, flüsterte sie. „Sie sagt, ich bekomme ein Baby? Das … kann doch nicht sein!“
    „Nun, unsere Schwester Perpetua hat in einer Geburtenklinik gearbeitet, bevor sie in unseren Orden eintrat“, meinte Mutter Felicitas sanft. „Sie hat mir ihren Verdacht schon vor über einer Woche anvertraut.“ Nach kurzem Zögern fügte die Äbtissin ernst hinzu: „Was immer in der Vergangenheit zwischen Ihnen passiert ist, Contessa: Sie müssen diese Neuigkeit Ihrem Mann mitteilen.“
    „Nein!“ Ellie setzte sich abrupt auf. „Das kann ich nicht.“
    „Aber Sie sind vermutlich schwanger mit dem Erben einer bedeutenden Familie, mein Kind. Der Conte Manzini muss erfahren, dass er der Vater ist.“
    „Glauben Sie mir, Ehrwürdige Mutter. Das ist das Letzte, was er hören möchte“, flüsterte Ellie unglücklich. „Und bitten Sie mich nicht um eine Erklärung.“
    Dank des Kräutertees von Schwester Perpetua schlief sie in dieser Nacht jedoch besser. Am nächsten Tag erwachte sie deutlich ruhiger und mit einer neu gewonnenen Entschlossenheit. Sie würde mit der Vergangenheit abschließen. Sie würde Angelos Geld für die Casa Bianca einsetzen, um sich in England ein neues Leben aufzubauen.
    Er hatte ihr wirklich alles genommen: ihren Stolz, ihre Erinnerungen, ihre kleines Haus am Meer – und ihre Liebe, wie sie sich endlich auch eingestand. Lange hatte sie dieses Gefühl verdrängt.
    Nach einem leichten Mittagessen nahm sie im Schatten des großen Maulbeerbaums Platz und hing ihren Gedanken nach. Plötzlich zerriss das aufgeregte Bellen eines Hundes die Stille. Das Gebell kam ihr eigenartig bekannt vor … Im ersten Moment glaubte sie, zu träumen. Doch schon kam das kleine Fellbündel auf sie zugeschossen und sprang freudig an ihr hoch.
    „Poco?“, flüsterte sie ungläubig. „Poco, wie kommst du denn hierher?“
    Hinter dem Hund tauchte im Torbogen eine vertraute dunkle Silhouette auf.
    O nein! schoss es Ellie durch den Kopf. Das kann nicht wahr sein.
    Sie konnte sich lebhaft vorstellen, was sie für einen Anblick bot: blass, die Augen angstvoll aufgerissen, bekleidet mit einem schlichten Baumwollkleid. Als sie aufsprang, verschränkte sie unwillkürlich schützend die Arme vor der Brust.
    Angelo hatte einen Schritt auf sie zugemacht. Nun hielt er inne, als er diese bezeichnende Geste bemerkte. „ Buona sera, Elena“, sagte er ruhig. „ Come stai ?“
    „Es ging mir gut – bis gerade eben“, erwiderte sie. Ihr fiel auf, dass auch er schmaler geworden war. „Man hat mich informiert, dass du die Casa Bianca gekauft hast. Wenn das Haus als
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