Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verführ mich nur aus Liebe

Verführ mich nur aus Liebe

Titel: Verführ mich nur aus Liebe
Autoren: SARA CRAVEN
Vom Netzwerk:
Scheidung mit ihr anstrebte.
    Wie hatte er es ausgedrückt? In dem Vorhaben, mit ihr über die Scheidung zu sprechen, war er „abgelenkt“, worden. Das Spiel mit anderen Namen und Rollen hatte sie so verwirrt, dass sie alle Vorsicht vergessen hatte. Angelo hatte sich einen Spaß mit ihr gemacht. Und nun war dieses Spiel vorbei.
    Sie hatte sich durch die Scheidung erhofft, endlich frei zu sein. Doch zu allem Überfluss musste sie erkennen, dass diese Freiheit trügerisch war. Während sie jetzt durch das Haus ging, sah sie ihn ständig vor sich. Sie musste sich eingestehen, dass ihr Herz für immer an ihn gebunden war. Ihre geliebte Casa Bianca schien ihr plötzlich keine Zuflucht mehr zu sein – sie war ein Gefängnis.
    Warum war er ihr nur hierher gefolgt? Warum hatte er die Sache nicht einfach seinen Anwälten überlassen?
    Tapfer versuchte Ellie, ihren gewohnten Alltag wieder aufzunehmen. Sie zwang sich zur Arbeit, unternahm lange Strandspaziergänge mit Poco und wich Signora Alfredis freundlichen Fragen nach dem Verbleib ihres „gut aussehenden Freundes“, aus.
    Am Morgen des vierten Tags wollte sie sich gerade an ihren Laptop setzen, als es energisch an die Haustür klopfte. Ihr verräterisches Herz setzte für einen Schlag aus. Einen Moment lang stand sie wie angewurzelt da. Sie verachtete sich selbst für die Hoffnung, die unwillkürlich in ihr aufkeimte. Ein erneutes ungeduldiges Klopfen riss sie aus ihrer Starre. Sie lief los, um zu öffnen.
    Es verschlug ihr die Sprache, als sie sah, wer da auf der Schwelle stand.
    „Hier hast du dich also vergraben.“ Silvia ging an ihr vorbei ins Haus und knöpfte ihren weißen Trenchcoat auf. „Möchtest du mir nicht einen Kaffee anbieten?“
    Ellie rührte sich nicht. „Was willst du?“
    „Aber Elena mia ! Ich will mit dir reden“, erwiderte ihre Cousine gespielt erstaunt. „Um das zu klären, womit die Männer sich immer so schwertun. Zunächst sollten wir einmal das Wesentliche klarstellen: Du hast jetzt akzeptiert, dass deine Ehe mit Angelo endgültig und unwiderruflich gescheitert ist.“
    „Das geht nur ihn und mich etwas an“, gab Ellie ausdruckslos zurück.
    „Im Gegenteil, denn schließlich bin ich auch daran beteiligt. Ich habe ein Recht darauf, zu erfahren, was weiterhin geplant ist. Ich will helfen, damit die Angelegenheit möglichst schnell und für alle zufriedenstellend über die Bühne geht.“ Sie legte ihren Mantel über die Sofalehne und setzte sich. „Ich nehme an, das entspricht auch deinen Wünschen.“
    „Was ist mit Ernesto?“, fragte Ellie angespannt.
    Silvia betrachtete ihre makellos manikürten Fingernägel. „In diesem abgelegenen Nest erfährst du natürlich nicht, was in der großen Welt vor sich geht. Also: Ernesto und ich sind nicht mehr zusammen. Wir werden sehr bald geschieden sein.“
    „Wie praktisch“, bemerkte Ellie spöttisch.
    Silvia lachte. „Nun, die Scheidung ist wohl eher eine notwendige Maßnahme. Immerhin hat er erfahren, dass ich ein Kind von Angelo bekomme.“
    Fassungslos starrte Ellie ihre Cousine an. Nie im Leben würde sie den Triumph in Silvias Augen und ihr höhnisches Lächeln vergessen! „Das glaube ich dir nicht“, antwortete sie knapp.
    „Nur weil ich früher nichts von Kindern wissen wollte?“ Silvia winkte ab. „Wer wüsste besser als du, dass Angelo einen Erben braucht? Mir ist eben eins klar geworden: Eine Frau gibt einem Mann alles, was er sich wünscht, wenn sie ihn wirklich liebt.“ Ihr Lächeln wurde breiter. „Deshalb habe ich genau das getan. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr er sich freut.“
    Ellie fühlte sich, als hätte ihre Cousine ihr einen Dolch ins Herz gestoßen.
    „Natürlich wollen wir so bald wie möglich heiraten“, fuhr Silvia ungerührt fort. „Daher habe ich Angelo vorgeschlagen, persönlich hierher zu fahren und mit dir zu reden. Und mittlerweile hat er ja seine Anwälte angewiesen, die Scheidung in die Wege zu leiten. Also gehe ich davon aus, dass seine Überredungskünste Erfolg gehabt haben. Wer kann ihm schon widerstehen? Allerdings sind wir der Ansicht, dass eine Annullierung eurer Ehe am wenigsten Aufsehen erregen würde. Das wäre die beste Lösung – auch mit Rücksicht auf seine Großmutter und unsere madrina.“
    „Wenn du bloß hergekommen bist, um das von mir zu hören: Ich werde alles unterschreiben, was nötig ist.“ Ellie war selbst überrascht, wie gefasst sie klang. „Und jetzt möchte ich dich bitten, zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher