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Verführ mich nur aus Liebe

Verführ mich nur aus Liebe

Titel: Verführ mich nur aus Liebe
Autoren: SARA CRAVEN
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Was wird Poco dann machen?“
    „Er bleibt drinnen bei seinem Frauchen.“ Ellie bemühte sich um einen ebenso beiläufigen Ton. „Er liebt das Meer, aber er hasst den Regen. Irgendwie scheint er nicht zu verstehen, dass beides Wasser ist.“
    „Damit steht er nicht allein da, mia cara“, erwiderte Luca ironisch.
    Santino lieh ihnen einen alten Schirm, der sie auf dem Rückweg zur Casa Bianca notdürftig vor dem Regen schützte.
    „Vielleicht sollten wir hier Abschied nehmen“, meinte Ellie zögernd, als sie vor der Haustür ankamen.
    „Ein sauberer Schlussstrich?“, gab Luca schroff zurück. „Nein, mia bella. Das kommt nicht infrage!“
    Wie beim ersten Mal schloss er auf und trug sie ins Haus. Drinnen stellte er sie auf die Füße und blickte sie lange an.
    Sie setzte noch einmal an: „Bitte, glaub mir doch … Es wäre nicht klug.“
    „Das stimmt. Aber es ist viel zu spät, den Klugen zu spielen.“
    Er zog sie in seine Arme und küsste sie zärtlich und innig. Schließlich gab sie nach. Sie schmiegte sich an ihn, als er sie nun ins Schlafzimmer trug. Rasch zogen sie sich gegenseitig aus, legten sich aufs Bett, genossen die neu gewonnene Vertrautheit zwischen ihnen. Doch Ellie glaubte zu spüren, dass Luca sich mehr als sonst zurückhielt. Offenbar wollte er vor allem ihr höchste Lust bereiten. Sie wollte protestieren. Sie wollte ihn dazu verführen, sich ebenso fallen zu lassen wie sie. Doch da hatte sie bereits alle Kontrolle verloren und wurde von den ersten Wellen der Ekstase überwältigt.
    Ihr Atem hatte sich kaum beruhigt, als Luca sein Liebesspiel von Neuem begann. Er streichelte ihren bebenden Körper, hauchte heiße Küsse auf ihre erhitzte Haut. Dann schob er seine Hand zwischen ihre Schenkel. Sie wollte einwenden, dass es zu früh war – dass es unmöglich war. Doch das unbändige Verlangen in ihr erfasste sie vollkommen, schnürte ihr die Kehle zu. Luca flüsterte ihren Namen. Er legte sich zwischen ihre Beine und drang in sie ein. Mit immer größerer Leidenschaft bewegte er sich, bis sie beide gleichzeitig aufschrien und sich keuchend in die Arme sanken.
    Völlig erschöpft blieben sie eng umschlungen liegen. Während sie langsam zu Atem kamen, lauschte Ellie. Der Wind rüttelte an den Fensterläden, und in der Ferne grollte Donner. Ein Sturm war aufgezogen. Unwillkürlich dachte sie daran, dass ihr ganz andere Stürme bevorstanden. Stürme, die ihr Leben zutiefst erschüttern konnten. Wie sollte sie es ertragen?
    Der Morgen war gerade angebrochen, als Ellie erwachte. Sie war allein. Einen Moment lang blieb sie reglos liegen. Sie horchte auf das Rauschen der Dusche, schnupperte nach dem Duft von Kaffee in der Luft. Vergeblich. Als ihre Augen sich an das Dämmerlicht gewöhnt hatten, erkannte sie, dass seine Kleidung verschwunden war.
    Er hatte sich also doch für einen sauberen Schlussstrich entschieden. Er war fortgegangen. Ohne ein Wort, ohne einen Kuss.
    Wie benommen schlug Ellie die Bettdecke zurück und stand auf. Sie konnte unmöglich hier liegen bleiben. An diesem Ort würde sie sich immer wieder an die himmlische Liebesnacht in seinen Armen erinnern.
    Doch wohin sie sich auch wandte: Das kleine Haus, das so lange Zeit ihre Zuflucht gewesen war, kam ihr plötzlich leer und kalt vor. Sie zog sich an, machte Kaffee und setzte sich an die Arbeit. Aber in Gedanken schweifte sie ständig ab, und schließlich gab sie es auf. Ein Spaziergang draußen bei Wind und Wetter erschien ihr sinnvoller als dieser zermürbende Kampf. Sie warf sich ein altes Regencape über und ging los.
    Grau und aufgewühlt lag das Meer unter dem bleifarbenen Himmel. Die Wellen schlugen krachend und schäumend an den Strand. Der Wind zerrte an Ellies Cape und peitschte ihr den feinen Sand ins Gesicht. Sie hielt sich tief gebeugt gegen den Sturm und kämpfte sich auf der Promenade vorwärts.
    Jeden Moment glaubte sie, dass sie seine Stimme hören könnte. Dass er ihren Namen rief – ihren richtigen Namen. Dann würde sie aufschauen. Er würde ihr entgegenkommen. Und er würde all das zu ihr sagen, wonach sie sich so sehr sehnte.
    Am Abend zuvor in der Trattoria hatte sie sich wieder einmal von Furcht und Stolz bestimmen lassen. Jetzt spürte sie nur noch die Sehnsucht nach ihm in sich. Was sie nun vorhatte, war vielleicht das Dümmste, das sie je getan hatte … Doch es war so, wie er gesagt hatte: Es war viel zu spät, um die Kluge zu spielen.
    Sie musste zu ihm. Sie musste mit ihm reden. Sie konnte es
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