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Verfolgt im Mondlicht

Verfolgt im Mondlicht

Titel: Verfolgt im Mondlicht
Autoren: C. C. Hunter
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war bereits wach und stand verschlafen beim Küchentisch. Misstrauisch beobachtete sie Kylie.
    Schließlich kam Miranda in ihren Enten-Hausschuhen ins Wohnzimmer geschlurft und schob sich die Haare aus dem Gesicht. »Wie viel Uhr ist es denn?«
    »Früh«, meinte Kylie. »Tut mir leid, aber … ich muss mit euch beiden reden.« Kurz und schmerzlos. Das hatte sie sich den ganzen Morgen gesagt.
    Sie hatte versucht, es sich auszureden, aber sie konnte es nicht. Shadow Falls zu verlassen war das Richtige. Aber das Richtige zu tun, fühlte sich nicht immer gut an. Als sie nach Shadow Falls gekommen war, hatte sich das nicht gut angefühlt, trotzdem war es ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Wahrheit gewesen. Das war jetzt nur ein weiterer Schritt – ein nötiger Schritt.
    Eines Tages, hoffte Kylie, Entscheidungen danach treffen zu können, was sie wollte und nicht, was sie tun musste. Aber so weit war sie noch nicht.
    »Nein«, sagte Della bestimmt.
    »Nein, was?«, fragte Miranda verwirrt.
    »Sie will uns sagen, dass sie weggeht.« Dellas Augen wurden groß.
    »Nein, das will sie nicht«, erwiderte Miranda.
    Kurz und schmerzlos, dachte Kylie wieder. »Della hat recht. Ich muss weggehen und eine Weile bei meinem Großvater leben. Nicht für immer. Ich werde zurückkommen.« Gott, sie hoffte es.
    Miranda starrte sie ungläubig an. »Das kannst du nicht machen. Was wird deine Mutter dazu sagen?«
    »Das hab ich mir noch nicht genau überlegt. Aber mir wird schon was einfallen. Das Wichtigste für mich ist, dass ihr beide es versteht und nicht sauer auf mich seid. Und …«, Tränen traten ihr in die Augen, »und passt auf Socke auf, denn er will nicht … mit mir gehen.«
    »Du verlässt uns«, stellte Miranda fest. »Du kannst uns nicht verlassen. Wir sind doch deine Mitbewohnerinnen. Verdammt, wir sind deine besten Freundinnen.«
    Della stand nur stumm da, Tränen glitzerten in ihren dunklen Augen, und sie wischte sofort jeden Tropfen weg, der von ihren Wimpern zu fallen drohte.
    Kylie umarmte Miranda zuerst. Die Hexe fing an zu weinen, und Kylies Kehle war so zugeschnürt, dass sie kaum atmen konnte. Als sie sich zu Della umdrehte, blitzte Wut in ihren Augen.
    »O nein, auf keinen Fall«, rief Della. »Du verlässt uns, verdammt nochmal. Ich umarme niemanden, der mich sitzenlässt.« Das Vampir-Mädchen stürmte zurück in sein Zimmer. Kylie konnte die Vibration der zugeschlagenen Tür bis in ihre Seele spüren. Es tat weh.
    Sie ging in ihr Zimmer, nahm ihren Koffer, den sie noch nachts gepackt hatte, und ging, bevor es nur noch schwerer wurde. Kylie fühlte sich ausgebrannt. Früher oder später würde der Schmerz nachlassen, sagte sie sich selbst.
    Derek stand draußen vor der Hütte. Er sah aus, als wäre er gerade aufgewacht und hätte sich eilig irgendwelche Klamotten übergezogen. Sein Hose stand offen, sein Hemd war nicht zugeknöpft.
    Sie wusste nicht, woher, aber er wusste es. Sie sah es in seinen grünen Augen.
    »Warum?«, fragte er, als sie auf ihn zuging.
    »Weil ich ein paar Dinge rausfinden muss.«
    »Aber du hast doch hier auch schon jede Menge rausgefunden.«
    »Ich weiß«, erwiderte Kylie. »Aber es wird Zeit, dass ich den nächsten Schritt mache.«
    Er versuchte erst gar nicht, es ihr auszureden. Auf dem ganzen Weg zum Büro sagte er kein einziges Wort. Aber sie spürte, dass er ihre Gefühle las. Als sie am Büro ankamen, schaute sie sich nach ihm um. Aus irgendeinem Grund fiel ihr gerade jetzt ein, wann sie sich das erste Mal gesehen hatten. Er hatte ganz hinten im Bus gesessen und nicht gerade glücklich ausgesehen.
    Sie ließ ihren Koffer fallen und umarmte ihn. Ganz fest. Sie hatten etwas Besonderes. Sie war sich nicht sicher, was es war, oder ob mehr daraus hätte werden können, aber sie wusste, dass er ihr etwas bedeutete. Und das würde sich wahrscheinlich nie ändern.
    Er berührte ihre Wange. Er sagte nichts, aber die Berührung allein sagte schon so viel. Er liebte sie immer noch.
    Sie nahm ihren Koffer und ging die Stufen zur Veranda hoch. Dann stellte sie den Koffer am Eingang ab und schaute zum Ausgangstor. Sie hatte Hayden angerufen und ihm gesagt, dass sie ihn um halb fünf treffen wollte. Sie nahm an, dass er bereits auf sie wartete. Er schien ihr nicht der Typ zu sein, der zu spät kommt.
    »Holiday?«, rief Kylie, schon als sie durch die Eingangstür ging.
    »In meinem Büro«, rief Holiday zurück. »Ich hab dir gerade eine Tasse Kaffee eingegossen.«
    Kylie stand im
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