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Verfolgt im Mondlicht

Verfolgt im Mondlicht

Titel: Verfolgt im Mondlicht
Autoren: C. C. Hunter
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war niemand aus Shadow Falls darunter.
    Sie hatte Frederickas Warnung nicht vergessen: Versuch besser, möglichst lang dein Werwolf-Muster zu behalten, sonst reißen sie dich sofort in Stücke.
    Sie bemerkte, wie einige der Umstehenden ihr Muster checkten, und betete, dass sie noch Werwolf war. Sie hielt gespannt den Atem an, bis sich die Werwölfe wieder umgedreht hatten, ohne eine Reaktion zu zeigen.
    Doch Kylie fühlte sich trotzdem nicht so, als würde sie dazugehören. Sie konnte immer noch nicht fassen, dass Fredericka nicht gelogen hatte. Fast wäre sie wieder umgekehrt, konnte sich aber gerade noch beherrschen. Vielleicht ging es hier ja gar nicht um Lucas. Vielleicht hatte Fredericka sie nur hergeschickt, damit sie die Versammlung sah und ihr die Lüge abkaufte.
    Kylie straffte die Schultern und stellte sich in die letzte Reihe. Offensichtlich mussten sich Werwölfe nicht hinsetzen, denn nirgends waren Stühle aufgestellt. Ihre Sicht nach vorn war verstellt, aber das bedeutete auch, dass sie von vorn nicht gesehen werden konnte.
    Plötzlich ertönte eine laute Stimme, die alle willkommen hieß. Kylie erschrak, als sie die tiefe Männerstimme erkannte.
    Es war nicht die von Lucas, sondern die von seinem Dad.
    Ihr wurde plötzlich schlecht, als sie daran dachte, dass Lucas sich tatsächlich mit einer anderen verloben könnte.
    »Heute Nacht präsentiere ich euch meinen Sohn und seine zukünftige Braut«, hob Lucas’ Vater wieder an. »Ihr werdet Zeugen sein, wenn sie sich ihre Gelöbnisse, ihre Versprechen geben.«
    Kylie schloss die Augen. Verrat schnürte ihr die Luft ab, während Musik die dunkle Nacht erfüllte. Die langsame, glockenhelle Musik war anders als alles, das Kylie je gehört hatte.
    Eine junge Frau in einem langen schwarzen Abendkleid, die dunklen Haare mit Blumen hochgesteckt, schritt durch eine Schneise in der Menge nach vorn. Aus den Reihen erklang ein vielstimmiges »Oh« und »Ah« beim Anblick der schönen Braut. Selbst Kylie musste zugeben, dass sie sehr hübsch war.
    Die Menge vor ihr kam in Bewegung, so dass Kylie plötzlich freie Sicht auf Lucas Vater hatte. Neben ihm stand … Lucas. Kylie schluckte schwer. Er trug einen dunkelgrauen Anzug, der ihm extrem gut stand. Tränen traten Kylie in die Augen, als sie mitansehen musste, wie er die Hand seiner zukünftigen Frau ergriff.
    Die Reihen vor ihr verschoben sich wieder, und sie konnte nichts mehr sehen. Doch sie hörte noch die Worte, die gesprochen wurden.
    Die Gelöbnisse.
    Die Versprechen.
    Lucas Parker versprach Monique seine Seele. Seine Seele.
    Der Klang von Lucas’ Stimme traf Kylie mitten ins Herz. Sie wollte wegrennen, flüchten. Aber jetzt zu gehen, würde zu viel Aufmerksamkeit erregen.
    Sie wartete ab. Mit angehaltenem Atem starrte sie einfach vor sich hin. Die Menge bewegte sich, und sie konnte wieder etwas sehen. Es war mucksmäuschenstill, als Lucas das Mädchen in seine Arme zog und sie küsste. So wie er vorher Kylie geküsst hatte.
    Ihr stockte der Atem. Sie fühlte sich verraten und betrogen.
    Ohne nachzudenken, fuhr sie herum; sie hatte nicht bemerkt, dass sich hinter ihr eine weitere Reihe gebildet hatte, und so stieß sie mit jemandem zusammen.
    »’tschuldigung«, murmelte sie.
    »Kylie?« Sie hörte, wie jemand hinter ihr ihren Namen rief.
    Sie versuchte, um die Werwölfe herumzulaufen, aber die Menge schien plötzlich enger zusammenzurücken, als alle dem glücklichen Paar applaudierten.
    »Entschuldigung«, sagte sie wieder und schob sich durch die Reihen.
    »Kylie?«
    Wieder hörte sie ihren Namen. Und dieses Mal drehte sie sich um. Es war Clara, die ihr hinterherlief.
    Kylie rannte zickzack durch die Menge, blieb aber wieder im Gedränge stecken. Sie drehte sich noch einmal um. Lucas hatte die Arme immer noch um die fremde Frau geschlungen. Er sah glücklich aus. Wirklich glücklich.
    Kylie wollte nur noch verschwinden, sich in Luft auflösen. Dann dämmerte ihr, dass sie verschwinden konnte. Sie wünschte es sich mit aller Macht. Clara schob sich durch die Reihen und kam neben ihr zum Stehen. Das Mädchen sah sich um … und schaute durch Kylie hindurch.
    »Haben Sie zufällig das blonde Mädchen gesehen, das hier gerade durchgelaufen ist?«, fragte Clara eine Frau.
    Kylie atmete erleichtert auf und lief davon. Jetzt, wo sie nur noch als vorbeihuschender Windhauch wahrnehmbar war, rannte sie so schnell sie konnte.
    Sie schaute nicht zurück. Sie konnte es nicht.
    Weinend lief sie in den Wald, weinend
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