Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verflixt, diese Flirts

Verflixt, diese Flirts

Titel: Verflixt, diese Flirts
Autoren: Rhonda Stapleton
Vom Netzwerk:
drehte. »Sieht aus, als würde es allen hier so gehen.«
    Ein bedrückendes Gefühl machte sich in meinem Bauch breit. Meine innere Stimme sagte mir, dass wahrscheinlich ich dafür verantwortlich war.
    Ich zwängte mich wieder durch die Menge und lief schnell ins Schulgebäude. Nachdem ich mich vergewissert hatte, dass ich allein und unbeobachtet war, klappte ich meinen LoveLine 3000 auf und überprüfte die gesendeten E-Mails. Okay, die Liebesmail an James und Mitzi war in Ordnung. Ich scrollte zu Dereks E-Mail herunter.
    Und musste feststellen, dass ich aus Versehen Kopien an die gesamte Schule verschickt hatte!
    Oh, shit.
    »Hi, Felicity«, sagte Bobby Bizeps direkt hinter mir.
    Ich stopfte den LoveLine 3000 in meine Tasche und drehte mich so abrupt um, dass ich ihn beinahe angerempelt hätte.
    Ich unterdrückte ein Seufzen. »Hi«, murmelte ich als Antwort. Bobby war der Allerletzte, den ich jetzt sehen wollte, und das enge, ärmellose T-Shirt, das er anhatte, war nur die Bestätigung dafür.
    Ich versuchte, mir einen Fluchtplan zurechtzulegen, als mir ein Gedanke kam. »Moment mal – warum bist du nicht draußen wie alle anderen?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Ich weiß nicht, was die ganze Aufregung soll. Okay, Derek kann gut laufen. Na und?«
    Es ergab keinen Sinn. Wenn die ganze Schule jetzt in Derek verliebt war, warum war Bobby nicht auch da draußen?
    »Kriegst du denn keine E-Mails?«
    »Doch, aber mein PC hat vor ein paar Tagen den Geist aufgegeben, und ich komme nicht mehr an meine E-Mails ran. Außerdem ziehe ich das persönliche Gespräch vor.« Er grinste mich an wie der Wolf Rotkäppchen und beugte sich zu mir herunter. Als könnte er mich damit verführen. »Wieso – willst du mit mir reden?«
    Ich biss mir auf die Unterlippe, um nicht laut herauszuprusten. Na toll. Kein Wunder, dass er Derek nicht anhimmelte. Und natürlich war es wieder mal mein Pech, dass ausgerechnet er die einzige Person an der Schule war, der seine E-Mail nicht gelesen hatte.
    »Ich sollte jetzt lieber gehen«, sagte ich und entfernte mich von ihm in Richtung Englischraum. »Mrs Kendel wird sauer, wenn wir zu spät kommen.« Ich hastete davon und warf noch ein kurzes »Tschüss« über die Schulter.
    Der Rest des Schultags verlief genauso ungewöhnlich. Auch wenn wir unseren normalen Unterricht hatten, tauchte Dereks Name in so gut wie jeder Unterhaltung zwischen den Jungen und den Mädchen, den Schülern und den Lehrern auf, die ich mitbekam:
    »Derek sieht einfach toll aus. Mir gefällt seine Frisur.«
    »Derek hat gesagt, er würde morgen Abend mit mir Football spielen.«
    »Ratet mal, was ich heute erlebt habe! Derek hat mich am Arm berührt, als er hinter mir stand und sich eine Cola holte. Seine Hände sind so angenehm warm.«
    Und so weiter.
    Nicht, dass ich gelauscht hätte. Sie unterhielten sich so laut, dass man es gar nicht überhören konnte.
    Das einzig Gute, das ich bemerkte, war, dass die bisherigen Liebesbande, die ich schon geknüpft hatte, durch die Derek-E-Mail nicht beeinträchtigt wurden. Wahrscheinlich stand die Erklärung dafür irgendwo in meinem Handbuch für Liebesgöttinnen, aber das war viiiiel zu lang und zu kompliziert, als dass ich es hätte lesen können. Vielleicht hielten die Liebesbande einfach so lange, bis der Funke verglüht war, unabhängig von anderen abgeschossenen Pfeilen – oder in meinem Fall abgeschickten E-Mails.
    In gewisser Weise war das gut, aber es hatte einen Nachteil, den ich nicht vorausgesehen hatte: Wenn ich nicht gerade den anderen beim Schwärmen über Derek zuhörte, musste ich mir Andys stundenlanges Gelaber über Tyler anhören.
    Und wie sie laberte:
    »O Gott, Felicity, hast du mitgekriegt, wie schnell Tyler Mr Wileys Fragen beantwortet hat? Er ist ja so klug – wer hätte gedacht, dass er sooo gut in Bio ist?«
    »Tyler stehen seine Markenklamotten ja so super!«
    »Ich mag es, wie Tyler seine Schlagzeugstöcke hält.«
    »Tyler hat bla bla bla …«
    Hilfe, ich hatte ein Monster erschaffen!
    Mein einziger Trost war, dass er genauso verschossen in sie war. Im Unterricht und beim Lunch verbrachte er die meiste Zeit damit, sie hingerissen anzustarren.
    Selbst die Kunststunde war für mich diesmal nicht so aufregend wie sonst. Wir waren schon bald mit unseren einfarbigen Porträts fertig. Anschließend arrangierte Mr Bunch ein Stillleben, das wir mit Kohle zeichnen sollten … und verbrachte die ganze Stunde damit, Derek Einzelunterricht zu geben, wobei er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher