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Verflixt, diese Flirts

Verflixt, diese Flirts

Titel: Verflixt, diese Flirts
Autoren: Rhonda Stapleton
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getraut zu fragen, erstens, weil ich nicht neugierig sein wollte, und zweitens, um mir meine Eltern nicht »so« vorstellen zu müssen. »Ich dachte immer, bei euch sei es Liebe auf den ersten Blick gewesen.« Ich legte die letzte Tortilla in die Pfanne.
    Diesmal war sie es, die abwinkte. »Wohl kaum. Eine lange Zeit interessierte sich dein Vater nur für Football. Ich himmelte ihn ein ganzes Jahr lang an, bevor wir zusammenkamen.«
    »Was hatte sich geändert?« Auch wenn meine Mutter manchmal etwas steif sein kann, hatte sie vielleicht damals ein paar Tricks im Ärmel, wie man einen Jungen auf sich aufmerksam machen kann.
    Sie hörte auf, Enchiladas zusammenzufalten, senkte die Stimme und beugte sich zu mir. »Ehrlich, ich weiß es nicht. Eines Tages kam er vollkommen überraschend auf mich zu und fragte mich, ob ich mit ihm ausgehen würde. Seitdem sind wir zusammen.«
    Ich kicherte. Irgendjemand musste ihn mit Amors zuverlässigem Pfeil getroffen haben. »Witzig, wie so was passiert.«
    Die Haustür ging auf. Mom wischte sich die Hände an einem Geschirrtuch ab und zwinkerte mir zu. »Wenn man vom Teufel spricht … Das muss dein Vater sein.« Sie ging aus der Küche, und dann hörte ich sie sagen: »Hi, Schatz. Wir machen gerade Enchiladas.«
    »Ach, fantastisch! Danke«, sagte er glücklich.
    Aus dem Wohnzimmer ertönten Kussgeräusche. Komischerweise fand ich sie nicht mehr so abstoßend wie sonst. Zu wissen, dass Mom dieselbe harte Zeit durchgemacht hatte wie ich jetzt, nahm der Sache wohl etwas ihren Stachel. Auch half, dass sie beide angezogen waren und nicht übereinander herfielen. Gott sei Dank.
    Ich machte die Enchiladas fertig, goss die Soße darüber und streute den Käse drauf, wie Mom es getan hatte. Dann stellte ich die Auflaufform in den Backofen. Ich konnte es mir erlauben, die gute Tochter zu spielen und ihnen einen Augenblick zu zweit zu schenken. Schließlich bekam ich selber ja sowieso keine Gelegenheit für romantische Augenblicke.
    »Was für eine tolle Idee, Tyler, alle zusammen auszugehen!«, jauchzte Andy später am Abend. Nach einer halben Stunde der ausgiebigen Liebesblicke, die sie mit Tyler ausgetauscht hatte, riss sie sich endlich für einen Moment von ihm los, um mich, Maya und Scott anzusehen. Wir saßen alle im Starbucks um einen Tisch herum und tranken unseren dampfend heißen Kaffee. »Danke nochmals, dass ihr mitgekommen seid.«
    »Bitte sehr«, sagte Maya lächelnd und warf Andy einen wissenden Blick zu. »Als würden wir Nein zu dir sagen.« Sie nahm einen Schluck Kaffee und schmiegte sich wieder an Scott. Er legte den Arm um sie.
    Ich rückte ein bisschen beiseite, um ihnen mehr Platz zu lassen.
    Andy und Tyler fingen an, miteinander zu flüstern. Ihre Gesichter waren nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt. Ich beobachtete die beiden halb amüsiert und halb stolz, weil der Liebeszauber, den ich ihnen vor wenigen Stunden geschickt hatte, ganz offensichtlich wirkte. Schon den ganzen Abend über waren sie unzertrennlich.
    Gleich nach dem Abendessen hatte mich Andy angerufen und mir atemlos erzählt, dass Tyler sich heute Abend mit ihr treffen wollte. Doch sie hatte sich schon mit mir und Maya im Starbucks verabredet und es ihm voller Bedauern gesagt. Deshalb hatte Tyler vorgeschlagen, wir könnten uns als Gruppe dort treffen.
    Natürlich waren Maya und ich einverstanden gewesen – dafür sind Freunde schließlich da. Außerdem war es überdeutlich, dass Andy unbedingt mit Tyler ausgehen wollte, und außerdem bedeutete es eine ausgezeichnete Gelegenheit für mich, das brandneue Pärchen näher zu studieren.
    Und so saßen wir nun im Starbucks, wo glückliche Paare miteinander schmusten, Kaffee tranken und sich Zärtlichkeiten ins Ohr flüsterten.
    Ach Moment, alle außer mir – beziehungsweise dem fünften Rad am Wagen.
    Ich hatte mich noch nie so fehl am Platz gefühlt. Mein Unbehagen wurde durch das verliebte Lächeln, das die beiden Pärchen jede zweite Millisekunde austauschten, noch verstärkt.
    Nicht dass ich mich nicht unheimlich für sie gefreut hätte, denn das tat ich wirklich – schließlich hatte ich sie miteinander verkuppelt und war auf meine gute Arbeit mehr als stolz. Doch während ich zuschaute, wie hingerissen Scott und Tyler von meinen beiden Freundinnen waren, wurde mir klar, dass ich das bei Derek nie erleben würde, egal wie sehr ich versuchte, es mir einzureden.
    Im Grunde war es lächerlich, einem Typen hinterherzurennen, der mich niemals so
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