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Verflixt, diese Flirts

Verflixt, diese Flirts

Titel: Verflixt, diese Flirts
Autoren: Rhonda Stapleton
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:-(
    Stil: sportlicher Saubermann
    Am Ende des Schultags sah es so aus, als hätten die Schlagstöcke trotz des Kauens mit offenem Mund über die knackigen Fußballerbacken gesiegt. Auch wenn Jacob vielleicht noch süßer war als Tyler, war der Witz über Dicke, den er gemacht hatte, total uncool. Mir tat die Zielscheibe seines Witzes – Justine – leid; sie hatte im Unterricht den Blick starr auf die Tafel gerichtet und so getan, als hätte sie ihn nicht gehört.
    Ich starrte Jacob eiskalt an, als unsere Blicke sich trafen, einfach um ihm zu zeigen, dass ich es kein bisschen witzig fand. Außerdem machte ich mir in Gedanken eine Notiz, ihn niemals mit einer meiner Freundinnen zu verkuppeln. Vollidiot.
    Ja, meine Wahl fiel auf Tyler, auch wenn er nicht gerade der intellektuelle Typ war. Ein paarmal hatte ich mitgekriegt, wie Andy ihn sich näher angesehen hatte. Außerdem war die Tatsache, dass Andy total auf Musiker stand, nicht gerade ein Nachteil für ihn. Ihre Notizhefte waren mit Fotos von Schlagzeugern diverser Bands vollgeklebt.
    Es war wohl Schicksal.
    Ich verfasste meine E-Mail an Tyler und schickte sie an ihn und eine Kopie an Andy. Sobald sie die E-Mails öffneten, würden sie sich sofort verlieben und zwei selige Wochen lang innig verbunden sein.
    Hach, wie schön! Ich konnte es gar nicht erwarten, Andy glücklich verliebt zu sehen.

2
    M ir ist das Hellblau ausgegangen. Kann ich von deinem was abhaben?« Derek nahm sein Bild und setzte sich auf den Stuhl rechts von mir.
    Mein Herz hörte schier auf zu schlagen, und ich legte den Pinsel aus der zitternden Hand, um nicht den ganzen Tisch mit Farbklecksen zu übersäen. »Ach – äh, ja klar.«
    Ich schob die Temperafarbe zu Derek hinüber. Unser neuestes Kunstprojekt waren einfarbige Selbstporträts, und zufällig hatten er und ich dafür die Farbe Blau gewählt.
    Also gut, es war kein Zufall. Ich benahm mich wie ein Farbstalker. Sobald ich gesehen hatte, dass Derek die blaue Farbtube nahm, hatte ich mich auch darauf gestürzt. Außerdem würde ein Selbstporträt in diesen melancholischen Farbtönen meine Herzenssehnsucht nach Derek realistisch wiedergeben.
    Würg, das trieft ja geradezu vor Herzschmerz. Warum werde ich nur so sentimental? Warum kommen bei ihm nie mein brillanter Witz und mein glänzendes Konversationstalent zur Geltung?
    Warum zeigt sich bei Derek ständig nur diese kümmerliche Seite von mir?
    Über zwanzig Minuten malten er und ich in vollkommen harmonischem Schweigen. Ich konnte seinen knackigen Oberschenkel unter dem Tisch, der nur ein paar Zentimeter von meinem entfernt war, geradezu spüren. Es war äußerst verlockend, nur ein Stückchen auf meinem Sitz zu rutschen, gerade genug, um wie zufällig sein Bein zu streifen.
    Mensch, krieg dich wieder ein! Ich benahm mich wie ein liebeskranker Teenie statt wie eine reife, professionelle Liebesgöttin, die sich im Griff hat.
    Ich zwang mich, mich wieder auf mein Selbstporträt zu konzentrieren, und überlegte, woran ich als Nächstes arbeiten sollte. Die Umrisse hatte ich schon gezeichnet. Jetzt malte ich sie mit den blauen Farbtönen aus, um Tiefe und Schatten hineinzubringen.
    »Dein Auge für Proportionen ist echt gut«, sagte Derek unverhofft.
    Ich sah zu ihm auf und musste wie eine Irre blinzeln. »Wer, ich?«
    Er grinste sein schiefes Lächeln und zog eine Augenbraue hoch. »Ja, du.«
    »Ach so. Okay.«
    Insgeheim schlug ich mir an die Stirn. Mann, war das wieder geistreich gewesen. Er hatte mir ein Kompliment gemacht … okay, ein komisches Kompliment, aber immerhin. Vielleicht könnte ich mich endlich mal so verhalten, als hätte ich wenigstens eine Hirnhälfte.
    »Ich meine, danke«, fuhr ich fort. »Deins ist …« Ich sah mir sein Bild näher an und suchte verzweifelt nach genau dem richtigen Kompliment, das ich ihm zurückgeben könnte. Alles an dem Bild war fantastisch – er hatte sogar seine kräftigen Wangenknochen und seine Locken perfekt zu Papier gebracht.
    »Dein Bild ist einfach umwerfend, Derek. Du hast wirklich Talent«, sagte ich schließlich und wagte einen Blick in sein Gesicht.
    »Danke sehr.« Für einen Moment trafen sich unsere Blicke, und ich verspürte den wilden spontanen Drang, meine Gefühle herauszusprudeln. Würde es ihn schocken, wenn ich ihm gestand, wie sehr ich in ihn verknallt war?
    Bestand irgendeine Chance, dass er dasselbe für mich empfand?
    Es gab nur eine Möglichkeit, das herauszufinden. Ich machte den Mund auf und war bereit, alles
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