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Verbotene Sehnsucht

Verbotene Sehnsucht

Titel: Verbotene Sehnsucht
Autoren: B Kendall
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Schulzeit in Eton, während er selbst den beiden erst während des Studiums in Cambridge begegnete und zu diesem Freundesbund stieß.
    Am Tag zuvor waren Cartwright und er auf Armstrongs Ländereien in Devonshire eingetroffen, auf dem Stammsitz Stoneridge Hall, um dort an dem jährlichen Winterball teilzunehmen. James wusste sehr wohl, dass man sie nicht allein wegen ihrer attraktiven männlichen Gesellschaft eingeladen hatte oder weil sie mit dem Degen brillierten– nein, sie waren Teil eines Ablenkungsmanövers, das der Freund inszenierte. Thomas, der junge Viscount Armstrong, gehörte nämlich zu den am heftigsten umworbenen Junggesellen– vor allem seit ihm die beträchtliche Vergrößerung des Familienvermögens gelungen war–, und indem er die Freunde zwang, am Ball seiner Mutter teilzunehmen, konnte er die Aufmerksamkeit einiger heiratswütiger Mütter und Töchter zumindest teilweise von sich ablenken. Zumal mit James hoffte er zu punkten, der eines Tages der sechste Earl of Windmere werden und damit Armstrong nicht nur in der Adelshierarchie überflügeln, sondern auch ein weitaus begehrenswerteres Heiratsobjekt für jene darstellen würde, die es vor allem auf einen Titel anlegten. Und was Cartwright anging, so erbte der zwar keinen großen Titel, war aber immer noch der zweitgeborene Sohn des Duke of Hastings und besaß genügend Geld, um interessant für gesellschaftlich ehrgeizige Mütter zu sein. Außerdem sorgte er mit seiner attraktiven Erscheinung das Entzücken sämtlicher aristokratischen jungen Damen.
    Cartwright behielt ihn im Blick, als er fortfuhr. » Ich bin überzeugt, dass Missy eine absolut wundervolle Ehefrau für dich wäre. Mit Sicherheit eine bessere, als du verdient hast«, spottete er. » Allerdings unter ganz anderen Umständen.« Er griff nach der Karaffe und betrachtete den Brandy. » Willst du auch einen?«, fragte er.
    James nickte abwesend. » Unter welchen Umständen…?«, fragte er zurück, obwohl er genau wusste, dass es ein Fehler war, das Gespräch weiterzuverfolgen.
    » Zuerst ist da die Tatsache, dass dein Interesse an Frauen notorisch kurz ist und Armstrong dich schon allein deshalb niemals als Schwager akzeptieren würde. Das einmal hintangestellt, bliebe das Problem, dass du dich zum Prinzip der Treue bekennen und die Fähigkeit entwickeln müsstest, dich zu verlieben.«
    Aus irgendeinem Grund fühlte James sich von Cartwrights Bemerkung getroffen. Natürlich war er fähig, sich zu verlieben. Nur eben nicht im Sinne von Bis dass der Tod euch scheidet. Darüber hinaus war er bisher noch keinem einzigen Gentleman begegnet, der tatsächlich treu war– und auch nur einer Handvoll Frauen, von denen sich das behaupten ließe. Zumindest was die verheirateten Damen in seiner Bekanntschaft betraf.
    » Nun, ich habe nicht die Absicht, sie zu heiraten. Willst du dich jetzt als Kuppler aufspielen? Ich wage zu behaupten, dass ich mir meine Frau durchaus selbst aussuchen kann. Sobald die Zeit gekommen ist«, schloss er sarkastisch.
    Sein eigener Vater hatte erst im Alter von fünfunddreißig Jahren geheiratet, und James konnte keinen Grund entdecken, warum er dem Beispiel nicht folgen sollte. Was ihm noch weitere sieben Jahre Zeit gab, um solch schwerwiegende Entscheidungen zu treffen. Und wenn er heiratete, würde seine Frau sich mit den Kindern auf dem Land niederlassen müssen, während er sich in der Stadt eine heimliche Geliebte hielt. So machte man das. Er sah es ja bei seinen Eltern, dass Liebe nicht ewig währte.
    » Ja, in Anbetracht deiner Auffassung über die Ehe kann ich mir gut vorstellen, dass du dir jemanden wie Lady Victoria aussuchst. Die ehrwürdige eisige Jungfrau.« Mit den Drinks in der Hand kam Cartwright zu seinem Platz zurück.
    » Bei ihr weiß man als Mann wenigstens, woran man ist.« James nahm seinem Freund ein Glas ab und trank sofort einen Schluck.
    War es nicht besser, von Anfang an eine leidenschaftslose Frau an seiner Seite zu wissen, statt einer, die sich erst in einen kalten Fisch verwandelte, nachdem sie pflichtbewusst einen Haupt- und einen Ersatzerben produziert hatte, wie es bei seiner Mutter der Fall war? Niemals würde er seine Selbstachtung auf dem Altar der Ehe opfern, ganz gewiss nicht für den kurzen Rausch einer romantischen Liebe, die sich dann am Ende als Trugschluss erwies.
    » Wenn du sie heiratest, müsstest du jedenfalls nicht befürchten, dass sie dir Hörner aufsetzt. Ich bin überzeugt, dass sie die Zeugung von Erben und
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