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Verbotene Sehnsucht

Verbotene Sehnsucht

Titel: Verbotene Sehnsucht
Autoren: B Kendall
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solcher Unverfrorenheit. Er musste durchhalten, denn wenn sie mit ihrem Plan scheiterte, würde sie ernsthaft darüber nachdenken müssen, den Antrag eines anderen Mannes zu akzeptieren, sofern sie überhaupt heiraten wollte. Obwohl es bestimmt sehr enttäuschend für sie war, blieb ihr nichts anderes übrig, als sich an den Gedanken zu gewöhnen.
    » Ehrlich gesagt habe ich langsam genug von der Sache«, brummte er und machte Anstalten, an ihr vorbeizugehen. Seine maskenhafte Miene deutete darauf hin, dass er seine Gefühle kaum zu beherrschen vermochte.
    Unwillkürlich machte sie eine Bewegung, um ihn aufzuhalten. Sie prallten mit den Oberkörpern zusammen, sodass ihr Busen mit den empfindsamen Spitzen gegen seine feste Brust stieß. Lust wallte in ihr auf und ließ sie taumeln angesichts dieser köstlichen Berührung. Seine Hände glitten nach oben– um dann wieder herabzusinken. James hatte sich gefangen, und sie würde nie erfahren, ob er sie fortstoßen oder zu sich heranziehen wollte. Jetzt jedenfalls trat er auch noch einen Schritt zurück.
    » Nur ein einziger Kuss, James. Wem kann das schon schaden?« Bis zu diesem Augenblick hatte Missy niemals die Erfahrung gemacht, welche Antriebskraft der Verzweiflung innewohnte, die aus Angst und schwindender Hoffnung resultierte und eine spannungsgeladene Atmosphäre erzeugte, in der sich die Luft mit einer feurigen Hitze aufzuladen schien.
    James gab sich ungerührt. Nur an seinen fest zusammengepressten Lippen war zu erkennen, wie schwer es ihm fiel, die Fassung zu wahren. Ohne ein einziges Wort zu verlieren, starrte er ihr ins Gesicht.
    Schließlich fragte er: » Und was kommt danach?«
    » Ich vermute, das hängt davon ab, wie wir aufeinander reagieren. Falls wir es genießen und uns darauf einigen sollten, die Möglichkeit einer mehr… äh, vertraulichen Verbindung zu erkunden, wärest du dann unter Umständen bereit, in London zu bleiben und an der Saison teilzunehmen?«
    Er schenkte ihr einen kalten, abweisenden Blick. » Nein.«
    » Verstehe«, sagte sie. Seine scharfe Antwort warf sie kaum aus der Bahn. Falls sie in seinen Augen wirklich so etwas wie seine Schwester darstellte, dann hätte er ganz sicher anders reagiert und sie zur Rede gestellt. Missy fand es nach wie vor eine gute Idee, durch einen Kuss mehr über die Natur ihrer Beziehung in Erfahrung zu bringen. Es war ja schließlich nicht so, dass sie sich noch niemals zuvor geküsst hatten. Aber vielleicht befürchtete er, dass es nicht bei diesem einen Kuss blieb.
    Und genau deshalb verlieh seine Weigerung ihr neue Hoffnung.
    James’ Fäuste öffneten und schlossen sich rhythmisch. Missy war überzeugt, dass er ihr in diesem Augenblick am liebsten den Hals umgedreht hätte. Nun, die Zeiten, in denen er alleine darüber bestimmen konnte, in welche Richtung ihr Verhältnis sich entwickelte, waren ein für alle Mal vorbei. Sie weigerte sich, noch ein weiteres Jahr zu verschwenden, obwohl sie doch wusste, wen sie liebte, und überzeugt davon war, dass sie perfekt zueinander passten. Zwischen ihnen existierte etwas ungeheuer Machtvolles, wie ihr in ihrem sechzehnten Lebensjahr bewusst wurde. Und nichts anderes als dieses undefinierbare Etwas hatte dafür gesorgt, dass sie all die trostlosen Jahre über nicht die Hoffnung verlor. Nein, von heute an wollte sie das Ruder selbst in die Hand nehmen. Und ihn rücksichtslos verführen.
    » Eines Tages wirst du dem falschen Mann einen Antrag machen«, stieß er kalt hervor.
    » Oder dem richtigen.« Missy schenkte ihm ein kleines Lächeln, machte auf dem Absatz kehrt und verließ die Bibliothek.

2
    A rmstrong wird dich zu Hackfleisch verarbeiten, solltest du auch nur einen einzigen Gedanken daran verschwenden, sie anzurühren.«
    Abrupt drehte James den Kopf in die Richtung, aus der Alex Cartwrights Stimme kam. Sein Freund betrat die Bibliothek und ließ sich in einen Armsessel fallen.
    » Ich habe gerade Missy erlebt, wie sie aus dem Zimmer gerauscht ist«, erklärte Cartwright und gab sich keine Mühe, das amüsierte Grinsen zu unterdrücken.
    James lächelte missvergnügt und seufzte, bevor er sich wieder setzte.
    » Er sollte sich lieber um seine Schwester kümmern. Ich bin ganz bestimmt nicht das Problem.«
    Cartwright lachte. » Dann hast du sie also nach Kräften entmutigt? Gibt es denn berechtigte Hoffnung, dass sie Granvilles Werbung annimmt? Oder die irgendeines anderen Gentleman, der um ihre Hand anhält? Es müssen doch mindestens ein Dutzend
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