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Verbotene Sehnsucht

Verbotene Sehnsucht

Titel: Verbotene Sehnsucht
Autoren: B Kendall
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mit normalen Begierden darum bitten, keinen Gedanken mehr an Sex zu verschwenden.
    Rasch drehte er sich um, um nicht die Fassung zu verlieren, beschäftigte sich mehrere Sekunden lang angelegentlich mit seinen Händen, fingerte an einem Buch herum und stellte es schließlich an seinen Platz im Regal zurück, während sie ihn unverändert durchdringend anblickte und auf eine Antwort wartete.
    Was konnte er noch sagen, ohne ihren Schmerz zu vergrößern? » Nein, ich bin kein Gentleman.«
    » Ich möchte widersprechen, wenn du gestattest«, konterte sie ebenso sanft wie zuvor.
    Das hätte sie vielleicht nicht getan, wenn sie die sündhaften Dinge ahnen würde, die er mit ihr anzustellen wünschte– außerhalb der Heiligkeit und Unverletzlichkeit der Ehe. Überdies war sie nicht auf der Suche nach einer Affäre, egal ob kurz oder lang. Das, wonach sie strebte, war tausendmal schlimmer. Sie wollte Dauerhaftigkeit, Ehe und Kinder. Welcher Mann aber ließ sich schon freiwillig wie ein Dummkopf in Fesseln legen? Niemand. Das Beispiel seines Vaters schien ihm abschreckend genug.
    » Es spielt keine Rolle, was du glaubst.« Oder was sie sagte oder tat. Er würde hart bleiben.
    Missy ging auf ihn zu, bis sie dicht vor ihm stand. So dicht, dass die gerafften Rüschen ihres gelben Rockes über seine Hose strichen und die Knospen ihres Busens nur wenige Zentimeter von seinem Oberkörper entfernt waren. Ihr hoher, fester…
    Er gab sich einen Ruck, um seine lüsternen Gedanken in eine andere Richtung zu lenken. Es war nicht nur in höchstem Maße unangemessen, auf Armstrongs jungfräuliche Schwester scharf zu sein, sondern auch sehr gefährlich. Für keine Frau lohnte es sich, die Freundschaft zu einem Mann zu opfern, der ihm so nahe stand wie ein leiblicher Bruder.
    » Weißt du, was ich glaube, was wir tun sollten?«, fragte sie, ganz die verführerische Unschuld, und blickte mit heftigstem Verlangen auf seinen Mund. Wäre er ein Pulverfass, er stünde jetzt glatt in Flammen.
    James unterdrückte einen Anflug unerwünschter Lust und wünschte sich, dass ihr Anblick ihn nicht daran erinnern möge, wie lange es schon her war, seit er in den Freuden des Fleisches geschwelgt hatte. Und das gehörte zu den Dingen, die er unbedingt ändern wollte, sobald er in London zurück war.
    » Nichts. Wir sollten nichts tun, Missy.« War das wirklich seine Stimme, die da so schwach und erstickt klang?
    Das Leben konnte manchmal ziemlich ungerecht sein, fand James und ließ den Blick über ihre schlanke Gestalt gleiten. Sie war einfach köstlich anzuschauen, von ihrem atemberaubenden Gesicht über die kleinen, perfekt geformten Brüste bis zu einer Taille, die er mühelos mit zwei Handspannen zu umfassen vermochte. Erinnerungen an wohl geformte Schenkel und Knöchel unter ihrer Reitkleidung blitzten in ihm auf. Und er würde sich bestens vorstellen können– nein, er hatte es bereits getan–, welch sanft geschwungene Hüften und lange, schlanke Beine sich unter ihren Unterröcken verbargen.
    Verdammt! Warum nur musste es so schwer sein? Und das zu allem Überfluss auf jede erdenkliche Weise.
    Missy lächelte, als wisse sie etwas, wovon er keine Ahnung hatte, streckte einen feingliedrigen weißen Finger aus und strich ihm über die zusammengepresste Kiefermuskulatur. Er zuckte unwillkürlich zurück und trat rasch beiseite, um sich ihrer Hand zu entziehen. Abrupt stieß er die Luft aus den Lungen.
    » Ich glaube, ich habe es zwischen uns verdorben. Dich so zu küssen. Damals war ich wirklich ein dummes junges Ding. Wahrscheinlich habe ich noch nicht einmal den Mund geöffnet, stimmt’s?«
    Plötzlich wollte James kein vernünftiger Grund mehr einfallen, sie nicht zu packen und gleich auf dem Fußboden zu nehmen. Aber nach ein paar Sekunden gewann die Vernunft die Oberhand und sorgte dafür, dass nicht sein ganzes Hirn vom Unterleib gesteuert wurde.
    » Es reicht, Missy«, bemerkte er mit strenger, vorwurfsvoller Stimme.
    » Was reicht?«, fragte sie und fuhr sich mit der Zungenspitze über die Unterlippe, bevor sie diese kirschfarbene Üppigkeit nachdenklich schürzte.
    James stand da wie erstarrt. Und völlig gebannt.
    Es kostete ihn zwar beachtliche Anstrengung, doch nach einer bedeutungsvollen Pause schaffte er es schließlich, den Blick von ihrem Mund zu lösen. Er musste Abstand zwischen sie beide bringen, weil sein Erregungszustand ansonsten zu offensichtlich zu werden drohte. Zumal ihr Duft, dieser schwache Fliederhauch, seinen
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