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Verbotene Momente des Glücks (German Edition)

Verbotene Momente des Glücks (German Edition)

Titel: Verbotene Momente des Glücks (German Edition)
Autoren: Christie Ridgway
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Tanz der sieben Schleier vorführen zu sehen wäre sicherlich auch diese kleine Unannehmlichkeit wert.“
    Auch die zweite Runde ging an ihn!
    In den nächsten Tagen genoss Sophie das schöne Haus mit seinen verschwenderisch blühenden exotischen Gewächsen, die Wärme und die Ruhe. Nur der Scheich störte, so wie die Schlange im Paradies, ihr Vergnügen. In seiner Gegenwart fühlte sie sich meistens nervös und gereizt.
    Manchmal allerdings gelang es ihr zu vergessen, warum sie hier war. In diesen Momenten empfand sie seine Nähe als ziemlich angenehm, viel angenehmer, als sie sich selbst eingestehen mochte. Diese Empfindungen erschreckten sie und ließen den Wunsch, dieser absurden Situationmöglichst schnell ein Ende zu machen, immer stärker werden.
    Sharif hingegen zeigte keinerlei Anzeichen von Ungeduld. Er schien davon überzeugt zu sein, dass sie irgendwann nachgab und ihm ihr Geheimnis verriet.
    „Ein Berater des Königs, der als Wachhund agiert. Welch ein Abstieg!“, spottete Sophie eines Tages.
    „Von den Beratern des Königshauses wird äußerste Flexibilität erwartet“, schoss er zurück.
    „Ist es flexibel, rücksichtslos auf seinem Recht zu beharren? Sind die Berater des Königs darauf spezialisiert, die Meinung und Unschuldsbeteuerungen anderer Menschen zu ignorieren?“, redete Sophie sich in Rage.
    „Normalerweise nicht“, gab Sharif höflich zurück, die Ironie der Frage überhörend. „Meine Stärke ist die Wachsamkeit. Wenn die Maus aus ihrem Versteck kommt, werde ich da sein. All deine Verzögerungstaktiken nützen dir nichts, Sophie. Sei dessen sicher.“
    Aber die Blicke, mit denen er sie bedachte, wenn er sich unbeobachtet fühlte, straften seine Worte Lügen. Ihre Präsenz in seinem Haus war für ihn sicherlich ebenso unangenehm wie für sie selbst. Sie trugen einen Nervenkrieg aus, und Sophie fand, es sei an der Zeit, zu anderen Waffen zu greifen.
    Sophie hatte die ganzen Jahre über genau beobachtet, wie Zoe die Männer umgarnte, ohne diese Tricks selbst anzuwenden, weil sie, was Beziehungen anging, viel ernsthafter war als ihre Schwester. Zoe hingegen vertrat die Meinung, dass es ein Problem der Männer sei, wenn sie so dumm waren, ihren Versprechungen Glauben zu schenken. Die liebeshungrigen Verehrer reagierten immer gleich: Entweder sie umschwirrten Zoe wie die Bienen den Nektar, oder sie verschwanden von der Bildfläche, weil sie nicht in der Nähe einer Frau sein mochten, die sie nicht besitzen konnten.
    Sophies Plan war recht einfach. Sharif würde mit einer verheirateten „Zoe“ nicht ins Bett gehen, obwohl er sich offensichtlich nach wie vor körperlich stark zu ihr hingezogen fühlte. Alles, was sie tun musste, war, die erotische Spannung so zu steigern, dass es unerträglich für ihn wurde. Dann erfüllte er ihr den Wunsch, sie gehen zu lassen, oder er schickte sie fort, weil er ihre Gegenwart nicht länger ertrug. Auf jeden Fall wäre sie frei!
    Ihre innere Stimme warnte sie, Sharif nicht zu unterschätzen. Er war nicht der Mann für solche Spielereien. Aber sie ignorierte diese Warnung ihres Unterbewusstseins, denn sie fühlte sich zu diesem starken und gut aussehenden Mann mehr hingezogen, als sie sich selbst eingestehen mochte.

4. KAPITEL
    Sophie saß aufrecht im Bett und lauschte in die Dunkelheit. Draußen ertönte der Ruf eines Vogels. Die Nacht war warm, und obwohl eine leichte Brise die Vorhänge leicht bauschte, hatte sie sich nur mit einem Laken zugedeckt. So leise wie möglich griff sie nach dem Wasserglas, das auf dem kleinen Tisch neben ihrem Bett stand, und stippte den Finger hinein. Auf keinen Fall durfte sie Sharif im Nebenzimmer aufwecken! Sorgfältig verteilte sie Wasser in ihren Haaren und auf ihrem Dekolleté über dem zarten Seidenhemd, das sie anstelle eines Schlafanzuges trug. Auch den Nacken, die Stirn und ihre Wangen benetzte sie mit Flüssigkeit. Zum Schluss besprenkelte sie ihr Kopfkissen. Dann füllte sie Wasser aus der ebenfalls auf dem Tisch stehenden Karaffe nach und legte sich wieder zurück.
    Einen Augenblick später begann sie leise zu stöhnen und um sich zu schlagen.
    Sharif lag wach. Tausend Gedanken schwirrten in seinem Kopf herum. Welch ein Narr war er, Sophie hierherzubringen! Nun, da er in seinem Gefühlschaos gefangen war, erkannte er die wahren Motive für sein Tun. Die Wiederbeschaffung der gestohlenen Jade-schale war nur ein Vorwand, an den er selbst eine Weile geglaubt hatte.
    Schon im vergangenen Jahr hatte Sophie ihm
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