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Verbotene Leidenschaft

Verbotene Leidenschaft

Titel: Verbotene Leidenschaft
Autoren: S. Quinn
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mit einem tiefen Seufzer auf dem Sofa zurücksinken und versuche, die Bilder zu verdrängen, die die Befragung neuerlich heraufbeschworen hat.
    »Ich bin so stolz auf dich, Sophia«, höre ich Marc hinter mir sagen und spüre, wie er die Arme um meine Schultern und Brust schlingt.
    »Jetzt ist es vorbei.« Mir kommen die Tränen.
    Er schließt die Arme fester um mich. »Ich mache mir solche Vorwürfe, weil ich dich nicht beschützt habe.«
    »Aber das hast du doch getan. Du hast mich gerettet.«
    »Trotzdem hätte ich klüger sein müssen als dieser Getty. Allein die Vorstellung, was dir hätte passieren können, bringt mich um den Verstand.«
    »Aber mir ist nichts passiert.« Ich drehe mich um und schlinge die Arme um seinen Hals. Ein Schatten liegt über seinen Augen. Ich lese Traurigkeit in ihnen ab.
    »Ich werde die Sicherheitsmaßnahmen verdoppeln. Und ich werde während der Kostümproben und der Vorstellungen im Theater bleiben. Die ganze Zeit. Ich werde dich keine Sekunde aus den Augen lassen.«
    »Marc, ich glaube nicht … das Stück. Ich kann das nicht. Nach allem, was passiert ist. Du hattest recht. Ich hätte diese Rolle nie annehmen dürfen.« Ich starre auf den Teppich.
    Marc legt einen Finger unter mein Kinn und zwingt mich behutsam, ihn anzusehen. »Du solltest die Rolle spielen.«
    Ich sehe den weichen Ausdruck in seinen Augen, die grenzenlose Liebe darin.
    »Ach, ich weiß auch nicht.«
    »Du bist für die Rolle wie geschaffen. Sie ist perfekt für dich. Es war ein Fehler, dich davon abhalten zu wollen. Ich hätte dich gleich von Anfang an unterstützen müssen, aber … ich hatte Angst.«
    »Du? Angst?«
    Marc lächelt. »Schreckliche Angst. Davor, dich zu verlieren. Die Kontrolle über dich zu verlieren.«
    »Und sieh dir an, was passiert ist.«
    Wir lächeln beide.
    »Lass nicht zu, dass Getty dir das alles ruiniert. Wir haben so hart gearbeitet, so sehr gekämpft. Dein Publikum wartet auf dich. Ich werde dir helfen. Wir haben noch eine ganze Woche. Ich werde mit dir arbeiten, dir helfen, dein Selbstvertrauen wieder aufzubauen.« Er zieht mich an seine Brust. »Und ich werde dich beschützen, Sophia. Immer.«

❧ 106
    D ie folgende Woche ist die längste und zugleich kürzeste meines Lebens – lang, weil Marc mich durch einen wahren Trainingsmarathon schickt, einschließlich einer Hypnosebehandlung und Sitzungen bei einer Psychotherapeutin, und kurz, weil scheinbar im Handumdrehen der Tag der Premiere gekommen ist.
    Die Hypnosetherapeutin hat sich als überaus hilfreich entpuppt: Sie versucht es mit Logik und führt mir vor Augen, wie gering die Wahrscheinlichkeit ist, dass so etwas jemals wieder passieren wird. Und sie bringt mir Techniken bei, wie ich mich besser auf den jeweiligen Moment konzentrieren kann und meine Nervosität in den Griff kriege.
    Wann immer ich nervös werde, presse ich Daumen und Zeigefinger zusammen, was mir hilft, mich zu beruhigen.
    Marc hat auch ein Treffen mit meiner Familie und mit Jen arrangiert. Er ist klug genug zu wissen, dass sie ein wesentlicher Teil meiner Genesung sind. Er hat Jen gebeten, zu uns zu kommen und Zeit mit mir zu verbringen, und einen Tisch für Dad, Genoveva, Jen, Samuel und mich in einem italienischen Restaurant reserviert. Natürlich kommt er ebenfalls mit. Es ist eine echte Freude, ihn mit Sam spielen und mit Jen und meinem Vater plaudern zu sehen.
    Meinem Dad geht es ausgezeichnet. Er strotzt förmlich vor Gesundheit, und die Ärzte sagen, er befinde sich in erstklassiger Verfassung.
    Obwohl Marc und ich uns seit dem Vorfall mit Getty näher sind denn je, haben wir seitdem nicht mehr miteinander geschlafen. Marc behandelt mich wie ein rohes Ei, trägt mich abends behutsam ins Bett, küsst mich zärtlich auf die Stirn und nimmt mich in die Arme, bis ich eingeschlafen bin. Aber er versucht kein einziges Mal, sich mir zu nähern, was meine Sehnsucht nach ihm mit jedem Tag wachsen lässt.
    Ich liebe ihn so sehr, und ich weiß, dass er mich liebt, aber erst wenn wir Sex hatten, kann ich sicher sein, dass ich vollends wiederhergestellt bin. Doch noch ist es nicht so weit.
    Egal. Heute ist Premierentag. Und ich habe Angst. Eine Zeit lang hilft mir das Daumen-Zeigefinger-Spielchen, aber nicht sehr lange.
    Marc fährt mich ins Theater und parkt vor dem Bühneneingang. »Du schaffst das«, sagt er.
    Ich nicke, den Blick auf die rote Tür geheftet. Davor stehen zwei Sicherheitsleute. Bei ihrem Anblick beschleunigt sich mein Herzschlag
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