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Verbotene Gefuehle

Verbotene Gefuehle

Titel: Verbotene Gefuehle
Autoren: Renate Blieberger
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er noch mal kurz auf, es klang wie eine Auforderung, dann wandte er sich um und begann zu laufen. Sie verstand nicht warum, aber sie musste, dem Wolf folgen, als sie begann ihm nachzulaufen schrie David hinter ihr gequält auf: „Anna, verlass mich nicht.“ Anna zögerte kurz, der Schmerz in Davids Stimme berührte sie, aber das Verlangen dem Wolf zu folgen war stärker. Sie lies den Mann zurück und folgte dem Wolf. Sie rannten über den kahlen blutbesudelten Boden, er immer knapp vor ihr, durch die Stadt, die Landstraße, bis sie bei dem Truckstopp zwei Meilen vor der nächsten Stadt ankamen. Dort öffnete sich die Tür, und der Wolf schlüpfte ins Gebäude. Mit ihm verschwand auch das unwiderstehliche Bedürfnis ihm zu folgen. Anna blieb stehen und sah sich um, aber da war nur der Parkplatz und die abgestellten Autos, sonst nichts, was immer die Magie ihr zeigen wollte, war in dem Gebäude. Gerade als sie den ersten Schritt auf die Tür zu machte, erklang plötzlich Davids schmerzliche Stimme hinter ihr, „Warum willst du ihn? Du gehörst zu mir, das musst du doch wissen. Wir werden die Welt verändern, wir werden den Zirkel verändern, du und ich.“ Anna war herumgefahren und sah, dass er so knapp bei ihr stand, dass sie ihn fast berührte und sie sah die Tränen auf seinem Gesicht. Sie streckte die Hand aus um sie wegzuwischen, aber sie berührte nur Stoff, denn in diesem Moment wachte sie auf. Anna schüttelte sich, um wieder ganz zu sich zu kommen, so intensiv war die Vision gewesen. Da hatte sie ihre Antwort, das Dumme daran war nur, sie wurde nicht schlau daraus. David spielte in ihrer Zukunft zweifellos eine Rolle, aber warum war sie zum Truckstopp geführt worden, von einem Wolf? Schlimmer noch, diesmal endete die Magie nicht mit der Vision, sie verspürte wieder den Drang in den Truckstopp zu gehen. Die Magie rief sie und Anna beschloss ihr zu folgen.

3.Kapitel

    Eine Stunde später stand sie vor dem Trucker Lokal, ihr Blick schweifte über den Parkplatz dann über das Gebäude. Für gewöhnlich ging Anna nicht an solche Plätze, aber die Magie drängte sie durch die Tür zu gehen. Die Vision hatte sich verändert und sie hierher geführt, das hatte etwas zu bedeuten, kein Zweifel. Ein leichter Hoffnungsschimmer hatte sich auf der Herfahrt in ihr breitgemacht. Die Magie hatte sie noch nie betrogen, vielleicht wartete hinter dieser Tür der Ausweg, für den sie gebetet hatte. Manche Hexer beherrschten das Formwandeln, vielleicht war der Wolf aus ihrer Vision ja einer von ihnen. Vielleicht war er der Mann, der in ihr so eine Leidenschaft wie Lukas in Jess erwecken konnte. Und ein Hexer von solcher Macht würde auch den Ansprüchen ihrer Eltern genügen. Ein leichtes Lächeln glitt zum ersten Mal seit dem Abendessen über ihre Lippen, sie gab sich einen Ruck und trat ein. Es war nicht gerade eines der netten kleinen Lokale, die sie sonst bevorzugte, es war laut und rauchig und die Gäste waren vorwiegend Trucker oder leichte Mädchen, nur vereinzelt hatten sich Reisende für einen Zwischenstopp her verirrt. Sie zog sich an eine Wand zurück und lies ihren Blick, ebenso wie ihre magische Sinne durch den Raum wandern. Er wäre ihr sofort aufgefallen, selbst wenn sie nicht nach ihm gesucht hätte, der Mann war die fleischgewordene Sünde. Er war fast zwei Meter groß, athletisch ohne klobig zu wirken, als er den Billard Queue in Stellung brachte bewegte er sich mit der Geschmeidigkeit eines Raubtiers. Sein Gesicht war eine Spur zu kantig, um gutausehend genannt zu werden, es wurde beherrscht von zwei tiefgrünen Augen. Sein Haar war rot und an seiner Schläfe zog sich eine schneeweiße Strähne bis in die Spitzen hinab. Kein Zweifel, er war der Wolf aus ihrer Vision, und kein Zweifel, er war kein Hexer, sondern tatsächlich ein Wolf, ein Werwolf. Bitterkeit stieg in Anna hoch, als sie die Wahrheit erkannte. Sie hatte die Vision falsch gedeutet, David war ihre Zukunft, egal wie furchtbar öde sie werden würde. Die Magie hatte sie nicht zu ihrem Märchenprinzen geführt, der sie vor ihrem Schicksal bewahren würde, sie hatte ihr nur ein Abschiedsgeschenk gewährt, eine Nacht voller Leidenschaft, die für ihr ganzes Leben würde reichen müssen. Ihre Schultern sackten für einen Moment nach unten und sie konnte Feuchtigkeit in ihren Augen aufsteigen spüren. Wütend blinzelte Anna sie weg, wenn das hier schon alles war, was das Schicksal ihr vergönnte, bevor sie sich für die Magie opfern musste, würde sie
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