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Verbotene Gefuehle

Verbotene Gefuehle

Titel: Verbotene Gefuehle
Autoren: Renate Blieberger
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begann vor zwei Nächten. In den vergangenen Jahren hatte ich mir genug Geld ergaunert, um von der billigen Absteige in ein hübsches Apartment mit lichtdichten Rollos umzuziehen. Da meine Nachbarn es wohl ziemlich empörend gefunden hätten, wenn ich mit meinem jagt Outfit, klingt doch besser als Nuttenfummel finde ich, über den Flur gelaufen wäre, trug ich es in einer Tasche bei mir und machte mich auf den Weg zu meiner „Arbeitsstätte“. Ich schlenderte gemütlich, als ob ich einen kleinen Spaziergang machen wollte, bis ich in die dunkle Gasse an der Ecke des Blocks einbiegen konnte. Von dort weg nutzte ich meine Vampirgeschwindigkeit, um den Strich zu erreichen. Wie gewohnt zog ich mich am dortigen öffentlichen Klo, man was für ein Gestank, um und nahm meine Lauerstellung ein. Wie üblich musste ich nicht lange warten, mit meinen ein Meter sechzig, den hellblonden Locken und der zierlichen Gestalt wirke ich puppenhaft, was diese Typen zuverlässig anlockt. Einer dieser abartigen Mistkerle hielt in einem dicken Sportwagen neben mir, er lehnte sich aus dem Fenster, grinste anzüglich und sagte: „He Kleine du hast heute Glück, ich bin sehr spendabel, wenn du deine Sache gut machst“, dabei glitt sein Blick gierig meinen kaum verhüllten Körper entlang. Er hing am Haken, perfekt, ich warf ihm ein kokettes Lächeln zu und setzte an um ihn richtig heißzumachen, als eine aufgebrachte Männerstimme mich unterbrach: „Sie sollten sich was schämen, sich an Kindern zu vergreifen.“ Ich fuhr zu dem Störenfried herum, und sah zum ersten Mal ihn, den Mann an dessen Kellerwand ich jetzt hänge. Er war niedlich, anders kann ich es nicht sagen, er war groß, gute ein Meter achtzig, seine Haut hatte einen etwas dunkleren Teint, vielleicht ein halber Latino oder auch Ureinwohner. Er war schlank vermutlich durchtrainiert, obwohl das in den Schlabberklamotten die er trug nicht eindeutig festzustellen war. Sein Haar war schwarz, und es brauchte einen Friseur, denn es war in dieser unmöglichen Länge zwischen nicht mehr kurz aber auch nicht gepflegt lang. Sein Gesicht war eine Spur zu weich um ihn wie einen harten Kerl wirken zu lassen. Aber die tiefbraunen Augen hätten es ziemlich sinnlich machen können, falls er nicht diese unmögliche, viel zu große Brille getragen hätte. Sein Blick hatte sich jetzt von meinem Freier mir zugewendet, er sah mich ernst an und sagte sanft: „Hör mal zu Kleine, ich weiß nicht wie du hier gelandet bist. Aber es gibt andere Möglichkeiten, du musst das nicht machen.“ Autsch, das war weniger niedlich, warum konnte nicht mal ein süßer Kerl wie er die Frau in mir sehen. Aber klar, für ihn war ich ein Teenager, während er wie Ende zwanzig wirkte. Zum wiederholten Mal verfluchte ich Florence, hätte mich dieses blöde Miststück damals nicht verwandelt, dann könnte ich heute so einen schnuckligen Typen haben, statt mich mit Perversen rumzuschlagen. Nun ja genau genommen wäre ich inzwischen fast sechzig und könnte höchstens noch meine Enkel abknutschen, aber he wenigstens früher hätte ich mal so einen wie ihn haben können. Er interpretierte mein Schweigen wohl als Angst und war näher gekommen. Er zog eine Karte aus seiner Jackentasche und hielt sie mir entgegen. „Ich verstehe, dass du mir nicht traust, aber das ist ein Ort an den Mädchen wie du gehen können.“ Jetzt wurde es meinem potenziellen Opfer wohl zu viel, er trat das Gaspedal durch und suchte das Weite. Super, jetzt musste ich nicht nur den barmherzigen Samariter loswerden, ich musste mir auch noch eine neue Mahlzeit suchen. Ich seufzte innerlich auf, mein Leben war wirklich völlig daneben, ich ließ den Teenager raushängen und pflaumte ihn an: „Du weißt gar nichts, lass mich bloß in Ruhe.“ Dann rannte ich theatralisch weg. Aber was tat dieser Verrückte, er folgte mir, natürlich hätte ich ihn leicht abhängen können, aber da war ja diese verfluchte erste Regel. Also stoppte ich nach als ich merkte dass er nicht aufgab, als ob ich völlig außer Atem wäre. Er schnaufte nicht mal, obwohl wir etliche Hundert Meter gelaufen waren, er war offenbar gut in Form. Er hielt mir wieder die Karte hin und sagte fast flehend: „Bitte nimm wenigstens die Karte, damit du weißt, wo du hinkannst, wenn du es dir überlegst. Sag einfach Eric schickt dich.“ Ich griff gehorsam nach der Karte und nickte brav. Er entspannte sich sichtlich, er lächelte mich freundlich an und fügte hinzu: „Wenn du Hilfe brauchst,
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