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Verbotene Früchte im Frühling

Titel: Verbotene Früchte im Frühling
Autoren: Lisa Kleypas
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damit sie an seiner Stelle vor dem Berufungsgericht auftraten.
    In der Zwischenzeit reiste und arbeitete Matthew pausenlos, überwachte den Bau der Manufaktur in Bristol, stellte Mitarbeiter ein und organisierte ein Verteilernetz, das sich überall im Land ausbreitete. Daisy kam es so vor, als habe sich Matthew irgendwie verändert, seit die Geheimnisse seiner Vergangenheit enthüllt waren – als wäre er jetzt freier, noch selbstsicherer und charismatischer.
    Nachdem er Matthews grenzenlose Energie beobachtet und seine wachsenden Fähigkeiten gesehen hatte, hatte Simon Hunt eine Entscheidung getroffen und ihm erklärt, dass er jederzeit zu Consolidated Locomotive kommen könnte, wenn er es eines Tages müde sein sollte, für Bowmans zu arbeiten. Das hatte Thomas Bowman veranlasst, ihm einen größeren Anteil am zukünftigen Gewinn der Seifenfabrik anzubieten.
    „Mit dreißig werde ich Millionär sein“, hatte Matthew trocken zu Daisy gesagt. „Es muss mir nur gelingen, nicht ins Gefängnis zu müssen.“
    Es hatte Daisy überrascht und angerührt, dass jeder in der Familie, sogar ihre Mutter, zu Matthews Verteidigung angetreten war. Ob das Daisys wegen geschah oder für ihren Vater, war unklar. Thomas Bowman, der immer so streng mit allen Menschen umgegangen war, hatte Matthew sofort verziehen, dass er ihn hintergangen hatte.
    Tatsächlich schien Bowman in ihm mehr denn je einen Sohnersatz zu sehen.
    „Man könnte meinen“, sagte Lillian zu Daisy, „dass, sollte Matthew Swift einen kaltblütigen Mord begehen, Vater auf der Stelle verkünden würde: Nun, der Junge muss einen wichtigen Grund dafür gehabt haben.“
    Daisy hatte festgestellt, dass die Zeit schneller verging, wenn man beschäftigt war, und kümmerte sich daher darum, ein Haus in Bristol zu finden. Sie entschied sich für ein großes Giebelhaus an der Küste, das einst einem Reeder und seiner Familie gehört hatte. Begleitet von ihrer Mutter und ihrer Schwester, die beide weitaus mehr Spaß am Einkaufen hatten als sie selbst, erwarb Daisy große, bequeme Möbelstücke und bunt gemusterte Stoffe für Fenstervorhänge und Bezüge, und natürlich sorgte sie dafür, dass in so vielen Räumen wie möglich Tische und Regale für Bücher bereitstanden.
    Es war Daisy eine große Hilfe, dass Matthew zu ihr eilte, wann immer er sich ein paar Tage freimachen konnte.
    Jetzt gab es keine Hemmnisse mehr zwischen ihnen, keine Geheimnisse oder Ängste. Während sie lange Gespräche führten und durch die verschlafene spätsommerliche Landschaft wanderten, freuten sie sich grenzenlos an der Gesellschaft des jeweils anderen. Und nachts, wenn Matthew zu Daisy kam, um sie mit Leidenschaft zu verwöhnen, füllte er ihre Sinne mit unendlicher Freude und ihr Herz mit Liebe.
    „Ich habe mich so sehr bemüht, mich von dir fernzuhalten“, flüsterte er ihr eines Nachts zu und zog sie an sich, während das Mondlicht Streifen auf die hügelige Landschaft ihrer Betttücher malte.
    „Warum?“, flüsterte Daisy zurück und schob sich über ihn, bis sie auf seiner muskulösen Brust lag.
    Er spielte mit ihrem langen dunklen Haar. „Weil ich nicht so zu dir kommen sollte, ehe wir verheiratet sind. Es besteht das Risiko …“
    Daisy brachte ihn mit ihrem Mund zum Verstummen und hielt erst inne, als sein Atem schneller ging und seine nackte Haut beinahe zu glühen schien. Sie hob den Kopf und lächelte in seine strahlenden Augen hinein. „Alles oder nichts“, murmelte sie. „So will ich dich.“
    Endlich erhielt Matthew die Nachricht von seinen Anwälten, dass drei Bostoner Richter die Gerichtsakten durchgesehen, die Verurteilung aufgehoben und festgelegt hatten, dass der Fall nicht wieder aufgenommen werden konnte. Damit waren alle Hoffnungen der Familie Waring zunichtegemacht, die Angelegenheit weiter zu verfolgen und diesen Prozess erneut aufzurollen.
    Matthew hatte die Nachrichten äußerlich mit bemerkenswert ruhiger Haltung aufgenommen. Er nahm die Glückwünsche von allen entgegen und dankte den Bowmans und den Westcliffs sehr ernst und aufrichtig für ihre Unterstützung. Erst als er allein war mit Daisy, verlor er die Fassung, denn seine Erleichterung war zu groß, als dass er sie stumm hätte ertragen können. Sie hatte ihn nach Kräften getröstet, und es war eine Situation so voller Gefühle und Innigkeit gewesen, dass sie für immer ein Geheimnis zwischen ihnen beiden blieb.
    Und dann kam ihr Hochzeitstag.
    Die Zeremonie in der Kapelle von Stony Cross hatte
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