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verboten gut

verboten gut

Titel: verboten gut
Autoren: Inka Loreen Minden
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murmelte Josh zufrieden.
    Marc küsste sein Haar, doch erstarrte in seinen Bewegungen, als irgendwo ein Handy klingelte.
    »Meins«, brummte er, erhob sich, wühlte in seinem Kleiderhaufen und legte sich wieder ins Bett neben Josh, als er das Gespräch annahm.
    Josh hörte nur mit halbem Ohr zu – er verstand ohnehin nichts und Marc erwiderte kaum etwas.
    »Was? Bist du dir sicher?«, rief er plötzlich, was Josh aufschreckte. Marc warf einen schnellen Blick auf ihn. Josh streckte sich gähnend und versuchte, Marc zu berühren, doch der wich immer weiter vor ihm zurück. Anscheinend war das Gespräch wichtig und er wollte nicht abgelenkt werden. Daher steckte Josh seine Nase in Marcs Kissen, das noch warm war und wunderbar nach seinem Liebsten duftete.
    »Ja, mach ich. Bis dann«, sagte Marc schließlich, bevor er das Handy zuklappte. Seine Hand zitterte.
    »Schlechte Nachrichten?« Josh richtete sich im Bett auf. Er musste dringend aufs Klo.
    Marc murmelte nur etwas Unverständliches, ohne ihn anzusehen, und suchte seine Sachen zusammen.

    Als Josh von der Toilette zurückkam, war Marc verschwunden. Er hatte ihm nicht mal einen Kuss gegeben. Josh ahnte Schlimmes. Es musste mit diesem Anruf zu tun haben, irgendetwas war passiert! Hastig wusch er sich und zog sich an, weil er vor seinem ersten Kurs unbedingt noch Marc fragen musste, was geschehen war.

***

    »Hey, was ist los, ist etwas passiert? Du warst nach dem Anruf so aufgewühlt!«, legte Josh sofort los, als Marc nach seinem Klopfen die Tür geöffnet hatte.
    »Was? Nein, alles bestens«, erwiderte Marc steif. Sein Gesicht glich einer wächsernen Maske.
    Josh grinste. »Na dann komm ich mir eben jetzt meinen Kuss abholen.«
    Doch Marc erwiderte das Lächeln nicht. »Raus jetzt, ich muss gleich in meinen Kurs!«, knurrte er, wobei er mit der Hand zur Tür deutete.
    Joshs Herz sank. Marc war plötzlich wie ausgewechselt. »Wenn irgendwas passiert ist, kannst du mit mir darüber reden! Ist jemandem etwas zugestoßen?«
    Vehement schüttelte Marc den Kopf. »Geh einfach und lass mich in Ruhe.«
    Josh schluckte. Was hatte nur Marcs Stimmungswandel herbeigerufen? Gerade war noch alles in Ordnung gewesen. Mehr als in Ordnung. So gut hatte sich Josh schon ewig nicht mehr gefühlt. Eigentlich hatte er sich noch nie so aufgehoben, so geborgen gefühlt. »Okay, dann geh ich jetzt. Du weißt ja, wo du mich findest, wenn du reden willst.«
    Mit hängendem Kopf verließ Josh das Zimmer. Anscheinend gehörte Marc zu dem Typ Mann, der nicht über seine Gefühle sprechen konnte, wobei – Josh dachte daran, wie sich Marc ihm am See offenbart und über seinen Vater gesprochen hatte. Etwas war passiert – Marc brauchte wahrscheinlich jetzt nur ein wenig Zeit für sich. Josh würde es später noch mal probieren.
    Doch auch da ließ Marc ihn nicht an sich heran. In der Mittagspause, als Marc in die Mensa schlenderte und Josh an einem der Tische bemerkte, setzte er sich demonstrativ so weit weg wie möglich. Das tat verdammt weh. Josh beherrschte sich, nicht zu ihm zu gehen. Er wollte kein Aufsehen erregen.
    Am Abend reagierte Marc nicht auf sein Klopfen, obwohl Josh wusste, dass Marc im Zimmer war. Er sah Licht unter der Schwelle und hörte Musik.
    Jetzt kam er sich allerdings verarscht vor. War er doch nur ein flüchtiger Zeitvertreib gewesen? Josh hätte auf sein ungutes Gefühl hören und nicht mitgehen sollen. Aber … Marc war doch so scharf auf ihn gewesen!
    Moment … Joshs Magen zog sich zusammen. Hatte er vielleicht zu sehr geklammert? Viele hatten Angst vor einer festen Bindung. Marc war dieser Anruf bestimmt recht gekommen, u m vor seiner erstickenden Nähe zu fliehen.
    Josh hatte Marc gewiss nicht unter Druck setzen wollen. Er musste mit ihm reden, um einiges zwischen ihnen klarzustellen.
    Gleich am nächsten Morgen passte Josh Marc vor dem Frühstück ab, als sie auf dem Weg in den Speisesaal waren. Flüsternd fragte er: »Möchtest du jetzt drüber sprechen? Danach fühlst du dich bestimmt besser.« Und ich erst.
    Abrupt blieb Marc stehen. Er zog Josh in eine Ecke und blickte ihn beinahe vernichtend an. »Lass mich einfach in Ruhe, okay!«
    Josh war am Boden zerstört. Wieso war Marc plötzlich so ekelhaft zu ihm? Er könnte doch auch auf andere Art Schluss machen oder hatte sich Josh bloß eingebildet, sie wären ein Paar?
    »Ich will einfach nur den Grund wissen. Hab ich was falsch gemacht?«, flüsterte er. »Aber wahrscheinlich war ich nur ein
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