Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verborgene Sehnsucht

Verborgene Sehnsucht

Titel: Verborgene Sehnsucht
Autoren: Coreene Callahan
Vom Netzwerk:
Holster und rannte auf die steile Wand zu, während sie versuchte zu erkennen, wo sie sich festhalten konnte. Sie überprüfte Macs Position, sah, wie er den Razorback auf die Felskante zuschob und schrie: »Mac, nicht über die …«
    Ach, Scheiße.
    Mit einem Knurren durchkreuzte Mac ihre Pläne und warf sich gemeinsam mit dem Razorback über die Kante. Ihr blieb das Herz stehen, als sie die beiden fallen sah. Innerhalb von Sekunden war das Paar verschwunden, raste im freien Fall nach unten in …
    Platsch!
    … den Ozean.
    Alles wurde ruhig.
    Angela traute der Stille nicht. Sie suchte den Himmel ab. Winzige Sterne zwinkerten ihr zu und straften den Ernst ihrer Lage Lügen. Einen Drachen hatte Mac mitgerissen, aber der andere versteckte sich noch immer, wartete auf den richtigen Moment, um zuzuschlagen. Das Herz schlug ihr bis in die Kehle, als sie sich nach hinten unter den Felsüberhang schob, in die schmale Lücke, die sie vor den Razorback-Klauen beschützen würde. Lose Felsbrocken knirschten unter den Sohlen ihrer Stiefel, das Geräusch hallte laut durch die Stille. Angela presste die Waffe gegen ihren Oberschenkel, legte den Finger um den Abzug und wartete. Zwang sich, durch die Angst hindurchzuatmen.
    »Komm schon, Mac … beeil dich«, murmelte sie und versuchte, sich glauben zu machen, dass ihr Partner in den nächsten Sekunden wieder über der Kliffkante auftauchen würde. »Komm schon, Mann.«
    Noch drei Meter bis zu ihrem Versteck. Zwei. Sie war fast da, aber ein ungutes Gefühl ließ sie weiter in den Himmel blicken. Sie weigerte sich, die Augen vom freien Gelände abzuwenden. Sobald sie es tat, würde der Bastard zuschlagen. Also ging sie langsam rückwärts, versuchte verzweifelt zu erahnen, was passieren würde. Sie wusste, dass der sadistische Bastard irgendwo dort draußen war … sie beobachtete, ihre Angst genoss, sie bis zum letzten Tropfen auskosten wollte.
    »Hier, Miez-miez-miez.« Das schreckliche Zischen erklang direkt über ihrem Kopf.
    Angela erstarrte, die Stimme wirkte auf sie wie langsames Gift, blockierte ihre Denkfähigkeit. Diese Worte … oh, Gott, seine Worte. Dasselbe hatte er gesagt, als er sie durch den Wald auf das Flussufer zugejagt hatte. Die Erinnerung biss zu. Sie rang sie nieder, griff nach jedem Fünkchen Mut, das sie noch hatte.
    Doch sie fing sich wieder und setzte sich in Bewegung. Angela sprang auf den zerklüfteten Eingang der Felsspalte zu. Die Razorback-Ratte knurrte. Ein Windstoß bließ gegen ihren Rücken, trieb sie nach vorne. Sie verlor den Halt und fiel, aber sie war noch nicht am Ende.
    Sie warf sich in eine Flugrolle und hechtete Richtung Sicherheit, wand sich, um den großen Klauen auszuweichen, die nach ihr schlugen. Das dumpfe Geräusch großer Schwingen erklang über ihr. Angela verstärkte ihre Bewegung, die Arme fest an die Brust gedrückt. Steinsplitter durchschnitten ihre Kampfuniform, während sie immer schneller rollte. Rasiermesserscharfe Klauen glänzten im Mondlicht, als sie nach ihr griffen. Einen Moment bevor Lothair sie packte, rutschte sie unter den Überhang in den Riss im Felsen.
    »Verdammtes Miststück.« Das scharfe Klacken von Klauen ertönte genau vor ihrem Versteck.
    Angela schob sich tiefer in den Spalt, ihre Brust war so verkrampft, dass sie kaum atmen konnte. Sie wollte weiterkriechen, aber … gottverdammt. Der Riss war nur dreieinhalb Meter tief. Sie drückte die Schultern gegen den nasskalten, feuchten Fels, der sie umgab, und hob eine Handvoll Sand auf. Sie rieb sich über ihr Hemd, trocknete ihre schweißnasse Handfläche, dann nahm sie die Glock mit der Linken und wiederholte die Prozedur. Sie konnte es sich nicht leisten, die Waffe fallen zu lassen.
    Die Razorback-Ratte fauchte. »Du machst mehr Schwierigkeiten, als du wert bist.«
    Sie hatte ihre Hände abgetrocknet und zielte auf die Öffnung im Fels, in Richtung des dünnen Streifen Mondlichts. »Dann geh doch einfach nach Hause, wie wär’s?«
    Ihn zu reizen war wahrscheinlich nicht die beste Strategie, aber sie wusste nicht, was sie sonst tun sollte. Bis auf die Tatsache, dass sie ihm den Kopf wegpusten würde, wenn er sich duckte, um sie anzusehen. Bitte, lieber Gott, mach dass er so blöd ist. Denn, ja. Er hatte sie zwar in die Enge getrieben, aber sobald sie das dunkle Glitzern seiner Drachenaugen sah oder er die Gestalt wechselte, um ihr hinterherzukriechen, würde sie ihm eine Kugel ins Gehirn jagen.
    Rikar spürte Angelas Energie nach und verfolgte ihren Weg
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher