Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verborgen im Niemandsland

Verborgen im Niemandsland

Titel: Verborgen im Niemandsland
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
den Pelz rücken«, sagte Andrew und gab das Kommando zum Aufbruch. »Der Überfall wird nicht mehr lange auf sich warten lassen. Und dann muss es auch bei uns ganz schnell gehen.«
    Als die Bande wenige Stunden später das Feuer auf die Soldaten eröffnete, lagen Abby und die sechs Männer keine hundert Yards in ihrem Rücken auf der Lauer. Als die Banditen nach der ersten Salve ihre Waffen nachluden und dann den Hang hinunterpreschten, kamen sie hinter ihrer Deckung hervor und nahmen auf der Kuppe die Stellung ein, die eben noch die Buschbanditen gehalten hatten. Neben Stanley, Abby und Glenn Osborne lag im Gras griffbereit eine primitive Fackel, bestehend aus petroleumgetränkten Segeltuchstreifen, die sie um einen trockenen Ast gewickelt hatten.
    »Passt auf!«, rief Douglas, als die Reiter etwa die halbe Distanz zwischen der Hügelgruppe und den Soldaten zurückgelegt hatten. »Jetzt wird Silas der Bande gleich Zunder geben!«
    Kaum hatte er das gesagt, als rechts und links von den Fuhrwerken plötzlich die Erde aufzubrechen und sich in die Höhe zu heben schien. Doch was dort zu beiden Seiten der Wagen hochklappte, waren in Wirklichkeit zehn, zwölf Fuß lange und gut brusthohe Bretterwände, die mit Grasnarben abgedeckt gewesen waren.
    Männer und Frauen sprangen aus den darunter liegenden Gräben, nahmen hinter den Schutzwänden Aufstellung und richteten ihre Gewehre, Schrotflinten und Pistolen auf die heranjagende Meute.
    »Feuer!«, schrie Silas Mortlock.
    Im Lager der Soldaten herrschte heillose Verwirrung, als in ihrem Rücken Gewehrfeuer krachte und ein Kugelhagel über sie hinwegfegte, der nicht sie zum Ziel hatte, sondern die herangaloppierende Reitergruppe. Mehrere der Geschosse fanden ihr Ziel. Und augenblicklich geriet der Angriff ins Stocken, als einige der vorderen Reiter getroffen von ihren Pferden stürzten.
    »Nicht!«, brüllte Jethro Haines, als er sah, wie Nick Finley sich herumwarf und sein Gewehr auf die Stellung der Siedler bei den Fuhrwerken richtete. »Hast du keine Augen im Kopf? Die haben nicht auf uns, sondern auf die Reiter vor uns geschossen! Nimm gefälligst einen von denen aufs Korn, du Idiot!«
    »Was zum Teufel hat das zu bedeuten?«, schrie Danesfield verstört und mit gehetztem Blick, während sich die Ereignisse überschlugen. »Ist das eine Falle?«
    »Ich weiß es auch nicht, Sir! Ich weiß nur, dass die Leute in unserem Rücken es zumindest nicht auf uns abgesehen haben, sondern uns vielmehr helfen, den Angriff der Reiter zurückzuschlagen!«, schrie der Corporal zurück und feuerte seine Waffe erfolgreich auf einen der Reiter ab.
    »Aber das ergibt doch keinen Sinn!«
    »Man scheint uns schon erwartet zu haben, Sir! Und das kann nur bedeuten, dass die Leute in unserem Rücken, bei denen es sich nur um die Siedler handeln kann, diese berittene Bande noch mehr fürchten als uns«, antwortete Jethro Haines, während er sein Gewehr hastig lud. »Verdammt, jetzt weiß ich es! Die Berittenen müssen Buschbanditen sein!«
    Danesfield stieß einen Fluch aus.
    Beißender Pulverdampf wehte über das flache Land.
    »Feuer!... Ein Buschfeuer!«, schrie im selben Moment einer der Soldaten. »Da!... Es kommt über den Hügel!... Der Wind treibt es vor sich her!«
    Als Silas Mortlock das Zeichen zum Gegenangriff gegeben hatte, waren Abby, Stanley und Glenn Osborne aufgesprungen, hatten ihre Fackeln entzündet und im Laufen auf einer Länge von mehreren hundert Yards das trockene Gras und Gestrüpp knapp unterhalb der dicht bewachsenen Kuppen in Brand gesetzt. Der von den Bergen herabwehende heiße Wind ließ die Flammen hell auflodern und entfachte den Buschbrand, der sich in Windeseile über die Anhöhen und dann die Hänge hinunter fraß. Dort jedoch verlor er viel von seinem gefräßigen Vorwärtsdrang, weil das Grasland den gierigen Flammen nicht halb so viel Nahrung bot wie die Büsche und Sträucher auf den Hügeln. Aber das brennende Gras entwickelte doch ausreichend Rauch und auflodernde Feuerzungen, um die Panik unter der Bande komplett zu machen.
    Die Buschbanditen hatten, von der ebenso unerwarteten wie massiven Gegenwehr überrascht, ihre Pferde herumgerissen, um zurück in die Deckung der Hügelkette zu kommen. Doch von dort wälzte sich ihnen nicht nur eine Flammenwand entgegen, vor der die Pferde in panischer Angst zurückwichen, sondern hinter den Flammen tauchten jetzt zudem noch Gestalten auf, die sie nun auch von dort unter Feuer nahmen.
    Das erbitterte Feuergefecht
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher