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Verbannt

Verbannt

Titel: Verbannt
Autoren: P Cast
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Sie galoppierten in enger Formation, und über ihren Köpfen wehte das Banner von Partholon: eine silberne Stute, die sich vor einem purpurfarbenen Hintergrund erhebt.
    Als sie die strategisch gerodete Fläche erreichten, die Eponas Tempel umgab, führte die Armee ein hübsches Flankenmanöver aus. Wie sich teilendes Wasser trennten sie sich in zwei Einheiten, um die wartenden Zuschauer zu umringen, die ihr Manöver mit Gejubel und Anfeuerungsrufen würdigten.
    Unerwartet erinnerte mich das an das Football-Training meines Vaters. Sein Team war so erfolgreich geworden, dass sich zu jedem Training eine Gruppe Zuschauer am Spielfeldrand traf, die die normalerweise für ein freitägliches Spiel übliche Menge an Fans weit übertraf. Mein Vater hatte beschlossen, dass es der Moral der Spieler dienlich sei, die loyalen Fans zu unterhalten. Also entwickelte er ständig neue Formationen, in denen seine Spieler auf das Spielfeld liefen. Sie täuschten an und bewegten sich umeinander wie in einer gut durchdachten Choreographie.
    Ich spürte die Einsamkeit und die Tatsache, dass ich in dieser Welt keinen Vater hatte, mit dem ich diesen unglaublichen Anblick teilen konnte, besonders stark, als mein Zentauren-Ehemann aus der Gruppe ausbrach und auf mich zugaloppiert kam.
    Dad hätte ihn gemocht.
    Ich schüttelte die trüben Gedanken ab und schluckte eine Welle der Übelkeit hinunter, die mich zu überwältigen drohte. Dann straffte ich die Schultern in dem Versuch, göttinnengleich auszusehen, und trat vor, um meinen Mann zu begrüßen. Als er näher kam, erstarb der Jubel zu einem erwartungsvollen Flüstern.
    ClanFintan kam schnell auf mich zu, aber die Zeit lief langsam genug, dass sich meine Augen am Anblick des Wesens ergötzen konnten, das mein Ehemann war. Er bewegte sich mit einer solchen Anmut und Kraft, die ich inzwischen als etwas Einzigartiges seiner Spezies erkannte – der Zentauren. Man hätte erwarten können, dass die Verschmelzung von Pferd und Mensch entweder eine fürchterliche Kreatur oder eine ungelenke Mischung hervorbrachte, aber nichts davon stimmte. Zentauren waren die vielleicht herrlichsten Kreaturen, die ich je gesehen hatte. Mein Mann war der Prinz unter ihnen. Er war groß. Sein menschlicher Körper ragte weit über meine eins dreiundsiebzig auf. Sein Haar war dunkel und glatt wie bei einem spanischen Konquistador, und er trug es zu einem dicken Zopf geflochten, aus dem sich ein paar Strähnen gelöst hatten, die ihm ins Gesicht fielen. Nach einem Monat Abwesenheit sah ich ihn nun mit neuen Augen, und ich war erstaunt, wie sehr er mich an einen muskulösen Cary Grant erinnerte, inklusive der wie gemeißelten Wangenknochen und der tiefen, romantischen Spalte im Kinn.
    Ich ließ meinen Blick über seinen Körper schweifen und spürte, wie meine Lippen sich zu einem willkommen heißenden Lächeln verzogen, als ich den Anblick seines muskulösen Oberkörpers in mich aufnahm. Er wurde von der traditionellen Lederweste der zentaurischen Krieger nur unzureichend bedeckt. Wie ich inzwischen wusste, lag die Körpertemperatur von Zentauren einige Grad über der von Menschen. Somit würde ihm die Kühle der Nacht nichts ausmachen. Nicht zum ersten Mal genoss ich den Anblick, den mir sein heißer (und zwar in allen Bedeutungen des Wortes) muskulöser Körper bot.
    Von der Taille abwärts hatte er alles, was ein stattlicher Hengst brauchte. Seine Widerristhöhe lag bei mindestens einem Meter fünfundsechzig. Sein Fell hatte die dunkle Farbe reifer, auf Hochglanz polierter Eicheln. An seinen Hufen und dem Schweif vertiefte sich die Farbe zu dunklem Schwarz. Mit jedem Schritt spannten und entspannten sich seine Muskeln unter dem Fell. Als er näher kam, sah er sehr mächtig und – unerwartet – fremd aus.
    Er blieb direkt vor mir stehen und ließ mich durch seine physische Präsenz auf die Größe eines Zwerges schrumpfen. Ich musste mich zwingen, nicht einen Schritt zurückzutreten. Schnell hob ich den Blick von seinem Körper zu seinem Gesicht.
    ClanFintans Augen waren groß und leicht schräg gestellt, sie wirkten beinahe asiatisch. Ihre Farbe erinnerte an eine sternlose Nacht. Sie waren so schwarz, dass ich seine Pupillen nicht ausmachen konnte. Ich fühlte, wie mich die Dunkelheit gefangen nahm, und die Übelkeit, die ich kurz zuvor verspürt hatte, machte sich wieder bemerkbar.
    Plötzlich erinnerte ich mich an meine erste Reaktion auf die Vorstellung, mit diesem erstaunlichen Wesen intim zu werden. Ich war
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