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Venus 03 - Krieg auf der Venus

Venus 03 - Krieg auf der Venus

Titel: Venus 03 - Krieg auf der Venus
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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führte mich vor die Plattform und ersuchte mich niederzuknien. Ich glaube, Taman ist der einzige Mann auf zwei Welten, vor dem ich voller Stolz niederknien konnte, und so weigerte ich mich nicht.
    »Um das Leben meiner Tochter zu retten«, begann Taman, »bot ich Muso im Einverständnis mit dem Großen Rat dieses Staates meinen Thron. Es ist der Wille des Großen Rates, dem ich mich nur zu gern anschließe, daß Ihnen die höchste Ehrung zuteil werden möge, die ein korvanischer Jong zu vergeben in der Lage ist. Ich erhebe Sie hiermit in den königlichen Stand, und da ich keinen Sohn habe, adoptiere ich Sie und gebe Ihnen den Titel Tanjong von Korva!« Dann erhob er sich, nahm mich bei der Hand und führte mich an den leeren Stuhl zu seiner Linken.
    Jetzt lag es an mir, eine Rede zu halten, und je weniger Worte darüber verloren werden, desto besser. Anschließend wandten sich einige andere hochstehende Persönlichkeiten an die Versammlung, und schließlich drängten wir uns alle in den Bankett saal und schmausten einige Stunden lang. Diesmal saß ich nicht am unteren Ende der Tafel. Aus einem heimatlosen Wanderer war innerhalb weniger Monate der Zweite Mann im Staate Kor va geworden. Aber all das war mir weniger wichtig als die Tat sache, daß ich jetzt eine Heimat und wirkliche Freunde hatte. Wenn nur Duare hier gewesen wäre!
     
    19
    Ich hatte kaum Gelegenheit, mich mit den Privilegien und Pflich ten eines Kronprinzen vertraut zu machen, denn schon am näch sten Tag begann ich mit den Vorbereitungen für meine lange Reise nach Vepaja.
    Noch einmal versuchte mich Taman von meinem Vorhaben abzubringen, ebenso wie Jahara und Nna und all die anderen Freunde, die ich in Korva gewonnen hatte; aber sie hatten kei nen Erfolg. Ich mußte meine Suche nach Duare beginnen, denn dieses Leben ohne sie zu genießen erschien mir nicht recht.
    Bei der Ausrüstung meines kleinen Fischerbootes wurde mir jede erdenkliche Hilfe zuteil. Große Wassertanks und eine Ap paratur zur Entsalzung des Meerwassers wurden eingebaut. Konzentrierte Nahrungsmittel, dehydrierte Früchte und Gemüse, Nüsse und alle möglichen anderen Dinge wurden in wasserdich ten Behältern an Bord geschafft. Man machte mir auch neue Segel aus unzerreißbarem Material, stattete mich mit Waffen, Munition, warmen Decken und den besten verfügbaren Naviga tionsinstrumenten aus.
    Schließlich kam der Tag meiner Abreise, und mir wurden alle denkbaren Ehrungen zuteil. Eine Parade fand statt, und mehrere Kapellen und Hunderte von herrlich geschmückten Gantors folg ten mir am Flußufer. Dem äußeren Anschein nach war es ein fröhliches Ereignis – leider nicht für mich. Mußte ich nicht an nehmen, daß es ein Abschied für immer war und daß ich nur geringe Chancen hatte, mein Ziel zu erreichen? Bedrückt steuerte ich mein Schiff auf den Ozean hinaus. Ich vermochte meine düstere Stimmung erst abzuschütteln, als die Berge Anlaps am Ho rizont versunken waren.
    Ich nahm an, daß die Reise nach Vepaja zehn bis zwanzig Ta ge dauern würde, was natürlich von den Winden abhing. Auch bestand die Möglichkeit, daß ich die Insel völlig verfehlte, ob wohl sie ziemlich groß war.
    Leider waren die Seekarten, die mir zur Verfügung standen, sehr ungenau. Sie gaben die Entfernung zwischen Anlap und Vepaja mit knapp achthundert Kilometern an, während ich die Strecke auf mindestens zweitausend Kilometer schätzte. Die erhebliche Abweichung ist auf die falsche Vorstellung zurückzuführen, die die Amtorier von ihrer Welt haben. Sie halten sie für eine flache Scheibe, die auf einem Meer aus geschmolzener Materie schwimmt, und sie glauben, daß das heiße Äquatorgebiet den Mittelpunkt dieser Scheibe bildet. Dadurch werden natürlich alle Landmassen und Meere in ihrer Form verzerrt.
    Die erste Woche verlief ereignislos. Der Wind blieb bestän dig, und des Nachts band ich die Ruderpinne fest und legte mich schlafen. Ich hatte eine Alarmvorrichtung konstruiert, die mich weckte, sobald das Schiff ein paar Striche vom Kurs abkam. Es war ein einfaches Gerät, das über die Kompaßnadel gesteuert wurde. Da ich nur etwa zwei- oder dreimal in der Nacht geweckt wurde, hatte ich das Gefühl, recht gut auf Kurs zu liegen. Ich hätte nur gern gewußt, wie groß die Einwirkung der Meeres strömung war.
    Seitdem die Küste Anlaps hinter mir verschwunden war, hat te ich kein Land mehr zu Gesicht bekommen; auch Schiffe ließen sich nicht sehen. Dafür herrschte unter Wasser um so lebhafteres
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