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Vampirsohn

Titel: Vampirsohn
Autoren: J.R. Ward
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Claire auf die Fernbedienung, und die Leuchten des Wagens blinkten auf.
    »Was ist das denn für ein Wagen?«, fragte Michael verblüfft. »Er sieht wie ein Raumschiff aus.« Dann warf er einen Blick auf die anderen Autos. »Sie alle sehen aus wie …«
    Nun war jedoch absolut nicht der richtige Zeitpunkt, um über die neuesten Automodelle zu diskutieren. »Steig ein.«
    »Ma’am?«
    Claire sah auf. Der Junge vom Parkdienst, den sie heute schon einmal getroffen hatte, kam die Auffahrt herunter. Er schien verwirrt zu sein, weil er sich nicht erklären konnte, wo sie so plötzlich herkam. Oder vielleicht war er überrascht, sie mit einem riesigen Typen in einem roten Morgenrock anzutreffen, der eine lange Metallkette um den Arm gewickelt hatte.
    »Wir fahren gerade weg«, meinte sie mit einem Winken und zischte Michael zu: »Steig in den verdammten Wagen.«
    Der Bursche rieb sich über seine Stoppelfrisur. »Äh …«
    »Danke für Ihre Hilfe«, sagte sie – obwohl er ihr ja gar nicht geholfen hatte.

    Sie war mehr als erleichtert, als sie den Motor startete und den Wagen aus der Parklücke manövrierte.
    Ausgerechnet jetzt tauchte ein anderer Mercedes direkt hinter ihr auf und verhinderte, dass sie die wenigen Meter bis zur Straße im Rückwärtsgang zurücklegen und dann direkt auf die Straße abbiegen konnte. Es blieb ihr daher nichts anderes übrig, als die kreisförmige Auffahrt bis vor das Haus hochzufahren, wo die ganzen Parkdienstleute warteten und Gäste herumstanden. Verdammt!
    »Nimm deinen Kopf nach unten«, befahl sie Michael, als sie sich dem Eingang näherten.
    Bitte, oh bitte, oh bitte …
    Gerade als sie vor dem Haus ankamen, trat ein älteres Paar vor, um in einen Wagen einzusteigen. Mit dem Mercedes im Rücken und dem Cadillac vor ihnen waren sie praktisch gefangen.
    Claire brach zwischen den Brüsten und unter den Achseln der Schweiß aus, und sie umklammerte fest das Lenkrad.
    Die Vordertür ging auf. Claire war schon darauf gefasst, den schwankenden Butler heraustreten zu sehen.
    Aber es war nur ein weiteres älteres Paar, das mit dem Parkschein in der Hand auf einen Burschen vom Parkdienst zuging.
    Claire blickte wieder zum Wagen vor ihr. Der Mann saß bereits hinter dem Steuer, aber die Frau unterhielt sich noch mit dem Burschen, der ihr die Tür aufhielt. Beeil dich, du alte Schachtel!
    Aber natürlich tat die alte Lady das nicht. Als sie endlich einstieg, fummelte sie noch ewig an ihrem
Rock herum, fuhr dann ihren Ehemann an, und wandte sich schließlich noch einmal dem Burschen zu.
    Eine Million Lichtjahre später leuchteten dann endlich doch noch die Bremslichter des Cadillac auf, und die Limousine fuhr langsam los.
    Mit rasendem Herzschlag, schweißnassen Händen und stockendem Atem betete Claire zu Gott, dass er sie heil davonkommen ließ.
    Und dann war es endlich so weit.
    Der Cadillac fuhr den Hügel hinunter. Und sie hinterher. Dann bog Claire hinter dem Paar auf die Hauptstraße ein und bewegte sich langsam, aber sicher vom Leeds-Anwesen fort.
    Sobald das Überholverbot aufgehoben wurde, trat sie das Gaspedal durch und ließ den Cadillac weit hinter sich.
    Die Augen auf die Straße gerichtet, wühlte sie in ihrer Handtasche. Sie brauchte ihr Handy. Da war es. Sie zog es heraus und drückte die Schnellwahltaste. Als es klingelte, warf sie einen Blick auf Michael. Er saß ganz steif auf dem Beifahrersitz und hielt sich auf der einen Seite an der Tür und auf der anderen Seite an der Armlehne fest. Die Beine hatte er unter das Handschuhfach gezwängt. Er war kreidebleich und rollte mit den Augen.
    »Leg deinen Sicherheitsgurt an«, sagte sie. »Er befindet sich rechts von dir. Zieh ihn quer über die Brust nach unten, wie ich es mit meinem getan habe.«
    Er fand den Gurt und schnallte sich an. Dann starrte er wieder vor sich hin wie ein aufgeschrecktes Kaninchen – so als mache er sich darauf gefasst, dass
sie jeden Moment im Straßengraben landen würden, was natürlich nicht geschah.
    Ihr dämmerte allmählich, dass er vermutlich noch nie zuvor in einem Auto gesessen hatte.
    »Michael, ich kann leider nicht langsamer fahren. Ich …«
    »Kein Problem.«
    »Wir werden…«Ihr Anruf wurde endlich entgegengenommen. Erleichtert hörte sie die Männerstimme am anderen Ende der Leitung »Hallo?« sagen.
    »Mick? Gott sei Dank! Hör mal, ich bin unterwegs zu dir und brauche deine Hilfe. Du musst mir ein paar Gefallen tun. Und zwar große, für die ich mich wahrscheinlich nie revanchieren
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