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Vampirherz

Vampirherz

Titel: Vampirherz
Autoren: Karin Kaiser
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dorthin mitgenommen. Glaub mir, das war ein wirklicher Schock für mich.“
    „Warum? Ist es so furchterregend?“
    Helena überlegte.
    „Der eigentliche Schock war, dass es diese ganzen Wesen wirklich gibt, die Elfen, die Tiermenschen, die Vampire. Hexen und Magier sind die einzigen Menschen, die sich in der Schattenwelt aufhalten dürfen. Für einen gewöhnlichen Menschen ohne Zauberkräfte wäre das viel zu gefährlich.“
    Dana erschauerte.
    „Das ist so abgefahren, Mama. Glaubst du, Papa ist in der Schattenwelt?“
    „Ich bin mir sogar ziemlich sicher. Dort muss irgendetwas passiert sein, weswegen er nicht mehr zurückkam.“
    „Ob er wohl noch lebt? Francis hatte damals erzählt, dass diese Strigoi durch ein Portal in unsere Welt vordringen würden. Wenn er doch nur hier wäre, er wüsste bestimmt, was mit Papa los ist. Oder wenn ich wüsste, wie man in diese Welt kommt, dann würde ich ihn suchen.“
    „Es ist aber verdammt gefährlich.“
    Das war natürlich ein wichtiger Punkt. Aber halt – wenn Danas Vater ein Vampir war, war sie doch auch kein gewöhnlicher Mensch!
    „Mama, weißt du eigentlich, ob ich als Tochter eines Vampirs auch dessen Kräfte habe?“
    „Dein Vater sagte mir einmal, dass ein Halbvampir zwar sterblich ist, aber dass seine Kräfte mit dem 18. Geburtstag erwachen. Du musst eben prüfen, ob du jetzt im Dunkeln besser sehen kannst, ob du mehr Kraft hast oder dein Steak ab jetzt lieber blutig isst.“
    „Ich muss unbedingt in diese Schattenwelt. Hat dir Papa nicht erzählt, wie man da hinkommt?“
    „Er hat nur etwas von einem Schlüssel erwähnt, ich habe das Teil zwar gesehen, aber ich weiß nicht, wie man es benutzt und ob er es nicht mitgenommen hat, als er wieder in die Schattenwelt ging.“
    Sie versanken in dumpfes Brüten. Auf einmal hellte Helenas Gesicht sich wieder auf.
    „In Papas Arbeitszimmer steht doch dieser alte Sekretär.“ O ja, Dana kannte diesen Sekretär nur zu gut. Er war Papas Heiligtum, ihn hatte sie nie anrühren dürfen. Vielleicht weil er ein Geheimnis barg?
    „Dort gibt es einige Geheimfächer. Vielleicht findest du dort eine Spur.“
    „Ich werde dort nachsehen.“
    „Aber zuerst feierst du anständig Geburtstag.“
    „Klar. Wenn Vivi nichts anderes ausbrütet, gehen wir in unseren Stamm-Club und machen einen drauf.“
    „Das bringt dich auch mal auf andere Gedanken.“
    „Aber ich werde nicht vergessen, nach einer Spur in diese Schattenwelt zu suchen.“
    Helena seufzte.
    „Es wäre zu schön, deinen Vater endlich wieder zu sehen. Aber willst du das wirklich auf dich nehmen, Dana?“
    Helena heftete ihren grünen Blick auf Dana. Es stand so viel Hoffnung darin, dass sie schlucken musste.
    „Ich mache alles, was dir wieder Hoffnung gibt, Mama.“
    Nun schimmerten auch noch Tränen in den Augen ihrer Mutter.
    „Danke, mein Schatz.“
    „Der Laden macht nach der Renovierung ganz schön was her“ sagte Vivi, als sie nach einem halbstündigen Fußmarsch vor einem düster aussehenden, großen Gebäude standen. Dana war sehr neugierig, wie es jetzt dort aussah, sie war schon lange nicht mehr aus gewesen. Als Vivi die schwere Tür öffnete, kam ihnen schon angenehm rockige Musik entgegen.
    „Hört sich schon mal gut an“ meinte Dana zufrieden.
    „Warte erst mal, bis du rein kommst. Es sieht fantastisch aus!“
    Die Treppe, die sie hinuntergingen, sah noch ganz gewöhnlich aus, aber schon im Eingangsbereich gab es einiges zu sehen. Die Wände waren in Rot und Schwarz gehalten und mit jeder Menge fantasievoller Wandbilder verziert. Der Raum drinnen war aufgebaut wie eine Burg. So musste man sich wohl Draculas Schloss vorstellen. Überall gab es Ecken und Winkel, und die Wände sahen aus wie grob gemauert. In den Winkeln waren rot-schwarze Sitzgruppen versteckt. Das Eindrucksvollste war aber die große Bar auf der linken Seite: Sie war gemauert und sah aus wie eine kleine Burg in der Burg. Zwei Frauen wuselten dort herum, stellten Gläser auf und wischten die schwarz-rote Holztheke.
    „Mensch, die Musik ist genial! Mir jucken schon die Füße!“ rief Dana begeistert.
    „Dann gehen wir doch gleich zur Bühne. Durst habe ich eh noch keinen“ antwortete Vivi.
    Entschlossen arbeiteten sie sich vor und ergatterten sogar einen Platz direkt vor der Bühne. Sofort bohrten sich die tiefen Klänge des Basses in Danas Magenwände.
    „Der hat ziemlich flinke Finger“ sagte Vivi und blickte äußerst interessiert hinauf zu dem blonden
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