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Vampirherz

Vampirherz

Titel: Vampirherz
Autoren: Karin Kaiser
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Zittern.
    Dana blickte auf und stellte überrascht fest, dass seine Augen feucht schimmerten. Und jetzt stahl sich noch eine Träne aus seinem Augenwinkel. Dana musste heftig schlucken und bekam den dicken Kloß in ihrem Hals doch nicht herunter.
    „Nicht. Sonst fange ich auch noch an“ sagte sie mit belegter Stimme, streckte die Hand aus und strich sanft über sein Gesicht.
    „Dann tue etwas dagegen.“
    Das ließ sie sich nicht zweimal sagen. Sie schmiegte sich noch enger an ihn und drückte einen Kuss auf seine Lippen. Francis zog sie noch enger an sich und erwiderte ihren Kuss mit soviel Liebe und Leidenschaft, dass ihre Knie weich wurden. Viel zu lange hatte sie darauf warten müssen, viel zu lang waren diese Monate ohne Francis gewesen.
    Entspannt sank Danas Kopf an seine Schulter, als sie wieder zu Atem kam. Es war so schön, endlich wieder seine Nähe zu spüren, seine Hände, die leicht über ihren Rücken strichen. Sie hätte ewig so da stehen können. Doch leider machte ihr Magen ihr einen Strich durch die Rechnung, denn er meldete wieder heftige Übelkeit.
    „Ich – entschuldige, Francis, mir ist auf einmal so schlecht.“
    „Dana, ist alles in Ordnung?“ klang seine besorgte Stimme an ihr Ohr.
    Sie schrak zusammen und fand sich im Bad wieder, angelehnt an das Waschbecken.
    „Ich – ich glaube, es geht wieder“ antwortete sie zittrig.
    Sanft strich Francis mit den Fingern ihr wirres Haar zurück.
    „Du bist noch ganz blass. Komm, setz dich hin.“
    Mit wackligen Knien folgte sie Francis ins Wohnzimmer und ließ sich dort auf die Couch fallen. Francis ging in die Küche und kam kurz darauf mit einem Glas Wasser zurück. Sie trank es fast in einem Zug aus, damit sie den schrecklichen Geschmack aus dem Mund bekam. Francis setzte sich zu ihr, legte den Arm um sie und zog sie an sich. Sein schwerer Lilienduft umhüllte sie, und er war so beruhigend, dass das ungute Gefühl sehr schnell aus ihrem Körper verschwand. Sie setzte sich auf.
    „Francis, ich muss dir etwas sagen“ fing sie unsicher an.
    „Du wirst mir doch nicht sagen wollen, dass du jetzt einen neuen Freund hast“ antwortete er trocken und sandte ihr einen zweideutigen Blick zu.
    Wie blau seine Augen blitzten!
    „Nein. Francis, ich – ich bekomme ein Baby. Von dir.“
    Seine Augen wurden groß und rund vor Überraschung.
    „Du bekommst was?“
    „Dein Kind“ antwortete sie leise.
    Das Erstaunen verschwand aus seinem Gesicht und machte einem so freudigen Ausdruck Platz, dass Danas Herz heftig gegen ihre Rippen boxte.
    „Ist das wirklich wahr, Dana?“
    Dana lächelte. „Ich komme gerade vom Frauenarzt.“
    Sie sprang auf und durchwühlte ihre Tasche. Dann kehrte sie zurück zur Couch und drückte Francis das Ultraschallbild in die Hand.
    „Na, überzeugt?“
    Lange betrachtete Francis das Bild. Dann legte er es auf die Seite und lächelte.
    „Jetzt muss ich es ja glauben. Ich hätte es mir wirklich nicht träumen lassen, dass mir eine Frau noch einmal ein Kind schenkt. Ich hätte es mir auch nicht träumen lassen, jemals wieder ein menschliches Leben führen zu können. Aber du hast es möglich gemacht“ sagte er leise. Und dann drückte er einen Kuss auf Danas Lippen, der keine Fragen mehr offen ließ.
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